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Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0512 - 40 Cent fuer Garrys Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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Jean Leffield ständig wuchs, je mehr Zeit verging.
    Es war gegen halb fünf nachmittags, als sie bei der Stadtpolizei ankamen.
    Steve Dillaggio wies sich aus und wurde von einem Sergeant nach seinen Wünschen gefragt. Wieder fing Tim an, dickleibige Alben durchzublättern. Nach etwa hundertfünfzig Bildern unterbrach Steve ihn.'
    »Augenblick, Mr. O’Sullivan. Ich weiß, wie es einem geht, wenn man so viele Fotografien ansehen muß. Zum Schluß verschwimmen einem sämtliche Gesichter. Machen Sie eine Pause und konzentrieren Sie sich dabei in Ihrer Vorstellung wieder auf die beiden Männer, die Sie heute mittag beobachtet haben. Erst wenn Sie deren Gesichter wieder deutlich vor sich sehen, machen wir weiter.«
    Tim nickte dankbar und nahm eine Zigarette aus der Packung, die ihm Steve hinhielt.
    »Ich verschwinde inzwischen mal, um meine Dienststelle anzurufen«, sagte Steve. »Ich bin gleich zurück.«
    »Okay«, sagte der Student.
    Steve wandte sich an den ergrauten Sergeant, der geduldig ein Album nach dem anderen heranschleppte, und fragte, wo er telefonieren könnte. Der Sergeant führte ihn zu seinem Schreibtisch, wo ein Apparat stand. Steve wählte die Nummer des Distriktgebäudes.
    »Hier ist Steve Dillaggio«, sagte er. »Sind Jerry und Phil noch immer nicht zurückgekommen?«
    »Noch nicht.«
    »Ich bin im Archiv der Stadtpolizei. Ich habe eine Nachricht für Jerry und Phil. Ruft mich hier an, sobald sie sich das nächste Mal melden.«
    »Okay, Steve.«
    Er kehrte zu dem Studenten zurück, der bereits wieder im nächsten Album blätterte. Schweigend- setzte sich Steve neben ihn. Wie die Dinge liegen, sollte man vielleicht eine Großfahndung nach diesem blauen Pontiac ankurbeln. Aber wenn sich das Ganze dann als eine harmlose Sache entpuppt? Was haben wir denn bisher an Greifbarem vorliegen? Ein Studtent, der in das Mädchen verliebt ist, und jeden anderen Mann in ihrer Nähe natürlich mit mißtrauischen Augen betrachtet. Es können ja alte Bekannte oder gar Freunde gewesen sein, die das Mädchen abgeholt haben. Sie ist immerhin in den Wagen gestiegen, ohne daß man sie dazu gezwungen hätte. Und was die Pfadfinder da draußen auf Long Island beobachtet haben — lieber Himmel, müssen die Beobachtungen phantasievoller Kinder unbedingt der Wahrheit entsprechen? Was heißt: Die Jungen hatten den Eindruck, daß die Frau ermordet werden sollte? Wie gewinnt man einen solchen Eindruck? Wenn dieser O’Sullivan allerdings zwei Männer im Album identifizieren kann, die wirklich notorische Gangster sind, dann sieht die Sache ganz anders aus. Dann gewinnt sein Verdacht erheblich an Glaubwürdigkeit. Na, warten wir’s mal ab…
    Der Uhrzeiger kreiste. Es war siebzehn Minuten nach sechs Uhr abends, als Tim O’Sullivan plötzlich ausrief:
    »Das ist er! Das ist der Blonde!«
    Der Sergeant notierte sich die Kennnummer, dann verschwand er in den Regalreihen und brachte die Karteikarte mit den Personalien, den Fingerabdrücken und dem »Criminal Report«, der Vorstrafenliste. Steve warf nur einen kurzen Blick darauf, dann knurrte er:
    »Verdammte Schweinerei! Sergeant, jetzt können Sie was erleben! Her mit dem Telefon!«
    ***
    Kurz vor fünf Uhr nachmittags sah der Detective 3rd Grade Roy Ansley einen Mann die Straße herabkommen, der sofort seine Aufmerksamkeit erregte. Der Mann trug eine dunkelblaue Tuchhose, einen schwarzen Rollkragenpullover, ein dunkelblaues zweireihiges Jakkett mit goldenen Knöpfen und eine dunkelblaue Schirmmütze.
    »Wenn das kein Seemann ist, fresse ich meine Personalakte«, sagte Ansley über seine Schulter hinweg zu seinem Kollegen. »Los, Jimmy, du spurtest hoch in die fünfte Etage. Wenn der Kerl auf MacGarrys Zimmer zugeht, ist er unser Mann.«
    »Und du?«
    »Ich lasse ihn erst einmal ins Haus und schneide ihm dann den Rückweg ab, was denn sonst?«
    »Okay.«.
    Die beiden Detektive von Eastons Mordkommission trennten sich. Ansley überquerte die Straße, während sein Kollege schon die Treppen hinaufhastete. Ansley betrat auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Milchgeschäft, ließ sich eine Tüte mit einem Strohhalm geben und stellte sich in die Nähe des Schaufensters, um die Tüte auszutrinken. Dabei behielt er das gegenüberliegende Haus scharf im Auge.
    Der Seemann war ein hochgewachsener schlanker Mann von ungefähr dreißig Jahren. Soweit man es unter der schief sitzenden Schirmmütze erkennen konnte, schien er blondes Haar zu besitzen. Könnte ein Schwede sein, dachte

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