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Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Titel: Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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davon trennt, hat noch ein bißchen mehr auf der hohen Kante liegen.«
    Er preßte die Lippen zusammen. Dann sagte er: »Ich warne dich, Partner. Wenn du den Auftrag nicht wie abgesprochen ausführst, wirst du dich eines Tages in der Hölle wiederfinden!«
    »Wer ist dein Vermögensverwalter?« fragte ich ruhig.
    »Es ist ein Girl«, antwortete er.
    Ich legte die Stirn in Falten. »Das gefällt mir nicht.«
    »Dir kann es schließlich egal sein, wer dir das Geld aushändigt«, meinte er.
    »Vorausgesetzt, daß ich es überhaupt bekomme. Wie konntest du das Geld bloß einer Puppe anvertrauen? Ich verstehe dich nicht. Mir wäre das zu riskant gewesen.«
    Er lachte leise. »Ich bin kein Narr. Ich habe ein paar Sicherungen eingebaut, die mich vor unliebsamen Überraschungen schützen.«
    »Okay — es ist dein Geld!«
    Ricon ging zur Tür und lauschte. Dann kam er zu mir zurück.
    »Hedy Simpson«, flüsterte er. »New York, Riverside Drive 299.«
    Ich prägte mir die Adresse ein und wiederholte sie. »Stimmt«, sagte Ricon.
    »Den Namen habe ich schon einmal gehört«, meinte ich. »Ist sie nicht beim Film?«
    »Beim Theater — aber sie hat schon in ein paar Fernsehfilmen mitgewirkt«, sagte Ricon. »Wage es ja nicht, dich an sie heranzumachen. Sie gehört mir, mir ganz allein!«
    ***
    Die Katastrophe ereignete sich am Sonntagabend.
    Ricon war während des ganzen Tages ziemlich mürrisch gewesen. Offenbar plagte ihn sein stets waches Mißtrauen. Er glaubte wohl, einen Fehler gemacht zu haben.
    Nach dem Abendessen gingen wir wie gewohnt zurück in unseren Block — hintereinander, in der genau vorgeschriebenen Formation. Ünsere Zelle lag im dritten Stockwerk. An einer Windung der spiralenförmig angelegten Stahltreppe geschah es plötzlich — ein paar kräftige Arme umfaßten mich von hinten.
    Der Angriff kam völlig überraschend. Ich konnte nicht einmal sehen, wer ihn ausführte. Noch ehe ich richtig zu kontern vermochte, hatte mich mein Gegner über das Treppengeländer gehoben.
    Ich sah unter mit die gähnende Tiefe — drei Etagen — und den Betonfußboden.
    Ich fiel, wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde. Instinktiv klammerte ich mich an die Geländerstangen. Ein harter Ruck ging durch meinen Körper. Ich hing über dem Abgrund. Im nächsten Moment hatte der Wächter am Treppenende gesehen, was geschehen war. Seine Pfeife schrillte durch den Block. Die Gefangenen blieben stehen. Niemand durfte sich bewegen.
    Der Mann kam die Treppe heruntergepoltert. Er zog mich hoch. »Wer hat das getan?« stieß er keuchend hervor.
    Ich blickte den Gefangenen an, der hinter mir gegangen war. Ich kannte ihn nicht — nur vom Ansehen. Er war ein hünenhafter Bursche mit rundem, ausdruckslosen Gesicht.
    »Niemand«, sagte ich ruhig. »Mir wurde es plötzlich schwindlig. Ich kippte über das Geländer — aber im letzten Moment konnte ich mich festhalten!«
    »Das ist richtig«, murmelten einige der Gefangenen.
    Der Wächter kniff die Augen zu schmalen Schlitzen. Er glaubte die Geschichte nicht. »Ich erstatte Meldung«, knurrte er. »Die Sache wird untersucht!«
    Mir war ziemlich mulmig zumute, als ich die Zelle betrat. Ich war dem Mordanschlag nur um Haaresbreite entgangen. Wer oder was verbarg sich dahinter?
    Ricon sagte nichts. Sein Schweigen hatte etwas Drohendes und Feindseliges. Ich wußte plötzlich, daß er etwas mit dem Attentat zu tun hatte. Er war auf der Treppe vor mir gewesen und hatte nicht selbst gehandelt. Aber ich bezweifelte nicht, daß der Angriff mit seiner Billigung, vielleicht sogar auf seinen Wunsch hin erfolgt war.
    »Wie heißt der Kerl, der mich abservieren wollte?« fragte ich Ricon.
    »Ich denke, dir ist es schwindlig geworden?«
    »Du spinnst ja! Du hast doch genau gesehen, was los war.«
    »Vergiß nicht, daß ich vor dir gegangen bin.«
    »Schon gut — ich werde das Ganze vergessen«, knurrte ich. »Morgen habe ich diese Verrücktenanstalt hinter mir.«
    Ricon schwieg. Er sprach erst wieder nach der Abendzählung. »Stimmt«, sagte er. »Morgen bist du draußen — als toter Mann!«
    Wir standen beide vor unseren Schlafkojen. Ich starrte Ricon an. »wie meinst du das?«
    »Wie ich es sage, Spitzel!«
    Ich schluckte. »Jetzt verstehe ich. Jemand hat dir ein Märchen erzählt, und du hast es prompt geschluckt —«
    Er grinste verächtlich. »Das FBI hatte eine blendende Idee, als er sich diese Sache einfallen ließ«, höhnte er. »Alle Hochachtung! Aber er beging bei der Ausführung einen

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