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Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt

Titel: Jerry Cotton - 0508 - Die Bombe tickt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hopkins drehte den Kopf zur Seite und kurbelte unwillig das Fenster herab.
    »Ja?« fragte er barsch. Hopkins hatte keine Lust, mit dem Mann eine Unterhaltung zu beginnen. Es konnte jeden Augenblick in Chapmans Garten krachen. Wenn es soweit war, mußte er, Andy Hopkins, auf den Anlasser treten und starten, um Dick Pikes aufzunehmen.
    »Würden Sie bitte aussteigen?« fragte Phil freundlich. Er zog seine Smith and Wesson aus der Schulterhalfter. »Wir hätten gern ein paar Fragen an Sie gerichtet.«
    Hopkins starrte leichenblaß in die Revolvermündung. Bisher war er auf Ladendiebstähle spezialisiert gewesen. Er gehörte Big Riggers Gang noch nicht lange an. Dies sollte seine erste Bewährungsprobe werden, und ausgerechnet jetzt ging etwas schief!
    »Was… was wollen Sie von mir?« fragte er schwitzend. Er hatte eine Pistole im Handschuhfach liegen, aber er dachte nicht daran, sie zu benutzen. Er mußte froh sein, wenn er einigermaßen glimpflich davonkam.
    »Decker vom FBI«, sagte Phil. »Ihren Freund haben wir schon vor mehr als zehn Minuten geschnappt. Die Polizei ist auch schon da… in Zivil und ganz unauffällig. Wir wollten Sie nicht warnen. Steigen Sie aus, mein Freund. Sie haben uns sicherlich eine Menge zu sagen.«
    Andy Hopkins kletterte aus dem Wagen. »Ich…ich habe mit der Sache nichts zu tun«, versicherte er. »Ich bin nur der Fahrer.«
    »Das reicht für die Anklage«, sagte Phil.
    »Ich bin kein Mörder wie Dick Pikes!« stotterte Hopkins. Der Gedanke, daß man ihn in einen Mordprozeß verwickeln könnte, trieb ihm den Angstschweiß auf die Stirn. »Ich bin nur ein kleiner Fisch, Sir. Bitte lassen Sie mich laufen. Andy Hopkins ist mein Name. Fragen Sie die Cops vom 31ten Revier… die kennen mich.«
    »Bald wird Sie die ganze Stadt kennen«, sagte Phil. »Es wird ein ziemlich trauriger Ruhm werden.«
    »Ich war ein verdammter Idiot!« sagte Hopkins zerknirscht. »Ich hätte nicht mitmachen dürfen. Aber wenn man von Big Riggers eine Chance bekommt, sagt man nicht nein.«
    »Sie werden auch nicht nein sagen, wenn Sie das zu Protokoll geben müssen, nicht wahr?«
    Hopkins schluckte. »Okay, ich bin bereit, auszupacken. Aber ich stelle eine Bedingung.«
    »Nämlich?«
    »Sie nehmen mich bis zum Prozeßbeginn in Schutzhaft. Leuten, die gegen Big Riggers aussagen wollten, war bis jetzt kein langes Leben beschieden.«
    »Das wird ab sofort anders«, versicherte Phil. »Sie machen damit den Anfang.«
    ***
    Vivian Chapman verließ das Kino. Sie stellte den Kragen ihres Staubmantels hoch und schob fröstelnd die Hände in die Taschen. Dabei war es gar nicht kühl. Im Gegenteil. Es war ein milder, schöner Abend. Die Laternen brannten schon, obwohl es gerade erst zu dunkeln begann. Der Himmel über der Stadt war von einem pastellfarbigen Blau, in das sich wie Wattetupfen rosafarbige Wölkchen mischten.
    Vivian ging zu ihrem Wagen. Sie fürchtete sich vor der Rückfahrt und dem, was sie -zu Hause erwartete. Aber sie konnte die Heimkehr nicht länger auf schieben. Vermutlich wimmelte es in ihrem Haus von Polizisten. Irgendwo in dem Wohnzimmer würde die Leiche ihres Mannes liegen, dessen Ermordung sie zum zweitenmal in Auftrag gegeben hatte.
    Vivian lauschte in sich hinein, fragend und voller Neugierde. Empfand sie jetzt Reue? Nein, sie fürchtete sich nur vor dem Ärger, der auf sie zukam, vor 'den lauernden Fragen und dem ewig wachen Mißtrauen der Polizisten.
    Vivian erreichte den Parkplatz. Sie setzte sich in den blauen Mercury und startete. Sie hatte ein Alibi. Sie hatte erst mit dem Mädchen an der Kasse gesprochen, dann mit der Platzanweiserin und schließlich mit dem weißhaarigen Rentner, der im Kino neben ihr gesessen und unablässig Pop Corn gegessen hatte.
    Sie hatte sich abgesichert. Wenn Big Riggers sein Wort gehalten hatte, war der Mörder genau zu dem Zeitpunkt aktiv geworden, als sie den Film sah.
    Rex war also tot. Es gab gar keine andere Möglichkeit. Sie war Witwe…
    Aber auch Ralph war tot, und es war zu befürchten, daß die Versicherung die halbe Million nicht zahlen würde. Vielleicht hatte Rex die Police abändern lassen.
    Auf sie kam nichts zu, worüber sie Freude empfinden konnte. Weder ein Mann, den sie liebte, noch das Geld, das sie sich so sehr gewünscht hatte. Statt dessen erwartete sie eine lange Kette trostloser Ereignisse.
    Vivian fuhr los. Sie spielte flüchtig mit dem Gedanken, dieser Stadt einfach den Rücken zu kehren und niemals wieder zurückzukommen. Doch das

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