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Jerry Cotton - 0524 - Sie starb in meinem Jaguar

Jerry Cotton - 0524 - Sie starb in meinem Jaguar

Titel: Jerry Cotton - 0524 - Sie starb in meinem Jaguar Kostenlos Bücher Online Lesen
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darauf achten, daß Gravdales Süße nicht von den Mücken gestochen wird.«
    Der Bursche grinste. Auch er trug einen Panamahut, nahm ihn ab und warf ihn in den Wagen.
    Schweigend gingen Paco Remac und ich die Schotterstraße hinauf. Erst hinter einer leichten Krümmung, die das Bootshaus unseren Blicken entzog, blieb der Mann stehen. Seine kleinen schwarzen Augen musterten mich von Kopf bis zu Fuß.
    »Sie sind nicht selbst der Boß!« stellte er fest.
    »Warum nicht?«
    Er zuckte die breiten Schultern. »Wenn Sie der Boß wären, so hätten Sie sich nicht so lange im Dunkeln gehalten. Sie sind ein Mann, der eine Sache selbst in die Hand nimmt.«
    »Wie Sie wollen, Paco! Nehmen Sie an, ich wäre nicht der Boß!«
    »Natürlich war es Gravdales Idee, dem Boß den Streich zu spielen. Ich wollte nicht mitmachen, aber die anderen schlugen sich auf seine Seite.« Er hob den Daumen der rechten und drei Finger der linken Hand. »Einer gegen drei! Ich mußte den Mund halten.«
    »Auch Ihr Freund Bruce folgte Gravdale?«
    »Bruce Brophys Gehirn können Sie in einer Nußschale davontragen. Erst stimmte er für Gravdale, und jetzt behauptet er, eingesehen zu haben, daß es unsinnig war. Überlassen Sie ihn mir! Ich bringe ihn zur Vernunft und halte ihn im Zaum.«
    »Meinetwegen! Sonst noch Vorschläge?«
    »Wie ich schon sagte, bedaure ich, daß Differenzen zwischen dem Boß und uns entstanden sind. Ich möchte alles ausbügeln.«
    »In Ordnung! Der Boß wird sich freuen.«
    Er lachte. »Gravdale würde mir den Hals umdrehen, wenn er hörte, was ich mit Ihnen rede.«
    »Er hört es nicht. Ihr Hals ist nicht in Gefahr.«
    »Hall wird tobsüchtig, sobald sich herausstellt, daß er die Partie verliert. Tobsüchtige muß man früh und gründlich zur Ruhe bringen.«
    Ich lächelte ihn an. »Warum sprechen Sie nicht deutlich aus, was Sie denken?« fragte ich sanft.
    »Also gut! Ich gebe zurück, was Gravdale genommen hat. Einzige Bedingung: Für die Zukunft werde ich Chef unserer Gruppe.«
    »Und Hall Gravdale?«
    »Bekommt, was er verdient. Zu diesem Zweck sind Sie doch nach Dukewarn gekommen, Cotton!«
    Um ein Haar hätte ich laut losgelacht. Paco Remac, ein Gangster, forderte mich, einen G-man, auf, seinen Konkurrenten umzubringen. Gründlicher konnte ein Mann nicht an die falsche Adresse geraten.
    »Wo befindet sich das Gold?«
    Remac breitete beide Arme aus. »Hören Sie, Cotton! Sie werden nicht verlangen, daß ich meine einzige Trumpfkarte vorzeitig ausspiele. Sobald Gravdale ausgeschaltet worden ist, werden wir dem Chef das Gold übergeben.«
    »Warum nicht mir?«
    Er grinste. »Kennen Sie den Boß? Wissen Sie, wohin Sie das Gold bringen müssen, damit es in seine Hände gelangt? Ich werde mich nach den Anweisungen des Bosses richten. Wenn er befiehlt, Ihnen alles auszuhändigen, werde ich es tun, aber er muß es mir selbst befehlen.«
    »Machen Sie den Vorschlag dem Boß selbst!«
    »Alle Verbindungen mit ihm liefen bisher über Gravdale. Ich nehme an, daß Sie Ihren eigenen Draht zu ihm haben.«
    Vom Bootshaus her drang Barbaras empörter Aufschrei. »Was fällt Ihnen ein, Brophy?«
    Ich fuhr hoch.
    Remac grinste. »Bruces Art, einem Girl den Hof zu machen, ist manchem Mädchen zu direkt.« Ich startete. Er rief mir nach: »Regen Sie sich nicht auf! Sie ist doch nur Gravdales Girl.«
    Bruce Brophy hatte das Mädchen gegen den Fiat gedrängt. Barbara schmetterte knallende Ohrfeigen in sein Gesicht, die ihn nicht zu stoppen vermochten. »Gefall’ ich dir etwa nicht, Mädchen?« grunzte er.
    Ich schob einen Arm unter seine Achsel und stemmte die Hand in seinen Nacken. »Finger weg, Brophy!« befahl ich und legte Druck auf die Hand. Er spürte den Schmerz in den Halswirbeln. Hastig breitete er die Arme zur Seite aus.
    »Ich bin friedlich, Cotton!« versicherte er. »War nur ein Irrtum!«
    Ich zog ihn von Barbara weg. In fünf oder sechs Schritten Abstand ließ ich ihn los. Er wirbelte herum, und ich dachte, er würde angreifen, aber er rieb sich nur den schmerzenden Nacken und starrte mich wütend an. Hinter mir sagte Remac: »Ein guter Griff. Wo haben Sie ihn gelernt?«
    »Bei meinem Boß!« antwortete ich, und das war sogar die Wahrheit, denn Mr. High sorgt dafür, daß seine Leute technisch auf der Höhe bleiben.
    Barbara strich sich die Haare aus der Stirn. »Vielen Dank, Mr. Cotton!« Sie fuhr Remac an. »Ich werde Hall erzählen, wie sich Ihre Leute benehmen!«
    Paco zuckte mit den Achseln. »Ich fürchte, es wird Ihnen

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