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Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Titel: Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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mich niedergeschlagen und habe dann Paladino Mitteilung gemacht. Das heißt«, setzte ich langsam hinzu, »wenn es wirklich Mike war.«
    »Zweifelst du daran?«
    Statt einer Antwort nahm ich das automatische Gewehr hoch und ließ das Magazin herausspringen. Es war leer.
    »Ich habe nur einen Schuß abgegeben«, sagte ich. »Mehr war nicht mehr drin.«
    Phil sah mich eigenartig an, dann beugte er sich über den Toten und unterzog ihn einer kurzen Untersuchung.
    »Die Leichenstarre ist noch nicht eingetreten«, sagte er. »Und der Einschuß ist in der Brust.«
    »Hast du etwas anderes erwartet?«
    »Nun, mir schien, daß du eben eine Andeutung gemacht hattest.«
    »Augenblick«, sagte ich. Ich lief zur Treppe zurück, öffnete die Tür, so daß Licht nach unten fiel, und stieg hinunter. Unten suchte ich eine Weile, dann hatte ich die ausgeworfene Patronenhülse gefunden. Ich ging wieder nach oben und unterzog sie einer eingehenden Untersuchung.
    Sie wies Kratzspuren auf, die am Rand der Hülse an zwei einander genau gegenüberliegenden Stellen waren.
    »Sieht aus, als hätte jemand mit einer Zange daran gearbeitet«, sagte Phil, der zugesehen hatte.
    »Yeah«, sagte ich gedehnt. Und dann lief ich nochmals nach unten, diesmal bis zum Fuß der Treppe, und sammelte die übrigen Hülsen auf.
    Sie zeigten keinerlei Kratzspuren. »Fällt dir etwas auf?« fragte ich Phil. »Dasselbe wie dir«, sagte er, »es fragt sich nur, welche Schlußfolgerungen daraus zu ziehen sind.«
    Ich sah ihn nachdenklich an.
    »Ich glaube, ich weiß, was hier gespielt wurde. Ein ziemlich schmutziges Spiel, muß ich sagen. Aber wir werden den Spieß umdrehen und zum Gegenangriff übergehen. Hör zu, Phil, du verständigst die Mordkommission. Offiziell ist die Polizei durch jemanden verständigt worden, der die Schüsse zufällig gehört hat. Die Ermittlungen werden so geführt, als ob nichts weiter bekannt wäre. Klar?«
    »Was hast du vor?«
    »Mike Hood soll sofort obduziert werden«, wich ich aus. »Insbesondere lege ich Wert auf die Feststellung, wann der Tod eintrat und ob er mit diesem Gewehr erschossen wurde. Dann soll hier alles nach Spuren abgesucht werden, insbesondere nach Prints.«' »Moment mal, Jerry…«
    »Natürlich wird Lew Callaway vernommen, als Eigentümer der Hütte.«
    »Und was wird mit Holden?«
    »Der bleibt aus dem Spiel«, sagte ich. »Dafür, daß er mich hierher gelockt hat, gibt es keine Zeugen. Wir würden unsere Karten unnötig aufdecken, wenn wir ihn hineinzögen Vergiß eines nicht — für Paladinos Bande bin ich immer noch der Reporter, der hier herumschnüffelt. Ich werde mich so verhalten, wie sie es von mir nach so einer Geschichte erwarten. Das heißt, ich werde mich nicht der Polizei stellen.«
    »Aber gerade das würde ein echt'er Reporter tun!«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Versetz dich doch einmal in die Lage, die bestehen würde, wenn ich wirklich Reporter wäre. Ich schnüffle herum. Paladino kriegt das heraus und lädt mich zu einem Interview ein. Am vereinbarten Treffpunkt versucht man, mich umzubringen. Ich setze mich zur Wehr, und es gelingt mir, den Killer zu erschießen. Wie sieht dann die Lage für mich aus?«
    »Schlecht«, sagte Phil. »Paladino würde erneut versuchen, dich umzubringen. Aus zwei Gründen. Einmal, weil er sich ärgert, daß er eine Schlappe erlitten hat, zum anderen, weil er dich als möglichen Zeugen fürchtet.«
    »Well, und als kluger Reporter weiß ich das natürlich. Jetzt dreh dich mal um hundertachtzig Grad herum. Wie wäre meine Situation gegenüber der Polizei?«
    »Schlecht«, sagte Phil. »Für die Polizei bist du der Mann, der einen anderen erschossen hat. Daß dieser andere ein Gangster war und daß du in Notwehr gehandelt hast, mußt du erst einmal beweisen. Du riskierst also, zunächst einmal festgenommen zu werden.«
    »Okay, und jetzt kombiniere diese beiden Möglichkeiten.«
    »Das ist ganz einfach«, sagte Phil. »Du wirst eingelocht und kannst dich nicht dagegen wehren, daß Paladino versucht, dich im Kittchen umzubringen. In solchen Sachen ist er ganz groß. Aber du kannst doch der Polizei reinen Wein einschenken und um gesonderten Polizeischutz bitten.«
    »Well, damit hat es so seine Bewandtnis. Denk an die Mühe, die die Polizei selbst in Großstädten wie New York und Chikago hat, Zeugen, die den großen Bossen gefährlich werden .könnten, wirksam zu'schützen. Und Massany ist eine Kleinstadt. Da hat man in solchen Dingen überhaupt keine Erfahrung.

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