Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
war ein richtiger Cadillac, Mister«, fuhr er fort und sah sich- selbst am Steuer dieses großen Luxuswagens. Dabei schob sich sein Daumennagel langsam zwischen die Metallringe des Druckknopfs. Als er den Widerstand spürte, holte er tief Luft und rief: »Du Lausejunge! Dir werde ich’s zeigen!« Seine Stimme war schrill und laut, während er im selben Augenblick den Druckknopf auseinanderdrückte. »Das sagte der Mann, der mich stoppte. Ihm gehörte der Cadillac, und er war mit dem Wagen eines Freundes hinter mir hergefahren. Und dann hat er mich verdroschen. Oh, hat der mich verdroschen!«
    Kein Sterbenswörtchen davon war wahr, aber in diesem. Augenblick sah Hank alles ganz deutlich vor sich. Dabei zog seine rechte Hand langsam das Messer mit der Scheide vom Gürtel los. Während er seine Geschichte weitererzählte, schob er Messer und Lederhülle langsam unter sein Hemd. Es gelang ihm, ohne daß die beiden Männer es bemerkten.
    ***
    Wir saßen zu viert um einen runden Tisch und hatten eine kleine Mahlzeit verzehrt, jeder auf seine eigene Rechnung, denn wir alle waren Beamte und Gehaltsempfänger, die mit jedem Dollar rechnen mußten. Dennoch bekam Phil seine großzügigen Minuten:
    »Ich gebe eine Lage Kaffee«, kündigte er an und stand,auf, um sie zu holen.
    »Dann stifte ich die Verdauungszigarette«, meinte Ed Schulz und reichte seine Packung herum.
    »Eins verstehe ich nicht«, brummte Easton düster.
    »Und zwar?« fragte ich, während ich ihm Feuer gab.
    »Wer war der junge Mann, mit dem die Leffield hier essen war? Es kann doch nicht derselbe gewesen sein, der sie kurz danach anrief und ihr etwas von MacGarry und einem angeblichen Unfall erzählte. Das hätte er ihr doch beim Essen sagen können, also muß es ein anderer gewesen sein. Aber wer?«
    »Irgendein Bekannter«, sagte ich. Easton hatte, kaum daß wir in dieses Restaurant gekommen waren, um ein verspätetes Mittagessen nachzuholen, den Kellner, die Serviererin und die Frau hinter der Theke nach Jean Leffield ausgefragt und nicht eher Ruhe gegeben, bis er alles gehört hatte, was sie ihm erzählen konnten. Seine Hartnäckigkeit in der Verfolgung der winzigsten Kleinigkeiten bei seinen Fällen war schon legendär geworden.
    »Ein Bekannter«, wiederholte Easton. »Gut. Aber wie heißt er? Wieso kommt er gerade heute, um mit ihr zu essen?«
    »Keine Ahnung, Easton«, gab ich zu. »Es interessiert mich nicht einmal sonderlich. Mich beschäftigt ein anderes Problem.«
    »Welches?«
    »Die Telefonnummer, die MacGarry in den Uhrdeckel geritzt hatte. Niemand kratzt eine Nummer in seine Uhr, wenn sie nicht für ihn wichtig ist.«
    »Das ist logisch«, stimmte Easton zu. »Dann ist es aber absolut unlogisch, daß es diese Rufnummer überhaupt nicht geben soll«, wandte ich ein. »Da hinten ist eine Telefonzelle. Ich werde mal im Distriktgebäude anrufen.«
    »Was haben Sie vor?«
    Ich grinste zufrieden.
    »Das FBI hat eine eigene Dechiffrierabteilung, Easton. Sollen sich doch die Jungen mal den Kopf darüber zerbrechen, ob es sich vielleicht um eine verschlüsselte Zahl handelt.«
    »Nicht übel«, meinte Easton und nickte zustimmend- »Tun Sie das, Cotton.« Ich stand auf und begab mich in die winzige Telefonzelle, die unmittelbar neben dem Büfett in die Wand eingebaut war. Nachdem ich meinen Dime in den Münzschlitz geworfen und LE 5-7700 gewählt hatte, meldete sich die rauchige Stimme von Myrna Sanders: »Federal Bureau of Investigation, New York District.«
    »Hallo, Myrna«, sagte ich.
    »Oh, Jerry! Der Chef hat schon nach Ihnen gefragt. Wenn Sie und Phil zurückkommen, möchten Sie sich bei ihm melden.«
    »Okay. Jetzt verbinden Sie mich mal mit unserer Dechiffrierabteilung.«
    Zehn Sekunden später meldete sich Abe Forster, der eigentlich Abraham hieß, aber der Kürze halber von allen »Abe« genannt wurde. Forster war während des Krieges eines der Asse im Dechiffrierbüro der Marine gewesen, bevor er sich wieder an seinen Schreibtisch beim FBI setzte. In all den Jahren, die ich nun schon zu unserem Verein gehörte, hatte es noch keine Codenachricht gegeben, die Forster nicht am Ende doch entschlüsselt hatte. Der kleine kahlköpfige Kerl besaß einen sechsten Sinn für solche Dinge.
    »Tag, Abe«, sagte ich. »Hier ist Jerry. Hören Sie mal genau zu, Sie Hexenmeister. Sie haben doch jede Menge Erfahrung mit Agenten und den Systemen, mit denen solche Burschen Nachrichtentexte und anderes verschlüsseln. Wir wollten heute früh einen

Weitere Kostenlose Bücher