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Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst

Titel: Jerry Cotton - 0506 - Der Toeter und die grosse Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
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murmelte etwas. Er kam zu sich, war aber noch völlig benommen. Lanny wagte es nicht, die Innenbeleuchtung des Wagens anzuknipsen. Das Lagerhaus schirmte ihn zwar gegen Einblick von der Straße her ab, doch man konnte nie wissen, ob sich auf einem so dunklen Grundstück nicht ein Liebespaar oder Ganoven herumtrieben. Die Armaturenbeleuchtung überzog die Gesichter Lanny Stratwycks und Pinky Bergers mit einem grünlichen Schimmer.
    Lanny gab Berger ein paar schallende Ohrfeigen. Berger blinzelte und faßte sich an den Hals. Seine Augen wirkten dunkel und erschreckt. Es dauerte einige Sekunden, bis er begriffen hatte, wo er sich befand.
    »Hallo, Pinky-Boy«, sagte Lanny höhnisch. »Geht es dir ein wenig besser? Du wirst jetzt ein paar Fragen beantworten, klar?«
    Pinky Berger schüttelte das Schwächegefühl ab und sagte: »Du solltest keine Sekunde vergessen, wer ich bin. Ich bin Rod Gayers rechte Hand. Wenn du versuchst, dich mit mir anzulegen, hast du schon bald das ganze Syndikat am Hals.«
    Lanny lachte kurz und unlustig. »Die Drohungen kannst du dir sparen. Rod hat keine Chance. Er hat sie nicht genutzt. Er hat mich zum Narren gehalten. Jetzt ist er mein Feind. Ich sehe keinen Grund, vor ihm den Schwanz einzuziehen. Ich möchte, daß du das begreifst. So, und jetzt geht es weiter. Wer hat Dinah erschossen?«
    Pinky Berger schwieg. Lannys linke Faust zuckte hoch. Sie traf Bergers Nase, die sofort zu bluten begann. In Bergers Augen funkelte der Haß. Lanny entsicherte die Pistole. »Wir sind hier ganz allein, Pinky-Boy«, sagte er. »Mutterseelenallein. Wenn du nicht spurst, wirst du sterben. Nach allem, was du angestellt hast, wird es mir ein Vergnügen sein, dich Umfallen zu sehen. Willst du mich im Ernst zum Äußersten reizen?«
    »Ich habe das Mädchen jedenfalls nicht erschossen«, murmelte Pinky Berger. »Benny war es.«
    »Was wollte er zum zweitenmal in meiner Wohnung?«
    »Du hattest recht. Er wollte deine Pistole hinbringen, um den Tatverdacht auf dich zu lenken.«
    »Aber Dinah war doch erwürgt worden.«
    »Tote wehren sich nicht«, sagte Berger. »Benny sollte zweimal abdrücken, um…«
    Lanny schlug erneut zu. »Ihr Schweine!«
    Berger hob langsam die Hand. Er wischte sich das Blut aus dem Gesicht. »Du hast es nötig, in Moral zu machen«, sagte er wütend.
    »Wie erklärt es sich, daß sie Benny in meiner Wohnung geschnappt haben?« fragte Lanny.
    »Ich weiß es nicht. Als er zu dir ’raufging, war es in der Wohnung dunkel. Ich wartete auf den Knall der Schüsse. Sie fielen tatsächlich, aber nicht so, wie ich erwartet hatte. Die Schüsse kamen aus zwei Pistolen. Im nächsten Moment hörte ich schon die Polizeisirenen. Die Bullen müssen in deiner Wohnung gelauert haben…«
    »Wie hätten sie hineinkommen sollen?« fragte Lanny.
    »Wir hatten die Tür offengelassen…«
    »Wir!« stieß Lanny wütend hervor.
    »Du warst also dabei, als Dinah getötet wurde.«
    »Ja, ich war dabei.«
    Lanny schlug erneut zu. Er legte in den Schlag alles hinein, was er an Kraft, Haß und Rachsucht aufzubringen vermochte. Pinky Bergers Kinn glitt auf die Brust. Das Blut tropfte aus seiner Nase auf den Anzug.
    Lanny fühlte sich plötzlich wie ausgepumpt. Dieser Pinky interessierte ihn plötzlich nicht mehr. Wichtiger war es, herauszufinden, was die Polizei zu ihm in die Wohnung geführt hatte.
    Habe ich einen Fehler gemacht? überlegte Lanny. Haben sie meine Spur schon gefunden?
    Fest stand, daß er nicht in seine Wohnung zurückkehren durfte. Er wurde jetzt von der Polizei und Rod Gayers Gangstern gejagt. Er saß zwischen zwei Stühlen. Die Situation war gefährlich, aber nicht hoffnungslos.
    Solange er seine dicke Brieftasche bei sich hatte und auf freiem Fuß war, würde er auch Mittel und Wege finden, um seinen Gegnern ein Schnippchen zu schlagen. Er war Lanny Stratwyck, das begabteste Stehaufmännchen der Stadt!
    Plötzlich hatte er eine Idee. Er glaubte, daß es eine gute Idee war, eine Idee, die ihm noch vor seinem Rückzug aus dieser Stadt eine Menge Geld einbringen würde.
    Lanny lachte. Berger überlief es kalt, als er dieses Lachen hörte. »Was findest du denn so lustig?« fragte er.
    »Deinen Tod«, erwiderte Lanny, »und die Tatsache, daß dein Freund Rod Gayer für ihn eine ganze Menge ausgeben wird!«
    ***
    Lieutenant Fairfield legte die Papiere des Gefangenen aus der Hand. »Sie heißen also Benjamin Myers?« fragte er.
    Der Mann auf dem Stuhl antwortete nicht. Mit hartem, verbissenem Gesicht

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