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Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor

Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor

Titel: Jerry Cotton - 0510 - Sie warfen mich den Schlangen vor Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich hin. »Verdammt, das werde ich!« sagte er dann so laut, daß er selbst zusammenschrak.
    Er drehte sich um, ging wieder in das Office hinein, nahm seine Mütze vom Haken, ging dann noch einmal zum Spiegel, schaute hinein, zog seinen Schlips gerade.
    Mit einem Griff angelte er sich einen Schlüsselbund vom Schreibtisch und ging dann zur Tür.
    In der Tür drehte er sich noch einmal um, als wolle er Abschied von einer liebgewordenen Umgebung nehmen.
    Dann ging er endgültig.
    Sekunden später knallte eine Autotür, und ein starker Motor heulte auf.
    ***
    Zwanzig Minuten später polterte John P. Matterns in die winzige Polizeistation.
    »Walkstream!« brüllte er laut.
    Sein Ruf blieb ohne Antwort.
    »Sergeant Walkstream!« brüllte er noch einmal. Dann überlegte er, daß es bessere Möglichkeiten gab, die Anwesenheit des Sergeanten festzustellen. Er blickte zum Mützenhaken.
    »Fort!« brummelte er.
    Matterns kratzte sich nachdenklich am Kopf. Dann lachte er leise auf. »Der Idiot fährt tatsächlich seine Streife«, sagte er im Selbstgespräch zu sich.
    Matterns ging zu einem Schlüsselbrett in der Ecke und nahm von dort einen großen Ring mit zwei Schlüsseln. Damit schloß er eine eiserne Tür auf. Mit zwei Schritten war er im Vorraum zu den zwei Zellen, über die seine Polizeistation verfügte.
    Edward Croccer saß auf dem Feldbett in der Zelle und starrte vor sich hin.
    »Hey, Ed!«
    Croccer hob den Kopf. »Hallo, Matterns! Verdammt heiß hier in diesem Loch. Könnte einen Schluck Whisky gebrauchen. Der Lange hat sich überhaupt noch nicht bei mir sehen lassen und Mittagessen hatte…« Matterns winkte ab. »Laß das jetzt. Sage mal, mit was rechnest du?«
    »Was?« fragte Croccer.
    »Mit welchem Urteil?«
    Croccer zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Meine Anwälte haben mir gesagt, ein paar Jahre. Vielleicht würde ich früher auf Parole entlassen. Deshalb habe ich ja gesagt…«
    Wieder ließ ihn Matterns nicht aussprechen.
    »Hör zu«, sagte er, »ich weiß, wie das Miami-Gericht urteilt, wenn du wegen Tötung mit bedingtem Vorsatz schuldig gesprochen wirst. Dieser Schuldspruch ist aber zu erwarten.«
    »Und?« fragte Croccer ängstlich.
    »Zehn Jahre«, sagte Matterns dumpf. »Die zehn besten Jahre deines Lebens. Wenn du wieder herauskommst, bist du über dreißig. Die Jugend ist vorbei und…«
    Diesmal war es Croccer, der den Satz zerschnitt.
    »Verdammt, warum haben mir das die Anwälte nicht gesagt? Nie hätte ich mich schuldig bekannt! Jetzt habe ich mich selbst in die Pfanne gehauen!« Matterns nickte tiefsinnig. »Ja, das hast du. Aber es gibt eine Möglichkeit!« Wie elektrisiert fuhr Croccer hoch. »Eine Möglichkeit? Eine Möglichkeit herauszukommen?«
    Matterns nickte. »Ja. Was hältst du von diesem Cotton? Du weißt, dieser G-man aus New York, der dich verhaf- tet hat!«
    »Oh«, fauchte Croccer, »dieser verdammte…«
    Matterns lächelte. »Sprich ruhig aus, was du meinst. Ich bin zwar hier der Polizeichef, aber ich kann das FBI auch nicht leiden. Die Kerle dort bilden sich eine Menge ein!«
    »Ja«, nickte Croccer.
    »Paß auf«, sagte Matterns. »Du kennst doch diesen verdammten miesen Nigger, diesen Abraham Bickingtone?«
    »Ja, ich kenne den dreckigen Nigger!«
    »Er hat heute mittag, während wir alle bei deiner Verhandlung waren, den guten alten George Walker, den Gemüsehändler, niedergeschossen!«
    »Ist er tot?« fragte Croccer schnell. »Ja!« sagte Matterns traurig, obwohl er genau wußte, daß Walker lediglich eine leichte Verletzung davongetragen hatte.
    »So etwas«, sagte Croccer. Mehr konnte er nicht sagen, da er selbst das Leben eines Menschen auf dem Gewissen hatte.
    »Der dreckige Nigger, dieser niederträchtige Mörder, ist in unseren Sumpf geflüchtet!«
    »Hoffentlich fressen ihn die Schlangen!« wünschte Edward Croccer scheinheilig.
    Wieder schüttelte Matterns den Kopf. »Nein, sie werden ihn leider nicht fressen. Du weißt ja, daß diese giftigen Biester nicht an den Neger gehen. Außerdem…« Lauernd schaute er Croccer an.
    »Was?« fragte er.
    »Dieser verdammte G-man aus New York, der so verbissen Jagd auf einen Jungen wie dich gemacht hat, will den dreckigen Nigger beschützen. Er will ihn der Gerechtigkeit entziehen. Er läuft mit ihm im Sumpf herum und will ihn herausbringen!«
    »Pfui!« sagte Croccer voller Inbrunst.
    »Du kennst dich doch im Sumpf aus?« fragte Matterns.
    »Ja, klar!«
    Matterns zog eine Smith and Wesson aus der Tasche. »Hier

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