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Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste

Titel: Jerry Cotton - 0525 - Der Teufel mit der weissen Weste Kostenlos Bücher Online Lesen
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Lesser zwischen uns. »Ich bestehe darauf, daß Sie mich mit hinunternehmen, Mr. Cotton.« Er fuchtelte mir mit den Händen vor dem Gesicht herum.
    »Sie werden hier warten wie alle anderen, Mr. Lesser!« sagte ich kühl.
    »Das werden wir sehen!« stieß der Dicke grimmig aus und traf Anstalten, den Hang hinunterzurutschen.
    Aber er hatte nicht mit meinem Kollegen gerechnet. Steve riß ihn hart am Oberarm zurück. Seine Stimme war verdächtig ruhig, als er sagte: »Hören Sie mir einmal gut zu, Mister! Es gibt für alles eine Grenze des Erträglichen. Und die haben Sie bald überschritten. Ich rate Ihnen gut, versuchen Sie nicht noch einmal aus der Reihe zu tanzen. Ihnen ist wohl noch immer nicht aufgegangen, daß Sie sich nicht auf einem Familienausflug befinden. Sie mögen an der Börse vielleicht ein großes As sein, Mister, aber hier werden Sie sich fügen — wie die Situation es erfordert. Haben Sie mich verstanden?«
    »Lassen Sie mich sofort los, Sie unverschämter Flegel!« kreischte der Dicke auf. Steve lächelte sanft. Und wenn der Dicke Steve Dillaggio genauer gekannt hätte, würde er den Mund gehalten haben.
    »Mr. Lesser«, sagte Steve förmlich, »wenn wir hier herauskommen — und das werden wir —, wird ein Verfahren wegen Behinderung und Hintertreibung einer Rettungsaktion gegen Sie angestrengt werden.«
    Der Dicke wechselte die Farbe.
    Ich grinste Phil an. »Gehen wir, mein Freund!«
    »Das ist dem Dicken unter die Haut gegangen«, kicherte Phil, als wir den Hang hinunterstakten. »Schade, daß Steve seine Drohung nicht wahr machen wird.«
    Das Rasthaus lag düster und verlassen im Licht des entschwindenden Tages. Wir waren bis auf zwanzig Yard herangekommen, als wir den Mann entdeckten. Er stand auf der Veranda, die die gesamte Vorderfront des Hauses einnahm. Reglos stand er da, die Schultern lässig gegen die hölzerne Wand gelehnt. In seiner Armbeuge hielt er eine Schrotflinte.
    Mein Freund warf mir einen vielsagenden Blick zu.
    »Hallo, Mister! Guten Abend!« rief ich dem Mann zu. »Dürfen wir näher treten?« Kein Laut kam von der Veranda.
    Ich gab Phil ein Zeichen. Langsam gingen wir los.
    »Guten Abend!« wiederholte ich, als wir vor der Veranda standen.
    Jetzt konnten wir die Gestalt deutlich erkennen. Der Mann trug eine Khakihose. Sein behaarter Oberkörper war nackt. Ein prüfender, durchdringender Blick musterte uns. Dann — nach einer halben Ewigkeit — fragte er: »Was wollen Sie?«
    Wie unbeabsichtigt schwenkte der Lauf der Schrotflinte herum.
    Phil stieß einen zischenden Laut aus. »Hören Sie, Mister! Sechs Meilen von hier ist eine Linienmaschine der PAA abgestürzt. Wir haben in der Maschine gesessen. Sagt Ihnen das nichts?«
    Seine buschigen Augenbrauen zogen sich zusammen. Langsam lösten sich seine Schultern von der Hauswand.
    »Sind Sie die einzigen Überlebenden?« fragte er rauh.
    »Nein! Die anderen warten dort oben auf dem Hügel.«
    »Wir sind hier an Fremde nicht gewöhnt«, erwiderte er mit offener Ablehnung in der Stimme.
    »Sie werden uns doch Ihre Hilfe nicht versagen?« fragte ich ungläubig.
    Der Mann zauderte. Er hakte den Daumen seiner linken Hand hinter den Leibgurt und senkte unmerklich den Lauf seiner Waffe, Es war offensichtlich, daß er nach einem Ausweg suchte. Aber warum?
    »Wir haben eine Verletzte bei uns«, stieß ich nach. Ich hätte jetzt meinen FBI-Ausweis ziehen und der ganzen Geschichte ein Ende bereiten können, aber ich wollte es nicht. An der ganzen Haltung des Mannes gefiel mir etwas nicht. Es war möglich, daß ich mich täuschte, aber mein Instinkt verriet mir, daß der Mann etwas zu verbergen hatte. Ich ging einen Schritt vor und sagte: »Sie müssen verstehen, Mister, daß ich Ihr Benehmen mehr als sonderbar finde.«
    »So, tun Sie das?« fragte er einsilbig.
    »Ja, das tue ich. Und zwar aus gutem Grund!«
    »Ich bin begierig, es zu erfahren!« Seine Stimme hatte sich in ihrer Lässigkeit um keine Nuance verändert. Sie blieb gleichbleibend monoton und aufreizend zugleich.
    »Was reden wir noch?« stieß Phil zornig aus.
    In diesem Augenblick tauchte in der Tür eine Frau auf. Wir starrten sie an wie eine Naturerscheinung.
    Jane Baker — wie ich später erfuhr — war das, was ein Seminarist sich unter einer Sexbombe vorstellt. Ihre wohlproportionierten Formen lagen provozierend unter dem hautengen, Kleid verpackt.
    Ich mochte sie auf Anhieb nicht. Phil schien von ähnlichen Gefühlen beseelt. Sie paßte in diesen Rahmen wie ein

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