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Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss

Titel: Jerry Cotton - 0517 - Am Broadway sind die Naechte heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hinweise auf die Abnahme. Wenn ich zum Beispiel das Band mit ›On the Street where you live‹ auflege, weiß die Gruppe 4 Bescheid, daß sie neue Ware abholen kann. Jede Gruppe schickt zu bestimmten Tagen einen ihrer Leute in die Abendvorstellung.«
    »Wer gibt den Stoff aus?«
    »Rocky.«
    »Wer ist Rocky?«
    »Seinen richtigen Namen kenne ich nicht. Er nennt sich einfach Rocky.«
    »Wie heißt der Bursche, der an der Tür Wache hält?«
    »Fred Ashley.«
    »Er hat geholfen, Frank Marvin zu erschießen, nicht wahr?« fragte ich.
    Sammy nickte. »Ja. Er war sogar der Schütze. Marvin steckte mit Rita Colby unter einer Decke. Als Porter das entdeckte, gab er den Befehl, Marvin aus dem Wege zu räumen.«
    »Und wie heißen Sie, Sammy.«
    »Ronder. Sammy Ronder.«
    »Wo steckt Rocky?«
    »Er ist zu Hause, nehme ich an. Heute braucht er nicht zu arbeiten. Ich mußte das Band mit dem Schlager ›Going nowhere‹ auflegen. Das bedeutet, daß heute keine Ware ausgegeben wird. Porter hat einen vorläufigen Lieferstop verhängt.«
    »Warum?«
    »Der Boß findet, daß es zu viele Pannen gegeben hat. Er wäll erst einmal abwarten, wie sich die Dinge weiterentwickeln!«
    »Darauf braucht er nicht lange zu warten«, sagte ich grimmig. »Er wird noch in dieser Nacht sein blaues Wunder erleben!«
    ***
    Die Hammondorgel des Trans-Lux-Kinos enthielt in verschiedenen Pfeifenrohren eine Gesamtmenge von siebzehn Kilogramm unreinen Heroins sowie eine kleinere Menge von Marihuana.
    Die Nacht- und Nebelaktion, die zur Beschlagnahme dieser Menge und zu einer gründlichen Durchsuchung aller Räume des Trans-Lux führte, endete mit einer Reihe von Verhaftungen. Sammy Ronder, Fred Ashley und Gerry Flint, der sich im Heizungskeller versteckt hatte, landeten in Untersuchungshaft.
    Wir erfuhren, daß der Mann, der sich Rocky nannte, eigentlich James Rose hieß und in der 82. Straße wohnte. Wir trafen ihn nicht zu Hause an. Zwei Beamte blieben vor dem Haus zurück, um ihn nach seiner Rückkehr verhaften zu können.
    Phil und ich fuhren zu Henry Philipp Porter.
    Wir wurden von zwei Patrol Cars der City Police begleitet. Mr. High hatte darauf bestanden, daß angesichts der Bedeutung und der Gefährlichkeit des Gangsters jede erdenkliche Vorsichtsmaßnahme beachtet wurde.
    Wir trafen null Uhr zehn vor dem Hause 1181 West End Avenue ein. Die Polizisten verteilten sich. Phil und ich fuhren mit dem Lift in die oberste Etage. Henry Philipp Porter bewohnte das Penthouse des Gebäudes.
    Trotz der späten Stunde herrschte bei ihm noch eine Menge Betrieb. Er hatte eine Reihe männlicher und weiblicher Gäste eingeladen. Es waren zumeist jüngere Leute, die zu den Rhythmen einer farbigen Combo tanzten.
    Porter schien unser Besuch weder zu überraschen noch zu erschrecken. Er führte uns in sein Arbeitszimmer. Der Lärm und der Partytrubel blieben hinter uns zurück. Porter setzte sich an den Schreibtisch. Er rauchte eine Zigarre und machte in seinem fabelhaft geschnittenen Smoking einen beinahe distinguierten Eindruck.
    »Setzen Sie sich doch, meine Herren!« sagte er und wies einladend auf zwei Stühle. »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten? Einen Scotch? Bourbon? Oder wäre Ihnen ein Glas Champagner lieber?«
    Phil und ich blieben stehen. In gewisser Hinsicht konnten wir es uns nicht verkneifen, Henry Philipp Porters Haltung zu bewundern. Er mußte wissen, was die Stunde geschlagen hatte. Trotzdem ließ er sich nichts von den Sorgen und Ängsten anmerken, die ihn in dieser Minute gepackt haben mußten.
    »Wir bringen schlechte Nachrichten für Sie, Mr. Porter«, sagte ich ruhig.
    Er lächelte verbindlich, wenngleich sein Lächeln ohne Wärme und Überzeugungskraft war. »Ich bin Geschäftsmann, Mr. Cotton«, meinte er. »In meiner Position muß man gelegentlich auch eine schlechte Nachricht verdauen können. Schießen Sie nur los! Worum handelt es sich denn?«
    »Um viele Dinge, Mr. Porter. Zunächst einmal um das Trans-Lux-Kino.«
    »Es gehört mir«, nickte Porter und betrachtete beinahe sinnend die weiße Asche seiner Zwei-Dollar-Zigarre. »Früher war es eine Goldgrube, aber jetzt…«
    »…ist es eine Heroingrube«, ergänzte ich.
    Porter starrte mich an, ohne zu blinzeln. »Habe ich Sie richtig verstanden? Sprachen Sie von Heroin?«
    Ich nickte. »Wir haben siebzehn Kilogramm davon beschlagnahmt. Ich habe keine genauen Unterlagen hier, aber wenn ich mich nicht täusche, ist das die größte Menge Rauschgift, die in den letzten Jahren in

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