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Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Titel: Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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mich doch!«
    »Ich kenne nur deinen Namen,« behauptete ich. »Ich weiß so gut wie nichts von dir. Nein, mein Lieber — ich will keine Schwierigkeiten bekommen. Mir genügt es, daß meine Methode den gewünschten Erfolg hatte. Es wäre verrückt, den Erfolg durch Redseligkeit zu gefährden.«
    »Okay«, murmelte er. »Fangen wir es anders an. Was hat dich das Ganze gekostet?«
    Ich wandte den Kopf und blickte ihn nachsichtig an. »Schlag dir das aus den Kopf, Louis — so viel Geld würdest du niemals auf treiben können!«
    Er war ärgerlich. »Rede keinen Unsinn! Du hast keine Ahnung, was ich besitze!«
    »Unter hunderttausend ist nichts zu machen«, sagte ich ernst. »Jetzt bist du platt, was?«
    Er starrte mich an. »Nicht so platt, wie du denkst. Wenn ich frei käme, würde ich sogar noch fünfzigtausend dazu legen — für dich, mein Junge!«
    »Leg dich wieder hin, altes Haus«, sagte ich. »An Märchen bin ich nicht interessiert.«
    »Verdammt noch mal, ich habe Geld!« explodierte er. »Mehr, als du dir vorstellen kannst!«
    »Wo?« fragte ich.
    »Das geht dich nichts an. Aber ich könnte es auftreiben.«
    »Wie?«
    Er schwieg ein paar Minuten, dann sagte er: »Ich beschäftige so eine Art Vermögensverwalter. Wenn du zu ihm kommst und ein bestimmtes Kennwort nennst, wird er dir das Geld geben — ich habe das mit ihm abgesprochen, um für jeden Fall gerüstet zu sein.«
    »Hm«, machte ich. »Hört sich gar nicht übel an. Für hundertfünfzigtausend Bucks wird es zu machen sein.«
    Ricon stützte sich mit den Ellenbogen auf den Rand meines Bettes. Sein Gesicht war dem meinem ganz nahe. »Du könntest natürlich auch mit dem Geld durchbrennen«, sagte er leise.
    Ich erwiderte seinen Blick, ohne mit der Wimper zu zucken. »Stimmt«, sagte ich. »Dieses Risiko gehst du ein.«
    Er grinste. Ich sah, daß er schwitzte. »Nehmen wir einmal an, ich würde dir vertrauen«, meinte er. »Welche Sicherheit gibt es für das Unternehmen?«
    »Nur eine«, sagte ich. »Die Geldgier des Gouverneurs. Er kann nicht zurück — schließlich hat er schon bei mir die Politik der offenen Hand betrieben.«
    »Kann man ihn damit nicht erpressen?« fragte Ricon prompt.
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir haben es mit keinem Anfänger zu tun, Louis. Er weiß genau, was er aufs Spiel setzt. Deshalb wickelt er das Geschäft durch einen Strohmann ab. Im Ernstfall würde er glatt bestreiten, von irgend jemand Geld genommen zu haben.«
    »Kennst du den Mittelsmann?«
    »Ich habe mich verpflichtet, den Namen nicht zu nennen.«
    »Geht in Ordnung«, sagte er. »Ich lasse mir das Ganze noch einmal durch den Kopf gehen.«
    »Dir bleibt nicht viel Zeit«, sagte ich. »Übermorgen, am Montag, werde ich entlassen.«
    Er verzog die Lippen. »Eben«, sagte er. »Ich kann das noch immer nicht glauben.«
    Nach der Abendzählung wußte er es ganz genau.
    Der Wärter wechselte ein paar Worte mit mir. »Mahn, haben Sie Dusel!« knurrte er. »Es passiert nicht sehr häufig, daß der Gouverneur einem Knastbruder ein paar Jahre schenkt!«
    »Aber es passiert, nicht wahr?«
    »Höchstens dreimal im Jahr!« meinte der Wärter mißgelaunt. Der »Gnadenakt« des Gouverneurs schien ihn zu verstimmen. »In diesem Jahr sind Sie der zweite.«
    »Du könntest der dritte sein«, sagte ich kurz darauf zu Ricon. »Es liegt an dir!«
    Ricon starrte mich an — mit diesem typischen Blick seiner verwaschenen Augen, kalt, forschend und voller Mißtrauen. »Warum tust du das für mich?« wollte er wissen.
    »Ich muß meine Freiheit mit hunderttausend Bucks bezahlen«, sagte ich. »Du wirst verstehen, daß mich der Gedanke reizt, die Hälfte davon durch ein glattes Geschäft wieder zurückzubekommen.«
    »Okay«, sagte er so rasch, als müßte er sich selbst einen Stoß geben. »Des Moines.«
    »Wie bitte?«
    »Des Moines«, wiederholte er. »Das ist das Kennwort. Du darfst es nur einmal benutzen.«
    »Warum ausgerechnet Des Moines — das ist doch der Name einer Stadt«, sagte ich.
    Er grinste. »Des Moines hat 214 000 Einwohner. Mein Vermögensverwalter bekommt damit gleichzeitig das Zahlungslimit mitgeteilt. Zufrieden?«
    Ich erwiderte sein Grinsen. »Und was ist, wenn ich ›Chicago‹ sage? Kriege ich dann dreieinhalb Millionen?« Es sollte ein Witz sein, aber Ricon reagierte sauer. »Wie kommst du darauf, daß ich ein paar Millionen haben könnte?« fragte er lauernd.
    »Ich wollte nur mal auf den Busch klopfen. Hundertfünfzigtausend sind eine Stange Geld. Wer sich

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