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Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Titel: Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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praktisch jeden Knoten aufzubekommen, und daß wir in unseren Trainingskursen solche Methoden üben.
    Der Rest ging schnell, und dann massierte ich mir meine schmerzenden Gelenke.
    Als nächstes untersuchte ich mein Gefängnis. Die Wände bestanden aus Holzbrettern, und der Boden war gestampfter Lehm. Es schien sich um einen Kellerraum der Blockhütte zu handeln. Die Luft war feucht und roch modrig.
    Ich entdeckte eine massive Tür, die verschlossen war. Meine Hand fuhr in die Tasche, aber natürlich fehlte mein Dietrich und mit ihm der übrige Tascheninhalt. Auch die Automatic war weg.
    Eine Weile mühte ich mich an der Tür ab, aber dann sah ich ein, daß es keinen Sinn hatte. Ich tastete mich weiter und kam an einen Holzstapel — dicke Scheite, mit denen offenbar der Kamin beheizt wurde. Sonst war der Raum leer.
    Allmählich fühlte ich mich besser. Die Frage, wer mich niedergeschlagen hatte und warum man mich hier unten eingesperrt hatte, stellte ich vorläufig zurück. Es hatte keinen Sinn, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Wichtig war nur, wie ich hier wieder herauskam.
    Es war klar, daß die Gangster irgendwann erscheinen würden. Die Frage war dann nur, ob ich meinen Überraschungseffekt voll ausspielen konnte. Denn sie würden nicht damit rechnen, daß ich mich von meinen Fesseln befreit hatte.
    Ich tastete herum, bis ich einen handlichen Holzknüppel fand, und stellte ihn neben die Tür. Mehr konnte ich vorläufig nicht tun.
    Ich wartete. Die Zeit verrann. Ringsum war es vollkommen finster. Ich wußte nicht, ob draußen Tag war oder Nacht, ob ich Stunden wartete oder nur Minuten.
    Und dann hörte ich Schritte. Ich fuhr hoch. Jemand kam eine Treppe herunter. Ich vernahm Stimmen und preßte mein Ohr an die Tür.
    »… verdammter Idiot«, hörte ich eine tiefe befehlsgewohnte Stimme. »Möchte wissen, was du dir dabei gedacht hast, Mike. Mit Gefühlsduselei kommst du bei uns nicht weiter. Da landest du schneller wieder bei deinem Käseblatt, als du dir je gedacht hast. Warum hast du ihn nicht gleich umgebracht?«
    »Ich wußte ja nicht, ob der Boß das wollte«, sagte die zweite Stimme. »Schließlich ist es keine Kleinigkeit, jemanden zu erschießen.«
    »Du kennst doch die Weisung, Mike«, sagte die tiefe Stimme. »Sie war absolut eindeutig!«
    »Mike«, überlegte ich. Und was hatte er da eben von einem Käseblatt gesprochen? Hieß nicht der verschwundene Reporter der »Massany News« auch Mike? Mike Hood?
    »Du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, wie sauer der Boß war«, sagte die tiefe Stimme jetzt. »Er wollte dich gleich feuern, aber ich habe ihn überredet, dir noch eine Chance zu geben. Du bringst ihn jetzt um — und zwar allein.«
    »Warum denn das? Ich habe ihn niedergeschlagen und gefesselt. Das reicht doch«
    »Das reicht nicht«, sagte der Mann gereizt. »Der Boß will hundertprozentig sicher sein, daß du dich bei uns einfügst und nicht etwa aus Sensationslust gekommen bist — um Stoff für ein paar hübsche Storys zu bekommen. Wenn du ihn jetzt umbringst, weiß der Boß, daß du okay bist. Wenn nicht…« Er vollendete den Satz nicht.
    Ein paar Sekunden herrschte Stille, dann sagte der jüngere Mann: »Es war nicht ausgemacht, daß ich einen solchen Preis zahle, Joe!«
    Joe — das konnte nur Ariba-Joe sein. Langsam begann ich zu begreifen. Mike Hood hatte sich verpflichtet, für die Bande zu arbeiten. Und jetzt wollten die Gangster ihn testen — indem sie ihn zu einem Mord zwangen. Vermutlich war Mike nur zum Schein auf das Angebot eingegangen, um Material über Paladino herauszubekommen. Und eben das hatte der Gangster erkannt. Indem er Mike zwang, einen Mord zu begehen, zwang er ihn, entweder selbst zum Verbrecher zu werden oder Farbe zu bekennen. Wer nicht mit den Wölfen heult, wird umgebracht.
    »Ich gehe jetzt«, sagte Ariba-Joe. »Du kennst den Befehl.«
    Langes Schweigen. Und dann leise: »Okay, was soll ich dann mit ihm machen — ich meine, wenn es vorbei ist?«
    »Du bringst ihn im Kofferraum deines Wagens in die Stadt. Das Weitere sage ich dann dort. Und noch etwas!«
    »Ja?«
    »Versuch keine faulen Tricks. Das ist ein Test, Mike. Wenn du ver.sagst — dich kriegen wir, hundertprozentig. Und es wird nicht schön für dich.«
    Ich hörte, wie er die Treppe hinaufging. Eine Tür klappte, dann war Stille.
    Ich spannte meine Muskeln an. Jetzt wurde draußen ein Schlüssel ins Schloß geschoben, herumgedreht.
    Und dann ging alles sehr schnell. Die Tür wurde

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