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Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Titel: Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
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Dienstrevolver lag jetzt vor den kraftlosen Fingern seiner linken Hand. Er mußte auch links geschossen haben, denn die ganze rechte Seite seiner Uniformjacke war blutgetränkt.
    Wir beugten uns über ihn, und so gut ich es in diesem Moment konnte, untersuchten wir ihn. »Mindestens fünf Einschüsse im rechten Arm«, stellte ich fest.
    »Dann hat er sogar noch Glück gehabt«, flüsterte Phil.
    Ich wußte, was er damit sagen wollte. Fünf Treffer aus einer Maschinenpistole — davon ist zumindestens einer tödlich.
    Phil sah sich kurz um.
    »Da drübeji steht sein Wagen. Ich nehme an, daß es der Streifenwagen 24 ist, der sich nicht mehr gemeldet hat.«
    »Dann muß noch ein zweiter Beamter hier sein, Phil«, sagte ich. »Schnell, sehen wir uns um!«
    Phil lief zum Wagen. Gleich darauf rief er mir zu: »Hier liegt er. Soweit ich sehen kann, hat er auch zwei Einschüsse. In der Brust, aber nicht in der Herzgegend…«
    Er machte eine Pause.
    »Er lebt auch noch, aber wir dürfen keine Zeit verlieren!«
    Drüben klappte eine Wagentür.
    Der Beamte vor mir, mit den Rangabzeichen eines Sergeanten und den silbernen Streifen, die eine Dienstzeit von mehr als 30 Jahren auswiesen, stöhnte leise. Sonst war es unheimlich still.
    Die Federn des alten Streifenwagens stöhnten, als Phil hastig wieder ausstieg. Im Laufschritt kam er den Weg entlang. »Die Täter haben ganze Arbeit geleistet«, rief er mir zu. »Der Streifenwagen hat keinen Strom. Auch das Funkgerät ist außer Betrieb.«
    Er lief weiter zum Jaguar. Gleich darauf setzte er meinen Wagen in Bewegung. Als er unmittelbar vor mir wieder anhielt, hörte ich Phil in das Mikrofon sprechen: »… etwa eine halbe Meile südlich der 25 A, unweit der Kreuzung mit der 106. Sie erkennen die Stelle an unserem Rotlicht! Dringend Ambulanz mit Arzt! Oder noch besser einen Hubschrauber! Dazu eine komplette Mordkommission! Und geben Sie eine Warnung an alle Streifenwagen durch. Insassen des auf der Großfahndung gesuchten Fahrzeuges machen rücksichtslos von der Maschinenpistole Gebrauch! Ende!«
    Dann ließ Phil das Rotlicht blinken.
    ***
    Aus, dachte Ralph Tunney am Steuer seines Continental mit der Lizenznummer 3 NK 4687. Seine Hand fuhr unwillkürlich zur Brusttasche, wo er seinen Führerschein stecken hatte.
    Dieses wichtige Papier Tunneys war alles andere als unbefleckt. Es wies vielmehr ein paar Eintragungen über Verkehrsdelikte auf. Tunney wußte, daß sein heutiges Benehmen keine neue Eintragung mehr nach sich ziehen würde. Der Führerschein war hin.
    Als er mit wesentlich überhöhter Geschwindigkeit den langsam fahrenden Streifenwagen überholte, hatte er die kleine Hoffnung gehabt, daß seine Autonummer unerkannt bleiben würde.
    Der Streifenwagen, der jetzt quer über der Straße stand, war der Gegenbeweis.
    Tunney schickte sich zu seiner letzten Handlung in seiner Autofahrer! auf bahn an. Er nahm den Fuß vom Gaspedal und setzte ihn auf die Bremse. Mit aller Kraft trat er das Pedal durch, obwohl wegen des Bremsverstärkers ein leiser Druck genügt hätte.
    Mit schrill kreischenden Reifen kam der schwere Continental zum Stehen.
    Tunney wunderte sich, daß im gleichen Moment die beiden Streifenbeamten hinter ihrem Chevrolet in Deckung gingen. Ebenfalls im gleichen Moment raste von hinten ein Streifenwagen heran. Sein Rotlicht zuckte unübersehbar durch die Nacht, seine Sirene heulte.
    So wild war ich ja nun auch wieder nicht, dachte Tunney.
    Der zweite Streifenwagen blieb in angemessenem Abstand hinter Tunney stehen. Seine Insassen ließen sich nicht sehen. Dafür flammte ein Suchscheinwerfer auf.
    Tunney lächelte spöttisch. Lässig lehnte er sich in seinem Sessel zurück. Schließlich zündete er sich noch eine Zigarette an. Er konnte gerade einen tiefen Zug machen, dann aber entglitt die Salem seinen Lippen und fiel auf den Teppichboden, ohne daß Tunney es bemerkte.
    »Achtung!« tönte eine Lautsprecherstimme vom hinteren Streifenwagen. »Hier spricht die Staatspolizei! Sie sind umstellt, unsere Waffen sind auf Sie gerichtet! Steigen Sie aus und werfen Sie Ihre Waffe weg! Bei jedem Versuch eines Widerstandes wird auf Sie geschossen! Steigen Sie aus!«
    Ralph Tunney schüttelte ungläubig den Kopf. Er kannte aus eigener, mitunter bitterer Erfahrung die harte Art der US-Polizei gegen Verkehrssünder. Bewaffnetes Vorgehen war ihm neu.
    »Wir geben Ihnen eine letzte Frist von 15 Sekunden! Steigen Sie aus!« dröhnte es aus dem Lautsprecher.
    Unerhört, dachte Tunney,

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