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Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Titel: Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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küssen.
    Hedy Simpson war, wie ich wußte, genau dreiundzwanzig Jahre alt. Ihre Eltern lebten in Iowa; sie hatten dort eine kleine Farm. Das Girl war vor vier Jahren auf eigene Faust nach New York gekommen. Sie hatte als Fotomodell begonnen. Man konnte nicht sagen, daß sie eine atemberaubende Karriere hinter sich hatte — aber sie trat am Broadway und in manchen Fernsehfilmen auf, und ihr Manager versteuerte für sie monatlich mindestens zweitausend Dollar Einkommen.
    Sie war ein Baby-Doll-Typ und sah aus, als brauchte sie männlichen Schutz. Aber wenn man genauer hinsah, wußte man bald, daß sie ein Mädchen ohne Illusionen war — zielstrebig und hart.
    »Weshalb sind Sie in Druck?« wollte sie wissen.
    Ich grinste. »Es ist nicht gerade leicht, sich vom Knast auf die goldene Freiheit umzustellen. Es wäre schön, wenn man jemand träfe, der einem diesen Schritt erleichterte.«
    »Ein Mädchen zum Beispiel, was?« fragte sie spöttisch.
    »Es müßte eine Blonde sein«, nickte ich ernst, »eine mit dem gewissen Etwas.«
    »Dachten Sie dabei an meine Augen?« fragte sie neckisch.
    »Ich leugne nicht, daß ich für ihre Augenfarbe eine Schwäche habe«, sagte ich. »Sicher wären Sie imstande, meine Schwierigkeiten zu mildern.«
    Hedy Sifnpson wurde plötzlich ernst. »Kommen Sie zur Sache!« sagte sie.
    »Ich soll Ihnen Grüße bestellen«, erklärte ich. »Grüße von einem Herrn aus Des Moines.«
    Hedy Simpson starrte mich an. Ich spürte genau, daß der Groschen bei ihr gefallen war, aber sie' verriet nicht einmal mit einem Wimpernzucken, daß ich sie überrascht hatte.
    »Wie heißt der Herr?« fragte sie. »Louis«, sagte ich. »Er verehrt Sie.«
    »Ich bin einmal in Des Moines aufgetreten«, meinte sie. »Es gibt dort viele Leute, die mich bewundern.«
    »Ich kann das gut verstehen«, sagte ich.
    »Ich spreche wirklich gern darüber — es sind interessante Erinnerungen«, meinte sie. »Warum kommen Sie nicht heute abend zu mir?« Sie wandte sich ab und fingerte ein Kärtchen aus ihrer Handtasche. »Das ist meine Adresse.«
    »Danke — ich weiß, wie und wo ich Sie erreichen kann.«
    »Das hätte ich mir denken können«, sagte sie und schob das Kärtchen in die Tasche zurück.
    »Haben Sie heute abend keine Vorstellung?« fragte ich.
    »Nicht im Theater«, sagte sie und öffnete ihre vollen Lippen zu einem Lächeln, »aber bei mir zu Hause. Sagen wir gegen neun Uhr?«
    »Das paßt mir ausgezeichnet!«
    ***
    Ich warf mich in Schale und betrat pünktlich um einundzwanzig Uhr das Apartmentgebäude am Riverside Drive, wo Hedy eine ganze Etage bewohnte.
    Gutgelaunt fuhr ich mit dem Lift nach oben.
    Hedy Simpson war eine reizvolle Dame. Ich wollte herausfinden, weshalb sie für einen Gangster arbeitete. Das Geld allein konnte sie kaum gereizt haben, denn mit ihrem monatlichen Einkommen von mehr als zweitausend Dollar konnte sie sorglos leben — auch nach dem Abzug von Steuern und Managergebühren.
    Neben diesem eher privaten Interesse galt mein Hauptanliegen natürlich den Heartfield-Millionen. Hedy Simpson war Ricons Vermögensverwalterin — eine höchst erstaunliche Tatsache, mit der ich noch immer nicht so recht fertig geworden war.
    Ich erinnerte mich deutlich an Ricons Warnungen. Er hatte von Sicherheitsvorkehrungen gesprochen, die ihn vor einer Beraubung während seines Zuchthausaufenthaltes bewahren sollten. Ich war neugierig, ob diese Behauptungen zutrafen.
    Die erste Überraschung erwartete mich nach dem Klingeln. Ein Mann öffnete mir die Tür. Er war modisch gekleidet und rodi aufdringlich nach einem herben Herrenparfüm. Ich schätzte sein Alter auf vierzig — möglicherweise war er ein Anwalt und verkörperte eine der von Ricon erwähnten Sicherheitsvorkehrungen.
    »Bitte?« fragte er.
    »Miß Simpson erwartet mich«, informierte ich ihn. Weder er noch ich hielten es für notwendig, einen Namen zu nennen. Übrigens trug ich einen Ausweis auf den Namen Bill Ramsgate bei mir — nur so, für alle Fälle.
    »Bitte treten Sie ein.« Er führte mich in das Wohnzimmer. »Nehmen Sie Platz — Miß Simpson ist noch im Bad. Bedienen Sie sich bitte - Sie finden alles, was Sie brauchen, an der Bar.«
    Er schloß die Tür hinter sich. Ich war allein. Ich legte den Kopf zur Seite und lauschte. Im Bad lief das Wasser. Ich schaute mich um und bewunderte die exklusive Wohnungseinrichtung. Es war eine gekonnte Zusammenstellung antiker und moderner Möbel. Sie stammte zweifellos von einem begabten

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