Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor

Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor

Titel: Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
ist eine neue Pistole. Geladen mit acht Schuß.«
    Croccer musterte die Waffe mit großen Augen.
    »Die Waffe gehört dir«, erklärte Matterns. »Ich schließe deine Zelle auf, du kommst heraus und bist ein freier Mann. Als freier Mann steigst du zu mir in den Wagen. Dann fahre ich dich zum Sumpf.«
    »Ich soll Cotton und den dreckigen Nigger erschießen?« fragte Croccer mit weitaufgerissenen Augen.
    »Nein«, sagte Matterns im Brustton der Überzeugung. »Nein, du meldest dich freiwillig, in den Sumpf zu gehen und den G-man vor dem schwarzen Mörder zu beschützen!«
    »Beschützen?« Croccers Stimme klang immer verwunderter.
    Doch Matterns ließ jetzt die Maske fallen. »Unsinn. Du gehst in den Sumpf und legst die beiden Kerle um. Dann wirfst du sie in den Teufelsgraben oder in ein anderes Sumpfloch, aus dem die Leichen nie mehr herauskommen. Die Pistole wirfst du hinterher. Dann kommst du zurück und meldest mir, daß du die beiden nicht gefunden hast. Das ist alles. Wenn du das erledigt hast, bekommst du von mir einwandfreie neue Papiere. Nie wieder wird dich jemand vor Gericht stellen können. Du kannst gehen, wohin du willst. New York, Chicago, San Francisco — als freier Mann.«
    Croccer starrte nachdenklich vor sich hin.
    »Oder du gehst zehn Jahre hinter Gitter!« sagte Matterns hart.
    Croccer hob den Kopf. »Und wenn ich die beiden nicht finden kann?«
    Der Polizeichef lachte. »Du wirst sie finden, wenn wir dir dabei helfen. Und dafür haben wir uns schon eine verdammt feine Geschichte ausgedacht. Was meinst du, wie sie kommen. Sie werden glücklich sein, von dir erschossen zu werden!«
    Er lachte hämisch.
    »Los«, sagte Croccer entschlossen, »schließ auf!«
    ***
    »Meine Herren«, sagte Mr. High. Zum zweitenmal an diesem Nachmittag waren die für den Einsatz verantwortlichen Beamten der City Police und des FBI im Besprechungsraum versammelt. An der Wand war wieder das Projektionsbild der Spezialkarte zu sehen.
    »Wir wissen jetzt genau, wie die Lage ist, und unsere Position ist leicht verbessert. Die Gangster sitzen nach wie vor auf den vier Dächern, aber ihr Personalbestand ist auf höchstens acht, möglicherweise sogar sieben Mann zusammengeschrumpft. Zwei Gangster befinden sich bei uns, zwei weitere sind tot, einer ist vermutlich schwer verletzt oder auch tot. Er befindet sich allerdings noch auf einem der Dächer. Durch den Personalausfall können Shimmys Leute jetzt nur noch die vier Dächer und lediglich ein Dachgeschoß besetzt halten. Deshalb habe ich mich jetzt nach Rücksprache mit verschiedenen Kollegen entschlossen, kurz nach Einbruch der Dunkelheit angreifen zu lassen.«
    Sein Zeigestock huschte wieder über die Karte.
    »Von diesen drei Dächern bestehen keine Rückzugsmöglichkeiten mehr, die nicht von der Polizei besetzt sind. Mindestens fünf Gangster werden auf diese Weise sofort nach dem Angriff außer Gefecht gesetzt werden. Unter ihnen befinden sich Shimmy und — nach den vorliegenden Aussagen — sein engster Vertrauter Mich Bunny. Es ist anzunehmen, daß schon nach deren Ausschaltung die zwei Mann auf dem vierten Dach den Kampf aufgeben.«
    »Und wenn nicht?« dröhnte Hywood.
    »Dann werden wir sie von den inzwischen besetzten Dächern aus angreifen«, antwortete Mr. High kurz.
    »Wie soll der erste Angriff vor sich gehen?« fragte Captain Baker.
    »Ich habe bereits den Einsatzplan an die Hubschrauberstaffel gegeben«, erklärte Mr. High. »Zwei Hubschrauber werden große Mengen Tränengas auf die Dächer werfen!«
    ***
    Aus, dachte ich wieder, und einen Moment spürte ich die Versuchung, die Luftwurzel einfach loszulassen. Dann dauerte es nur ein paar Minuten, ehe es endgültig aus war.
    Doch in diesem Moment sah ich wieder das leuchtend rote Hemd.
    Abraham Bickingtone kam in großen Sprüngen herangehetzt. Mit beiden Händen trug er eine lange, fast armdicke Stange.
    Er atmete heftig, als er sich, am Rand des Sumpfgrabens wieder niederkauerte. »Passen Sie auf«, sagte er schweratmend. »Sie müssen eisern festhalten. Es wird nicht leicht. Der Teufelsgraben will seine Opfer nicht mehr loslassen, wenn er sie einmal hat. Aber wir schaffen es, G-man. Bestimmt!«
    Er schob mir die Stange entgegen, bis sie unmittelbar neben der Luftwurzel lag.
    »Was wiegen Sie? 180?« fragte er. »Etwas weniger!« sagte ich.
    »Das ist gut! Festhalten! Nie loslassen! Auch dann nicht, wenn ich vielleicht rutsche!«
    Ich warf schnell einen Blick auf die andere Seite des breiten Grabens. Es sah

Weitere Kostenlose Bücher