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Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown

Titel: Jerry Cotton - 0503 - Rascher Tod durch Jimmy Brown Kostenlos Bücher Online Lesen
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Portoricaner darunter.
    Neben dem Stahltor, das das Gelände der American Export Line zur Straße abschloß, stand das Pförtnerhaus. Ein Mann mit einer Prothese humpelte auf uns zu.
    »Wohin?«
    Ich zeigte ihm meinen Ausweis. »Wir möchten uns hier einmal umsehen. Geht das?«
    »Kommse mit, — ich muß erst in der Direktion anrufen.«
    Wir folgten ihm in seine Klause, in der es nach Bier und kaltem Schweiß roch.
    Er telefonierte. »Hier sind zwei vom FBI. Die wollen sich das Gelände ansehen. Soll ich sie ’reinlassen, Mr. Korber?«
    Wir verstanden nicht, was der Teilnehmer am anderen Ende sagte.
    Der Pförtner hängte ein und sagte:
    »Warten Sie’n Augenblick. Mr. Korber wird Sie herumführen.«
    Das war nicht nach unserem Geschmack, aber was sollten wir machen? Wir hatten keinen Durchsuchungsbefehl, und außerdem lag gegen die Gesellschaft nicht das geringste vor.
    Es dauerte vielleicht zwei Minuten. Dann kam ein blonder Hüne herein.
    »Korber«, stellte er sich vor. »Sie sind vom FBI? Was kann ich für Sie tun?«
    Wir zeigten ihm unsere Ausweise.
    »Danke«, sagte er. »Gehen wir also.« Er bemerkte, wie der Portier mit beiden Ohren herüberhing.
    Draußen sagte ich. »Sind Sie Deutscher?«
    Er lächelte. »Ja, warum?«
    »Weil Sie so aussehen, und mit Ihrer Aussprache kommen Sie als Yankee auch nicht, durch.«
    »Ich bin erst ein Jahr in den Staaten«, erzählte er, während wir uns immer mehr vom Tor entfernten. »Es gefällt mir sehr gut. Alles ist viel großzügiger als bei uns, viel weiträumiger.«
    »Leider auch das Verbrechen, Mr. Korber.«
    »Entschuldigen Sie, ich vergaß, daß Sie bestimmt andere Sorgen haben. Ich stehe Ihnen gern mit allen Auskünften zur Verfügung.«
    Wir blieben neben einem Verladeschuppen stehen. Phil bot Zigaretten an.
    »Haben Sie hier ein Barackenlager, in dem hauptsächlich Ausländer wohnen? Osteuropäer?«
    Er nickte. »Ich kann Ihnen sagen, die Direktion hat sich da auf etwas eingelassen! Wir haben Schlafstellen für vierzig Männer. Ich schätze, daß mindestens die doppelte Anzahl darin haust. Wie die Kerle hereinkommen, wovon sie leben, was sie tun, ist uns schleierhaft. Gelegentliche Kontrollen bleiben ergebnislos.«
    »Sind die Leute ordnungsgemäß eingewandert? Haben Sie eine Arbeitserlaubnis? Sind Sie registriert?«
    »Selbstverständlich. Die Direktion ist darin sehr genau.«
    »Und die anderen?«
    Er zuckte die Schultern. »Keine Ahnung, Mr. Cotton. Wir beobachten die Baracken mit Besorgnis. Deshalb wunderte ich mich nicht, als Sie sofort danach fragten.«
    Ich zog mehrere Fotografien aus der Tasche, die mir Captain Hywood überlassen hatte. Sie stellten die sechs ermordeten Ausländer dar. Der sechste lebte noch. Es war ein Bild von Sergej Perjanoff.
    »Sehen Sie sich die Bilder an, Mr. Korber. Vielleicht kommt Ihnen der eine oder andere bekannt vor.«
    Er blickte erst die Bilder an, dann Phil und mich, »Diese Leute sind tot. Das sind Bilder von Toten!«
    Ich nickte. Er hatte es sofort herausgefunden, obwohl wir die Aufnahmen retuschiert und die geöffneten Augen durch Fotomontagen ergänzt hatten, so wie sie vielleicht einmal gewesen waren, als diese Leute noch lebten.
    »Ja, — sie wurden ermordet, Mr. Korber. Viehisch ermordet. — Dieser Mann lebt noch. Aber auf ihn wartet der Elektrische Stuhl. Er soll die anderen umgebracht haben.«
    Mr. Korber sah sich Sergejs Fotografie sehr genau an. »Kann sein, daß ich ihn schon einmal gesehen habe. Das werden wir gleich herausfinden. Ich rufe den Werkmeister an, der selbst Jugoslawe ist. Er betreut die Baracken.« Korber telefonierte von der Kantine aus.
    »Kommen Sie«, sagte er. »Werkmeister Szosnaj erwartet uns in der Baubaracke.«
    Wir mußten mehrere Gleise überqueren, bis wir an den Platz kamen, wo der Werkmeister arbeitete.
    Er wartete neben dem Eingang auf uns, ein dunkler Typ, grobknochig mit schiefstehenden Augen.
    »Die beiden Herren haben ein paar Fragen an Sie«, sagte Korber. »Sie werden sich bestimmt erinnern.«
    Ich hielt ihm die Fotografien unter die Nase. »Kennen Sie diese Leute?« Er warf nur einen kurzen Blick darauf, »Nein«, sagte er. »Nie gesehen.« Er hatte sich die Bilder gar nicht richtig angesehen. Seine Ablehnung war unverkennbar. Auch Korber fiel das seltsame Verhalten des Werkmeisters auf. Er wollte etwas sagen, aber Phil warnte ihn mit einem Blick.
    »Sehen Sie doch einmal genau hin«, forderte ich Szosnaj auf. »Die Leute sollen hier gewohnt haben.«
    »Wenn ich nein

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