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Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Titel: Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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später. Well, und kurz darauf hat es gebumst.«
    »Das Ganze zeigt, daß Paladino einen fern entwickelten Sinn für dramatische Akzente hat«, meinte ich und köpfte ein Ei.
    »Und natürlich gibt es keine Beweise«, sagte Phil. »Ich nehme an, er hat schon von dem geplanten Anschlag gewußt, ehe die beiden New York verlassen hatten. Und seine Leute haben den Wagen dort schon präpariert.«
    »Es ist die alte Geschichte«, sagte ich. »Ein Boß wie Paladino ist nicht zu überführen, weil er selbst nichts tut. Er läßt alles von seinen Leuten machen. Um ihn zu überführen, müßte man ‘ihm nachweisen, daß er entsprechende Befehle gegeben hat. Das funktioniert nie, weil dann die unmittelbaren Täter aussagen müßten. Damit würden sie sich selbst belasten und sich außerdem ein Mordkommando ihres Chefs auf den Hals holen.«
    »Handbuch für FBI-Agenten, Kapitel eins«, brummte Phil.
    »Um ihn trotzdem zu kriegen, gibt es nur zwei Methoden«, sagte ich.
    »Die eine ist: Man findet doch einen Zeugen, der es riskiert, gegen ihn auszusagen.«
    »Das funktioniert nur ganz, ganz selten«, sagte ich. »Joe Valachi war so ein Fall. Aber die Möglichkeit können wir hier, glaube ich, außer Betracht lassen.«
    »Und was ist die andere Möglichkeit?«
    »Man bringt den großen Boß dazu, selbst aktiv zu werden, und schnappt ihn dabei.«
    »Wunderbar«, sagte Phil und warf mir einen mißtrauischen Blick zu. »Wie hast du dir das gedacht?«
    »Mein Plan«, sagte ich, »hat Ähnlichkeit mit einem Schachspiel, wobei jeder Zug von einer gewissen Eskalation begleitet ist. Erster Zug: Paladino. Er läßt Marvin Steele ermorden. Gegenzug: unser Vorgehen. Gegenzug: Paladino. Er versucht, mich zu ermorden, was aber scheitert. Gegenzug: FBI. Ich suche ihn nachts auf, werfe ihm einen Haufen arroganter Bemerkungen an den Kopf und erzähle ihm etwas von einem belastenden Schriftstück, das ich angeblich irgendwo deponiert habe.«
    »Jetzt ist er dran«, sagte Phil. »Richtig«, nickte ich.
    »Schwarz zieht von A-3 nach B-8 und setzt Weiß in fünf Zügen matt«, knurrte Phil. »Ich verstehe ja ein bißchen vom Schachspiel. Was meinst du? Wird er versuchen, dich zu ermorden?«
    »Nein, denn er wird meine Geschichte durchaus ernst nehmen. In seinen Augen ist sie logisch.«
    »Also — was wird er dann tun?«
    »Meine Geschichte wird ihn beunruhigen«, sagte ich. »Der Gedanke, daß ich irgendwo ein Schriftstück versteckt habe, in welchem eine ihn belastende Aussage enthalten ist, wird ihm nicht gefallen. Dazu kommt, daß er mich nicht leiden kann. Was also wird er tun?«
    »Er wird versuchen, herauszubekommen, wo du das Schriftstück deponiert hast.«
    »Und wie wird er das anfangen?«
    »Er kann es nur von dir erfahren.«
    »Aber freiwillig verrate ich es nicht.« Phil sah mich an.
    »Dann eben unfreiwillig«, sagte er langsam.
    »Yeah«, nickte ich. »Genau das wird unser Freund versuchen. Er wird versuchen, die Aussage aus mir herauszupressen. Und dabei wird er sich sehr unschöner Mittel bedienen. Er ist ein Sadist. Das beweist die Sache mit Jack Brown. Kein Mensch weiß, was er mit Jack Brown gemacht hat, aber es hat ausgereicht, daß der arme Kerl wahnsinnig wurde und für immer im Irrenhaus landete. Und genau dieselbe Methode wird er bei mir versuchen. Es wird ihm Spaß machen, und deshalb wird er sich persönlich an der Folterung beteiligen. Und damit haben wir ihn.«
    »Auf diese Weise würden wir endlich erfahren, was er mit Jack Brown gemacht hat«, murmelte Phil. »Aber mir scheint, du hast eine seltsame Freude daran, den Kopf in den Rachen des Löwen zu legen.«
    »Siehst du eine andere Möglichkeit?« fragte ich hart.
    »Nein«, sagte er, »nein, das nicht. Aber bist du wirklich sicher, daß er so reagieren wird?«
    Ich nickte.
    »Er muß es einfach tun. Er glaubt an das, was ich ihm gesagt habe. In seinen Augen stellt es für mich die einzige Lebensversicherung dar. Aber das beinhaltet für ihn ein Risiko, dem er sich nicht aussetzen kann. Stell dir nur vor, mir passiert durch irgendeinen Zufall etwas — ich erleide einen Autounfall oder stürze mit einem Flugzeug ab. Dinge, auf die er keinen Einfluß hat. Dann landet das Beweismaterial gegen ihn automatisch bei der Polizei. Nein, das Risiko geht Tony Paladino nicht ein.« .
    »Er wird dich also kidnappen«, sagte Phil.
    »Und ich will es ihm nicht gerade schwermachen.«
    »Aber das bedeutet für dich ein höllisches Risiko«, sagte Phil besorgt.
    »Phil, alter Knabe«,

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