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Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst

Titel: Jerry Cotton - 0513 - 12 Stunden Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
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Augenblick — und das sagen Sie Ihrem Chef —, wo die Greyton-Familie lebend übergeben wird, bekommen Sie den Tresorschlüssel des Juweliers. Im Tresor liegen eine Million Dollar. Sie brauchen keine Befürchtungen zu haben, daß das ein Trick ist. Sie haben Cotton als Sicherheit in der Hand. Nur wenn ihm etwas passiert, dann…«
    Mason blickte verlegen zur Seite. Irgend etwas in seinen Augen ließ den Chef stutzig werden.
    »Zum Teufel«, knurrte Mason, »jetzt verhaften Sie mich doch endlich!«
    »Sie haben eine Chance, Mason«, erinnerte Phil.
    »Nein!« schrie er. »Ich habe keine, ebensowenig wie Ford, Rose und Fatso. Sie können mir erzählen, was Sie wollen…«
    »Wir pflegen Zusagen zu halten«, sagte Mr. High mit erhobener Stimme.
    »Ja«, sagte Mason. »Das weiß ich wohl. Deshalb will ich nicht mehr!«
    »Mehr als eine Million Dollar in bar und freien Abzug können wir doch wirklich nicht zusichern. Sie selbst haben zudem noch die Aussicht, später einmal…«
    Mit flackernden Augen sah Mason Mr. High an. »Nein, Sir, ich habe nur die Aussicht, auf dem Stuhl zu landen, wenn ich jetzt noch einmal zurückgehe! Begreifen Sie doch — Cotton ist tot!«
    ***
    »Was ist?« Francis Ford drehte die Flamme seines Spezialschweißgerätes zu. Bis jetzt hatte er in aller Seelenruhe an dem riesigen Tresor weitergeschweißt.
    »Was willst du?« fragte eine Stimme von oben herunter. Es war eine andere Stimme als die bisher.
    »Ah, Fatso, lebst du auch noch, du Nilpferd?« fragte Ford gemütlich.
    »Dir drehe ich noch den Hals…«
    Weiter kam Fatso nicht.
    »Was ist los?« fragte Ford scharf. »Ich will es sofort wissen!«
    Über mir wurden Schritte laut. Einige Brocken vom Putz fielen herab.
    Am Loch erschien wieder Benny Rose. »Dieser verdammte Mason verquatscht unten die Zeit mit den Bullen«, rief er herunter. »Eben ist einer dazugekomkommen, ein großer hellblonder. Fast weißhaarig, glaube ich.«
    »Er soll bald mit einem Ergebnis kommen, sonst knallen wir erst mal die Alte ab!« meckerte der schmächtige Mann.
    »Er muß ja erst mit denen reden«, meinte Rose. Dann trampelte er wieder zum Fenster.
    Gleich darauf kam er zurück.
    »Jetzt ist noch einer gekommen. Im Cadillac!«
    ***
    Der Juwelier Frank Hilton kam im Geleitschutz bewaffneter Beamter. Es war nicht ungefährlich, ungeschulte Zivilisten im unmittelbaren Bereich von Gangsterwaffen herumlaufen zu lassen.
    Er drückte Mr. High die Hand, grüßte Phil und den anderen Kollegen mit einem Kopfnicken und streifte Mason mit einem angewiderten Blick.
    »Das ist John Mason«, erklärte Mr. High, »einer der Gangster. Er wurde als Unterhändler zu uns geschickt, und ich habe ihn von Ihrem Angebot unterrichtet. Er weigert sich jedoch, dieses Angebot an seine Kumpane weiterzugeben.«
    Hilton musterte Mason noch einmal. »Ich bin kein Gangster«, sagte er. »Und wenn ich mein Wort gebe, halte ich es.«
    »Einen Moment, Mr. Hilton«, schaltete sich Mr. High wieder ein. »Bevor Sie Ihre Zusage erneuern, muß ich Sie auf einen wichtigen Punkt aufmerksam machen. Mason berichtete gerade, daß einer meiner Männer, der FBI-Special-Agent Jerry Cotton, von den Gangstern getötet wurde. Wir werden auf den Mörder Jagd machen. Es gibt keine Straffreiheit für ihn. Allenfalls gewähren wir ihm einen begrenzten Vorsprung.«
    Hilton starrte sekundenlang stumm vor sich hin. »Ein G-man«, flüsterte er dann. »Er wurde ermordet, weil'er mein Eigentum schützen wollte.«
    »Ja«, sagte Mr. High fest, aber mit rauher Stimme, »Ihr Eigentum und das Leben der Greyton-Familie!«
    Hilton war offensichtlich erschüttert. Plötzlich griff er in die Tasche und holte ein Schlüsselbund heraus. Er drückte es Mr. High in die Hand. »Das sind alle Schlüssel, die Sie brauchen, um in das Geschäft und an den Tresor zu kommen. Ich überlasse Ihnen, was Sie tun.«
    Er drehte sich um und ging wie im Traum zwischen den drei Wagen hindurch auf die andere Straßenseite.
    Selbst Mason war beeindruckt. Einen Moment schien es, als wolle er hinter dem Juwelier herlaufen. Ein Ruck ging durch seinen Körper. Doch dann blieb er wieder stehen, drehte sich um, riß seine Hände in die Höhe und brüllte: »Zum Teufel noch mal, ich will verhaftet werden! So verhaften Sie mich doch endlich!«
    ***
    »Dieses Schwein!« brüllte Benny Rose empört. »Dieses verdammte Schwein! Der Kerl läßt sich von den Bullen verhaften!«
    »Was?« brüllte die andere Stimme, die diesem Fatso gehören mußte.

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