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Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Titel: Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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sagte ich, »natürlich müssen wir uns eine kleine Lebensversicherung einfallen lassen. Streng deinen Grips an. Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    ***
    Wir mußten unsere Aktion so abspulen, daß sie nach außen hin glaubwürdig aussah. Und dafür mußten wir berücksichtigen, wie die Dinge für Paladino aussahen. , Für ihn hatte ich noch eine Galgenfrist, bis die Polizei die Prints vom Cross Peak ausgewertet hatte. Dann würde man versuchen, mich offiziell festzunehmen. Es hatte, jedenfalls in seinen Augen, keinen Sinn, daß der Zeitungsreporter Johnny van Dyk sich vorher bei der Polizei stellte und angab, wie es in Wahrheit gewesen war. Er konnte seine Geschichte nicht beweisen. Er konnte vor allem nicht beweisen, daß Holden es war, der ihn zum Cross Peak hinausgeschickt hatte.
    Die Polizei würde eine näherliegende Version glauben. Sie würde annehmen, Johnny van Dyk habe geschnüffelt, sei dabei auf den ihm nicht bekannten Mike Hood gestoßen, habe die Nerven verloren und Mike Hood erschossen.
    In Paladinos Augen war ich ein harter und cleverer Reporter. Deshalb war es für ihn nur natürlich, daß ich mich absetzte. Und da das nur eine Lösung auf Zeit war, würde ich versuchen, Beweismaterial zu beschaffen, das sich gegen ihn richtete und zeigte, wie es wirklich gewesen war. Das mußte ich tun, denn auf die Dauer konnte ich mich natürlich nicht vor der Polizei verstecken.
    Das aber machte mich zu einem Gegner, den er beseitigen mußte. Nur — der gerade Weg, mich ermorden zu lassen, war ihm verbaut, denn da war dieses angeblich deponierte Schriftstück.
    Auf diesen Überlegungen basierte unser Plan, und wir inszenierten ihn mit einigem Aufwand.
    Lieutenant Lawlor hatte Lew Callaway für zehn Uhr vormittags in sein Büro bestellt, wo er ihn einem ausgiebigen Verhör unterzog. Es ging um Mike Hood und die Hütte am Cross Peak, die ja Callaway gehörte.
    Das Verhör zog sich bis elf Uhr hin, dann betrat der diensthabende Sergeant mit einem Fernschreiben das Büro.
    »Sir, eben ist das Ergebnis der Fingerabdruckauswertung aus New York gekommen.«
    Lawlor zog die Augenbrauen hoch.
    »Nun?«
    Der Sergeant warf einen zögernden Blick auf den gespannt lauschenden Callaway, dann sagte er: »Auf der Tatwaffe waren einmal Prints von Mike Hood, und zwar sowohl am Schaft als auch am Abzugsbügel. Außerdem waren aber da noch die Prints eines anderen Mannes.«
    »Na klar, Mike Hood hat sich schließlich nicht selbst erschossen«, knurrte Lawlor. »Von wem stammen sie?«
    »Das Zentralarchiv in New York hat festgestellt, daß sie von einem gewissen Johnny van Dyk stammen. Er ist Reporter der >Daily News< in New York. Eine Nachfrage dort hat ergeben, daß er zur Zeit in Massany ist und sich mit Recherchen über Paladino befaßt.«
    Lawlor stieß einen gedehnten Pfiff aus. Callaway beugte sich vor und sagte eitrig: »Den Burschen kenne ich. Der wohnt im Marberry. Er ist hier schon etlichen Leuten unangenehm aufgefallen.«
    »Ein Reporter«, sagte Lawlor, »das wirft ja ein ganz neues Licht auf den Fall. Vielleicht hat er sich mit Mike Hood wegen Informationen in die Haare gekriegt. Oder es liegt eine Verwechslung vor, und die beiden bekämpften sich, jeder in der irrigen Ansicht, der andere sei ein Mitglied der Bande. Das eröffnet ja allerhand neue Perspektiven.«
    »New York empfiehlt, den Burschen festzunehmen«, sagte der Sergeant.
    »Die halten uns wohl für dumm«, schnaubte der Lieutenant. »Selbstverständlich schnappen wir uns .den Burschen. Trommeln Sie Ihre Leute zusammen. Callaway, Sie können mitkommen. Dann haben Sie gleich was für Ihr Blättchen zu schreiben.«
    ***
    Mil heulenden Sirenen fuhren die beiden Streifenwagen vor dem Marberry-Hotel vor. Türen klappten, und eine Schar uniformierter Cops, an der Spitze Lieutenant Lawlor, marschierte in die Empfangshalle. .
    Der Portier sah ihnen mit einem Ausdruck hilfloser Konsterniertheit entgegen.
    »Wohnt hier ein gewisser Johnny van Dyk?« fragte Lawlor mit Stentorstimme.
    »Zimmer achtzehn, Sir. Was ist denn los? Ich hoffe, es gibt keinen Ärger?«
    »Keine Aufregung«, sagte Lawlor. »Nur eine kleine Festnahme.« Er wandte sich um. »Sergeant, besetzen Sie sämtliche Ausgänge mit Ihren Leuten. Hopkins und Griffith, Sie kommen mit mir.«
    Die Polizisten stürmten los. Verschreckt und neugierig, beobachteten die Hotelgäste die Szene. Lawlor stieg mit zwei Männern die Treppe empor und klopfte an die Tür mit der Nummer achtzehn. '
    »Aufmachen, Polizei!«

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