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Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger

Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger

Titel: Jerry Cotton - 0504 - Der Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
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für mich also darauf an, einen Blitzsieg zu erzielen.
    Ich sagte bereits, daß Lister ein beweglicher junger Mann war. Er besaß genügend Kraft und Geschicklichkeit, um jedem gefährlich zu werden. Und doch fehlten ihm die Routine und die kleinen wichtigen Kniffe, die einen Kampf entscheiden können.
    Ich erledigte ihn mit einem genau angesetzten Schlag und merkte, wie er schlaff in sich zusammensackte. Im nächsten Moment hielt ich seine Pistole in der Hand. Lister hatte für die nächsten fünf Minuten Pause.
    Ich kam auf die Beine, um zu sehen, was der Rest der Banditen über mir trieb. Noch ehe ich den Kopf heben konnte, wußte ich es schon ganz konkret. Ohne daß ich es gewollt oder bemerkt hatte, war ich mit Lister bis unter die Feuertreppe gerollt.
    In diesem Moment landeten zwei der Gangster auf mir. Sie waren aus etwa drei Meter Höhe abgesprungen. Es war, als sei ich unter einen doppelten Rammbock geraten. Ich wurde zu Boden gerissen und spürte, wie ein scharfer reißender Schmerz meinen linken Knöchel durchzuckte.
    Noch ehe ich es schaffte, den Schmerz abzuschütteln - und hochzukommen, trat ein Fuß hart auf mein rechtes Handgelenk. Ich heulte auf, ohne es zu wollen, und merkte, wie meine Finger völlig taub wurden. Im nächsten Augenblick war ich die Waffe los. Über mir ertönte ein lautes, höhnisches Lachen.
    Aus den geöffneten Fenstern der Tanzschule ertönte ein Schlager, der zu meinen Favoriten gehörte. Etwas traf mich knallhart am Kopf. Mein Bewußtsein geriet in einen zähflüssigen schwarzen Strudel. Ich erhielt einen weiteren Schlag und wurde ohnmächtig.
    ***
    »Nein!« schrie Wingy Cords und hielt sich schützend beide Hände vors Gesicht. »Nein!« Ihre Stimme war halb hysterisch vor Angst.
    Rocky schlug noch einmal zu und noch einmal. Wingy Cords torkelte bis zu der Couch. Sie ließ sich mit dem Gesicht in die Kissen fallen und begann zu schluchzen. Rocky folgte ihr ohne Eile.
    Wütend und verächtlich blickte er auf die zuckenden Schultern des Mädchens hinab.
    Dann griff er roh nach ihrem Haar. Er faßte hinein und riß ihren Kopf hoch. Wingy stieß einen Angstschrei aus. Sie zitterte. »Nicht schlagen!« stammelte sie. »Bitte, nicht mehr schlagen.«
    Er stieß sie zurück und wischte sich die Hand an der Hose ab, als hätte er sie sich beschmutzt. »Miststück!« knurrte er. »Alles war perfekt, und da kommst du und machst den feinen Plan zunichte!«
    »Laß sie doch, Rocky«, sagte ein Mann, der neben der Tür saß und eine Zigarette rauchte. »So kommen wir nicht weiter.« Der Mann hieß Herb Griffith. Er galt als Rocky Zwaliczs rechte Hand und war mit seinem Chef und einem Gangster namens Wilson in Miami Beach gewesen. Wingy Cords Anruf hatte die beiden Männer zurückgeholt.
    »Sie muß merken, daß sie so etwas mit uns nicht machen kann!« knurrte Rocky Zwalicz.
    Wingy Cords merkte, daß das Schlimmste vorüber war. Zwalicz hatte sich ausgetobt. Zitternd' setzte sie sich auf. »Ich hab’s doch nicht absichtlich getan«, wimmerte sie, »er hat mich ‘reingelegt, der Lump.«
    »Arthur Broekley!« murmelte Zwalicz und ballte die Fäuste. Es schien fast so, als wollte er den Namen und seinen Besitzer zwischen den Zähnen zerreiben. »Ein richtiger Schlaukopf, was? Kommt aus Paris oder Gott weiß was für einem Kaff in unsere Burg und bildet sich ein, hier den Big Shot spielen zu können. Das werden wir ihm versalzen!«
    »Er… er ist hart und intelligent, Rocky!« sagte das Mädchen ängstlich.
    »Woher willst du das wissen?« fauchte er sie an.
    Wingy Cords zuckte zusammen. Sie schluckte. »Das merkt man doch, Rocky!« sagte sie dann tapfer.
    »Weiber!« knurrte er wütend. »Wahrscheinlich sieht er ganz passabel aus, und du hast dich in seine Larve verknallt. Weiber urteilen immer nur nach dem Aussehen! Wenn jemand zufällig den richtigen Schlips zu seinem Anzug trägt, haltet ihr so einen Kerl schon für gebildet und intelligent! Zum Kotzen finde ich das!«
    Griffith erhob sich von seinem Stuhl. Er war ein schwergewichtiger Mann, der durch die Bedächtigkeit seiner Bewegungen auffiel. Er hatte ein kantiges Gesicht mit graublauen Augen und blondem Stoppelhaar, das durchschnittlich aussah.
    »Wir müssen handeln, Rocky. Wenn Broekley weiß, daß wir ihm die Knallfrösche unter den Hintern gezaubert haben, wird er dich wie eine Weihnachtsgans ausnehmen. Das hat er Wingy gegenüber bereits angekündigt. Ich denke, wir sollten ihm diese Flausen austreiben.«
    Rocky nickte. »Er

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