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Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Titel: Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
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ob er irgendwo eingestiegen sein kann?« fragte Steve.
    »Nein, nichts zu erkennen.«
    Steve atmete schwer.
    »Ich weiß, was du meinst«, sagte Phil. »Wahrscheinlich hat er versucht, etwas herauszufinden, und ist dabei in eine Falle geraten. Sicher hatten die Gangster Posten auf gestellt. Jetzt…« Er sprach nicht weiter.
    Joe Brandenburg vollendete den angefangenen Satz: »Jetzt ist er in der gleichen Lage wie die überfallene Familie.«
    »Bestenfalls«, sagte Phil.
    Der Lautsprecher meldete sich wieder. Phil hörte zu und verlangte sofort eine Verbindung mit Mr. High. »Phil?« meldete sich der Chef.
    »Die Abriegelung des in Betracht kommenden. Gebietes ist abgeschlossen, Mr. High«, sagte Phil leise, aber deutlich ins Mikrofon. »Wenn alles so ist, wie wir es uns gedacht haben, kann jetzt keine Maus mehr aus diesem Teil der Ludlow Street heraus.«
    »Danke«, sagte Mr. High. »Damit beginnt Ihre Aufgabe. Ihre, Brandenburgs und Steves.«
    »Ja, klar«, sagte Phil. »Was tun wir, wenn sie damit drohen, die Geiseln zu ermorden?«
    »Gangster, die Geiseln bei sich haben, drohen immer damit. Geben wir ihnen freien Abzug, so ist das immer noch keine Lebensversicherung für die Geiseln, und die Täter sind dann möglicherweise auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Gibt man ihnen keinen freien Abzug, fühlt sich jeder, der nur ein winziges Stück Verantwortung trägt, mitschuldig, wenn Unschuldige ihr Leben verlieren. Phil?«
    »Mr. High?«
    »Falls sich Jerry in den Händen der Täter befinden sollte — versuchen Sie wenigstens zu erreichen, daß man die Familie freibekommt.«
    »Ja, Mr. High«, sagte Phil mit rauher Stimme. »Und dann?«
    Mr. High machte eine Pause. Als er sich wieder meldete, klang seine Stimme ebenfalls rauh: »Wenn die Familie in Sicherheit ist — angreifen!«
    ***
    »He, Francis!« schnarrte eine Stimme. Unten im Ladenlokal des Juweliers zischte es weiter. Es roch nach glühendem Metall. Francis Ford war bei der Arbeit. Die Sache mit dem Schlüssel hatte nicht geklappt. Jetzt war das Rattengesicht dabei, den Tresor aufzuschweißen.
    »He!« tönte die Stimme von oben wieder. »Mr. Ford, wenn es dir so besser gefällt!«
    »Idiot!« antwortete die Stimme aus der Tiefe. Das Zischen hörte auf.
    Francis Ford trat unter das Loch in der Decke.
    »Soll ich nicht doch lieber ’runterkommen?« fragte die schnarrende Stimme.
    »Nein, ich brauche jetzt niemanden, der mir im Wege steht. Warum störst du mich?«
    »Wollte ja nur fragen.«
    »Was ist auf der Straße los?« fragte Ford ungeduldig.
    »Nichts«, schnarrte der andere. »Zwei oder drei Kerle, die besoffen heimwärts gewankt sind. Vielleicht war es doch nur ein Zufall.«
    »Was?«
    »Dieser Schnüffler da, Cotton.«
    »Zufall?« fragte Ford und lachte.
    »Was macht er?« schnarrte es.
    »Wahrscheinlich ist er schon krepiert oder steht kurz davor. Er rührt sich nicht. So habe ich mir einen Schnüffler schon immer gewünscht. Zuschauen darf er, aber tun kann er nichts. Gratuliere, Benny, du hast dem prima den Schädel eingeschlagen. Dafür brauchst du dir um deine Beerdigung keine Sorgen mehr zu machen. Das bezahlt der Staat New York, Copkiller!«
    »Ist er wirklich hinüber?« fragte die erregte Stimme von oben.
    »Der steht nicht mehr auf«, versicherte Mr. Ford.
    Er ging langsam wieder zum Panzerschrank. »Paß oben auf!«
    »Ja«, schnarrte die Stimme.
    »Noch eins, Benny«, rief Francis. »Wie spät ist es?«
    »Zwei«, schnarrte der Gangsterboß von oben. »Du mußt dich beeilen.«
    »Weiß ich auch, du Schafsgesicht«, brummte Francis Ford wenig freundlich. »Nach fünf Uhr haben wir keine Chancen mehr in diesem Teil Manhattans. Nur noch drei Stunden. Aber ich sage euch, wir werden es schaffen«, prophezeite Francis. »Und dann werde ich euch…«
    In diesem Augenblick schrillte die Klingel.
    ***
    Joe Brandenburg und Steve Dillaggio standen außerhalb des Schußbereiches der Tür zur Wohnung, in der nach Ruby Spiegels Information der pünktliche Mr. Greyton mit seiner Familie leben mußte.
    Phil stand, an die Wand gepreßt, unmittelbar vor der Tür.
    Jetzt mußte es sich entscheiden.
    Phil zählte bis zehn.
    Steve Dillaggio nickte mit dem Kopf.
    Phil drückte erneut auf die Klingel. Er ließ den Zeigefinger einige Sekunden auf dem Knopf ruhen. Die Klingel schrillte unüberhörbar durch das stille Haus.
    »Damit weckt man Tote auf«, flüsterte Joe Brandenburg.
    »Hoffentlich«, meinte Steve.
    Aber es bewegte sich nichts.
    »Was nun?«

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