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Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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state police auf long island meldet mysteriösen Vorfall, gruppe jugendlicher männlicher pfadfinder beobachtet am südoststrand von long island verdächtiges verhalten zweier männer, die eine unbekannte frau aus einem wagen zerren und mit gewalt zum aufstieg in einer felsengruppe zwingen, seeseite der felsen bildet steile klippe. die jungen gewinnen den nicht überprüfbaren eindruck, daß erwähnte frau von den männern über die klippe gestürzt und somit ermordet werden soll, die pfadfindergruppe zwingt die männer durch steinwürfe, von ihrem Vorhaben abzulassen, die unbekannten männer zwingen die erwähnte frau zurück in den wagen und treten damit die flucht an, im wagen befand sich aber der dreizehnjährige pfadfinder henry genannt hank Williams, der den Zündschlüssel des wagens entfernen sollte und offenbar damit kein glück hatte, dringend gesucht:
    1. dunkelblaue pontiac-limousine unbekannten baujahres mit kennzeichen ly 34-78 wahrscheinlich new yorker Zulassung.
    2. zwei männer in begleitung einer jungen frau mit dunklem oder schwarzem haar und eines dreizehnjährigen jungen, der pfadfinderuniform trägt.
    3. der pfadfinder henry genannt hank Williams, dreizehn jahre alt, der vielleicht von den erwähnten männern aus dem wagen gestoßen oder sonstwie abgesetzt wurde.
    4. unbekannte junge frau mit dunklem oder schwarzem haar, die möglicherweise bereits ermordet wurde.
    besonderer fahndungshinweis: einer der männer scheint von den steinwürfen der pfadfindergruppe am köpfe verletzt worden zu sein, starke blutspur wurde gefunden.
    hinweise umgehend an office new york city, 270 broadway, ende ende ende.
    ***
    Tim O’Sullivan hatte vor lauter Verzweiflung drei Glas Bier getrunken und brütete in der kleinen Kneipe dumpf vor sich hin. Die schiere Mordlust könnte einen packen, dachte er. Da wird ein Mädchen von Gangstern unter windigen Vorwänden in ein Auto gelockt, aber die Polizei kann nichts tun. Wozu, zum Teufel, haben wir dann überhaupt eine Polizei, wenn sie nichts tun kann, solange es noch Zeit ist?
    »Noch ein Bier«, brummte er und schob das leere Glas über die Theke.
    Unter normalen Umständen hätte er die Dinge vielleicht objektiv gesehen. Er hätte das uralte und unlösbare Dilemma der Polizei richtig gewürdigt, das darin liegt, daß erst ein Verbrechen geschehen sein muß, bevor die Polizei eine Handhabe hat einzugreifen. Aber in diesem besonderen Fall waren seine persönlichen Gefühle engagiert, und das raubte ihm sein kühles Denkvermögen.
    »Ich werde mal telefonieren«, murmelte er zu dem Barkeeper hin, rutschte von seinem Hocker herab und ging zu der Telefonzelle, die es wie in fast allen New Yorker Lokalen gab.
    Er suchte ein Zehn-Cent-Stück aus der Hosentasche hervor, griff nach dem dicken Wälzer des Telefonverzeichnisses von Manhattan und schlug es auf, während er mit der anderen Hand schon den Hörer ergriff.
    Gleich auf der ersten Seite sprang ihm in fetten Buchstaben eine Zeile entgegen: FBI — LE 5-7000. Tim stutzte. FBI! Natürlich, dachte er. Die Bundespolizei! Warum habe ich nicht gleich daran gedacht?
    Er suchte hastig die Nummer, die er hatte anrufen wollen, und wählte.
    »Nein«, sagte eine weibliche Stimme, »Miß Leffield ist noch nicht ins Büro zurückgekommen.«
    »Danke«, murmelte der Student.
    Er kehrte hastig an die Theke zurück.
    »Ich muß weg«, sagte er. »Was kostet das Bier?«
    »Aber Sie haben es ja noch nicht einmal getrunken!«
    »Trinken Sie es selbst«, sagte Tim, legte fünfzig Cent auf die Theke und hastete zum Ausgang. Noch war die Rush Hour nicht angebrochen, die Stunde des dicksten Verkehrs, und es bereitete keine Schwierigkeit, ein Taxi zu finden.
    Meine zwölf Dollar, die ich mir mühsam verdient habe, schwinden dahin, dachte er bitter, während er in den Wagen kletterte.
    »Zum FBI«, sagte er. »Und bitte schnell.«
    »Okay, junger Mann«, meinte der Fahrer gelassen. »So schnell, wie es geht.«
    Ich bin ein Idiot, dachte Tim. Ich hätte mich gar nicht erst mit dem Sergeant von der Stadtpolizei herumärger’n sollen. Das sind nun einmal Bürokraten, diese kleineren Beamten. Denen fehlt die Phantasie für außergewöhnliche Situationen. Beim FBI wird das sicher anders sein. Die G-men haben mehr Erfahrung mit außergewöhnlichen Fällen.
    Als er am Ziel ankam, hatten sich seine Hoffnungen so hoch gespannt, daß er schon beinahe Wunder erwartete. In der Halle begab er sich zum Auskunftsschalter und sagte:
    »Bitte, ich möchte

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