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Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben

Titel: Jerry Cotton - 0505 - Flirt mit dem Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich meine, Polizisten, ist mir das noch nicht passiert.«
    »Sie haben uns mit Ihrem schnellen und umfassenden Geständnis sehr geholfen, Clinch. Sie haben uns vor allem geholfen, eine gefährliche Gang unschädlich machen zu können, und Sie haben mit Ihrem offenen Geständnis dazu beigetragen, andere Menschen vor dem Schicksal dieses Mister Keever zu bewahren. Bei allem, was Sie mit Ihren Taten auf sich geladen haben, ist Ihre heutige Haltung es wert, daß wir Ihnen gegenüber fair sind«, erklärte ich ihm. »Wir werden uns dafür einsetzen, daß dies alles auch in der Gerichtsverhandlung gegen Sie erwähnt wird.«
    »Thanks!« murmelte er. Dann griff er erneut zum Kugelschreiber und setzte schnell seine Unterschrift unter das Protokoll. Auch wenn er als Kronzeuge vor Gericht auftreten würde, so waren ihm nach seinem Geständnis mindestens zehn Jahre sicher.
    Ich nickte ihm noch einmal zu. Dann ließen wir ihn abführen.
    Phil atmete auf. »Das war wohl die schnellste Arbeit, die wir je geleistet haben. Zwei kapitale Fälle in knapp 16 Stunden, ohne Großeinsatz, ohne jeden Wirbel…«
    »Vielleicht kommt er noch«, gab ich zu bedenken. »Bis jetzt ist Sharkey mit seinen Leuten noch nicht auf Nummer Sicher.«
    Phil machte eine wegwerfende Handbewegung. Er vermittelte den Eindruck eines Mannes, dem die Festnahme einer mittleren Gang kaum mehr als eine sinnige Freizeitgestaltung bedeutet.
    »Jetzt erfreuen wir erst einmal unseren Chef«, schlug er vor.
    ***
    Tim Sharkey trank sein Glas leer und schaute auf die Uhr.
    Wütend warf er das leere Whiskyglas gegen die völlig unschuldige Wand. Der Anprall war so stark, daß die Scherben bis zu Sharkeys Sessel zurückflogen.
    »Verdammt«, brüllte Sharkey, obwohl er völlig allein war, »was diese dämlichen Hunde unter einer Stunde verstehen…«
    Er vergrub seinen Kopf in beide Handflächen und brütete stumm vor sich hin. Obwohl sein Hirn inzwischen vom reichlich genossenen Whisky ziemlich umnebelt war, kam er zum einzig logischen Ergebnis.
    Wie eine wütende Schlange fuhr er schließlich herum und ergriff das Telefon.
    Schnell wählte er die bekannte Nummer. »Sharkey«, bellte er dem Mann an der anderen Zentrale entgegen, »schnell noch einmal den Generaldirektor!«
    Ungeduldig trommelte er mit den Fingerspitzen auf der Sessellehne herum.
    Unvermutet traf ihn die Stimme seines neuen Partners. »Du raubst mir langsam den letzten Nerv, Sharkey!«
    »Sorry, Alfredo, aber es ist etwas passiert!«
    »Schon wieder?« fragte der Syndikatschef spöttisch.
    In Sharkey stieg die Wut hoch. Er merkte, daß er nicht mehr der Boß, sondern nur noch ein kleiner Handlanger war. Trotzdem beherrschte er sich mühsam.
    »Heute mittag, bevor ich mit dir telefonierte, habe ich Fatinger, Lesley und Carter fortgeschickt. Sie sollten eine Stunde Spazierengehen, um nicht mithören zu können, was wir zwei zu besprechen haben«, berichtete Sharkey schnell.
    »Manchmal hast du sogar vernünftige Ideen«, warf Alvarez ein. »Rufst du mich an, um mir das zu erzählen?«
    »Nein«, stieß Sharkey wütend hervor, »ich muß dir erzählen, daß die drei Mistkerle noch nicht wiedergekommen sind!«
    »Oh«, sagte Alvarez, scheinbar bedauernd.
    »Ich kann mir denken, was passiert ist!« brüllte Sharkey
    »Ich auch«, sagte Alvarez sanft. »Die Ratten verlassen das sinkende Schiff, Sharkey. Deine Leute sind schlecht erzogen.«
    »Nein«, schäumte der Boß ohne Leute, »das ist Carters Werk. Dieser Dreckskerl sollte gestern abend diesen Vollidioten Clinch erledigen. Du sagst, daß Clinch von G-men gefaßt wurde. Also lebt er noch…«
    »Es sah so aus, wie mir mein Gewährsmann berichtete«, lachte Alvarez amüsiert.
    »Dann hat Carter meinen Befehl nicht ausgeführt. Vielleicht hat er inzwischen auch erfahren, was passiert ist. Jetzt hat er kalte Füße. Fatinger ist ohnehin ein Schwächling, Lesley auch. Der frißt jedem aus der Hand. Die haben mich einfach im Stich gelassen…«
    »Zehn Prozent!« gab Alvarez ruhig bekannt.
    »Was? Zehn Prozent?« fragte der alkoholisierte Sharkey begriffsstutzig.
    »Du bekommst zehn Prozent von dem Erlös, den wir mit deiner Idee erzielen«, erklärte Alvarez geduldig. »Zehn, verstanden? Eins — null!«
    »Zwanzig hatten wir…«
    »Sharkey, du bist jetzt allein. Du hast keine Leute mehr. Das einzige, was du hast, ist eine gute Idee. Außerdem hast du eine LSD-Quelle, die billiger ist als meine. Aber das ist nicht einmal so wichtig. Ob billig oder teuer, die

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