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Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Titel: Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
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sollen?«
    »Das will ich Ihnen sagen«, warf ich ein. »Es sollte so aussehen, als sei das Mädchen mit Stratwycks Waffe erschossen worden. Es ist doch Stratwycks Waffe, oder?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen«, sagte Myers. »Ich kenne diesen Stratwyck nicht. Natürlich hatte ich ein schlechtes Gewissen, als ich die Wohnung betrat. Meine Nerven waren so gespannt wie Drahtseile. Als ich plötzlich von hinten angerufen wurde, zuckte ich erschreckt herum. Meine Finger berührten dabei völlig ungewollt den Abzug…«
    »Für wie dumm halten Sie uns eigentlich?« fragte Fairfield scharf. »Jetzt sprechen Sie plötzlich von einer Toten. Ihr angeblicher Auftraggeber will aber nur eine Bewußtlose erwähnt haben.«
    »Ich bin doch nicht von gestern«, meinte Myers. »Natürlich war mir klar, daß der Fremde mir einen Bären auf gebunden hatte. Um mich davon zu überzeugen, prüfte ich den Puls des Mädchens. Da wußte ich, daß der Kerl mich auf die Schippe genommen hatte.«
    Der Sergeant kehrte zurück. Er überreichte dem Lieutenant einen Zettel. Fairfield überflog das Papier und stand dann auf, um mir den Zettel in die Hand zu drücken.
    Phil und ich lasen, daß Benjamin Myers ein mehrfach vorbestrafter Gangster war, der in Unterweltskreisen ganz allgemein nur »Benny« genannt wurde. Myers galt als gefährlich, brutal und mordverdächtig. Er stand im Verdacht, für Rod Gayers Syndikat zu arbeiten.
    Die Nachricht überraschte mich nicht. Der Kreis begann sich zu schließen. Offen blieb lediglich die Frage, was Rod Gayer auf einmal dazu gebracht hatte, das Mädchen ermorden zu lassen und Lanny Stratwyck mit der Tat zu belasten. Möglicherweise war Gayer dahintergekommen, daß die Verhaftung seiner Freundin Vivian einer Intrige des Gespannes Raggers-Stratwyck zuzuschreiben war. Wenn dies die Erklärung für das Geschehen war, fand man die Antwort auf viele Fragen.
    Der Arzt richtete sich auf, nachdem er ein weißes Laken über die Tote gebreitet hatte. »Sie ist mit den Händen stranguliert worden«, sagte er. »Das steht einwandfrei fest.«
    »Der Mord sollte an Stratwyck hängenbleiben«, sagte ich. »Um ganz sicher zu gehen, besorgte man sich seine Pistole. Ich wette, die Untersuchungen der Ballistiker werden ergeben, daß es die gleiche Waffe ist, mit der auch Ronny Herberts und Freddy Romano erschossen wurden.«
    Myers Lippen zuckten unruhig. Er schwieg. Ich blickte ihn an. »Was ist aus Stratwyck geworden?«
    »Sie haben mir nicht richtig zugehört«, murmelte Mvers. »Ich kenne diesen Stratwyck nicht.«
    »Nur den großen Unbekannten, ich weiß«, nickte ich. »Die Story mag Ihnen gefallen, aber vor Gericht kommen Sie damit nicht durch. Mein Kollege und ich können bezeugen, daß Sie die Absicht hatten, die Tote mit einigen Kugeln zu durchlöchern. Es sollte so aussehen, als habe Stratwyck auf das Mädchen geschossen. Selbst wenn ein geschickter Verteidiger es fertigbringen sollte, diese Tatsache zu einer bloßen Vermutung zu verwässern, bleibt die Tatsache, daß Sie auf zwei G-men geschossen haben. Es war glatter Mordversuch. Was darauf steht, brauche ich Ihnen nicht zu erklären.«
    ***
    Rod Gayer schreckte aus dem Halbschlaf hoch, als plötzlich eines der Telefone klingelte. Ihm taten alle Knochen im Leibe weh. Er war es einfach nicht gewohnt, im Sitzen zu schlafen. Die elektrische Schreibtischuhr zeigte an, daß es inzwischen zwei Uhr morgens geworden war.
    Endlich! dachte Gayer. Er nahm den Hörer ab und meldete sich. »Ja?«
    »Hallo, Rod«, sagte eine männliche Stimme am anderen Leitungsende. Die Stimme klang ziemlich vergnügt. Es war nicht die Stimme, die Gayer zu hören erwartet hatte. Mit einem Schlag war er hellwach. Er setzte sich kerzengerade in dem ledernen Drehsessel auf. »Bist du das, Lanny?«
    »Deine Stimme klingt auffallend überrascht«, stellte Stratwyck spöttisch fest. »Unangenehm überrascht, um genau zu sein. Sogar ein wenig erschreckt. Schockiert, würde ich sagen…«
    »Komme zur Sache!« bellte Gayer.
    Stratwyck lachte. »Ich kann verstehen, wie dir jetzt zumute ist. Du hofftest, nie wieder etwas von deinem alten Freund Lanny zu hören.«
    »Du weißt, was ich von dir halte«, knurrte Gayer.
    »Das hast du bewiesen«, sagte Stratwyck. »Deine Killer haben Dinah getötet. Dafür wirst zu zahlen, Rod. Ich werde dir den Preis diktieren.«
    Gayer schmetterte den Hörer auf die Gabel zurück. Schweratmend starrte er den Apparat an. Am liebsten hätte er ihn mit der Faust

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