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Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Titel: Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
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einem Spitzel zu quatschen!« stieß Berger wütend aus.
    Lanny kam langsam wieder zu Kräften. Er tastete nach seiner Brieftasche. Sie war noch an ihrem Platz. An ihrem Umfang spürte er, daß sich das Geld noch darin befand.
    »Was ist mit Dinah?« fragte er.
    »Sie ist tot«, sagte Pinky Berger knurrend.
    Lanny blieb ganz still sitzen. Er versuchte, sich darüber klarzuwerden, wie tief ihm die Nachricht unter die Haut ging. Er fühlte keine Trauer, nicht einmal Zorn.
    »Wer hat sie umgebracht?« wollte er wissen.
    »Was geht dich das an? Sie ist tot. Das muß dir genügen!«
    »Es war dieser Benny, nicht?«
    Pinky schwieg sich aus. Lanny merkte, wie sein Kopfschmerz nachließ. Ihn überkam eine kalte Gelassenheit. »Ich verstehe jetzt, worum es euch ging. Benny hatte den Auftrag, meine Pistole an den Tatort zu bringen. Es sollte so aussehen, als hätte ich Dinah getötet, stimmt’s?«
    Pinky Berger schwieg noch immer. Er konzentrierte sich ganz auf das Fahren. Vermutlich war er mit seinen Gedanken bei dem nicht wieder aufgetauchten Benny.'
    »Es war eure Absicht, mich umzubringen und irgendwo auf den Grund des Hudsons zu versenken«, fuhr Lanny fort. Er sah die Zusammenhänge mit erschreckender Klarheit. »Oder im East River. Ich sollte von der Bildfläche verschwinden, damit die Polizei glaubt, ich sei nach dem Mord an Dinah Raggers geflohen!«
    »Kannst du nicht endlich die Schnauze halten?« knurrte Berger.
    »Ist es so… ja oder nein?«
    »Was geht dich das an?«
    »Du machst mir Spaß! Schließlich geht es um mein Leben. Und um das Dinahs.«
    »Ich sagte bereits, daß du dir um sie keine Sorgen mehr zu machen brauchst.«
    Sie hielten an einer Ampelkreuzung. Ein älterer Mann überquerte die Fahrbahn. Er war tief in Gedanken versunken und warf keinen Blick auf den Wagen. Lanny hob blitzschnell den rechten Arm und setzte die Handkante scharf und gezielt auf Pinky Bergers Halsschlagader. Der Getroffene rutschte ohne einen Laut in sich zusammen. Gleichzeitig heulte die Maschine auf, da Bergers Fuß nach vorn auf das Gaspedal drückte. Lanny beugte sich vor, schob die Automatic auf Leerlauf. Dann stieg er aus.
    Es regnete jetzt stärker. Der alte Mann war auf der anderen Straßenseite stehengeblieben, um zu sehen, warum der Wagenmotor im Leerlauf so viel Lärm verursachte. Lanny kümmerte sich nicht um den Alten. Er riß den vorderen Wagenschlag auf und stieß Berger vom Fahrersitz. Dann klemmte er sich hinter das Lenkrad. Als die Ampel auf Grün sprang, gab er Gas und fuhr weiter.
    Berger hing mit offenem Mund und zurückgefallenem Kopf auf dem Beifahrersitz. Er sah aus wie tot.
    Lanny bog in die nächste schmale Querstraße ein und stoppte in einer Parklücke, die genau zwischen zwei Laternen lag. Auf der Straße war weit und breit kein Mensch zu sehen.
    Lanny tastete den Bewußtlosen nach Waffen ab. Bergers Pistole steckte im Hosenbund. Lanny nahm sie an sich. Er überlegte, wie es weitergehen sollte. War es nicht am einfachsten, wenn er Berger auf die Straße warf und mit dem Wagen verschwand?
    Nein, so leicht wollte er es seinem Gegner nicht machen. Pinky Berger hatte den ganzen Schlamassel verursacht. Auf sein Konto ging das Scheitern der Spitzelaktion und Dinah Raggers’ Ermordung. Pinky Berger war es vermutlich auch gewesen, der ihn, Lanny Stratwyck, hatte töten wollen.
    Lanny nahm Berger die Brieftasche ab und schaute kurz hinein. Er stellte fest, daß sie über dreihundert Dollar enthielt.
    Als Lanny weiterfuhr, breitete sich in ihm ein Gefühl des Triumphes aus.
    Er hatte eine tödliche Gefahr gemeistert und fühlte sich fast unverwundbar. Ja, der gute alte Lanny Stratwyck fiel eben immer wieder auf die Füße!
    Natürlich war ihm klar, daß es einige Probleme gab, die er lösen mußte. Zunächst mußte er mit Pinky Berger abrechnen.
    Ihm fiel ein altes verlassenes Lagerhaus ein, das sich ganz in der Nähe befand. Das Lagerhaus gehörte zu einem Komplex von Gebäuden, die abgerissen werden sollten, um einer neuen Wohnsiedlung Platz zu machen. Er nahm sich vor, mit Pinky Berger dorthin zu fahren.
    Zehn Minuten später hatte er das Grundstück erreicht. Er war froh, daß es so stark regnete. Bei diesem Wetter war kaum ein Hund auf der Straße. Lanny war sicher, daß ihn niemand beim Passieren des alten Fabriktores beobachtet hatte. Er fuhr bis an die Rückseite des alten Lagergebäudes und stoppte dort vor einem der hohen Schiebetore.
    Berger stöhnte jetzt leise. Lanny schüttelte ihn. Berger

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