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Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Titel: Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fehler. Er hätte einen -weniger prominenten Mann nach Alcatraz schicken sollen. Gestern hat dich einer der Gefangenen erkannt, und seit heute morgen weiß ich, daß du Jerry Cotton bist!«
    Im gleichen Augenblick schoß Ricon seine Linke vor. Sie sollte mich unterhalb der Gürtellinie erwischen. Ich sprang mit einem Sidestep aus der Gefahrenzone und konterte hart. Im nächsten Moment war ein Kampf auf Leben und Tod im Gange. Ricon war ein Mann, der das Boxhandwerk kannte und der auch die faule Seite dieser Sportart beherrschte. Ich konnte es nicht riskieren, ihm die Chance für einen Niederschlag zu geben, und konterte mit den gleichen Methoden. Das Ende kam ziemlich rasch, und es sah für Ricon nicht schmeichelhaft aus.
    Er ging zu Boden und blieb japsend liegen. Ich hatte ihm mit einem Judogriff aus dem Konzept gebracht. Dann rüttelte ich an der Tür, so daß zwei bewaffnete Wächter herbeieilten.
    Ich verließ die Zelle und wurde dem Direktor vorgeführt.
    Noch am gleichen Abend flog ich nach New York zurück.
    Ich hatte mein Gastspiel in Alcatraz beendet — ob es wirklich erfolgreich verlaufen war, würde sich erst nach meinem Besuch bei Hedy Simpson herausstellen.
    ***
    Mr. High gratulierte mir zu meinem Erfolg. Ich wehrte ab und sagte, daß das Ziel noch nicht erreicht sei. Wir gingen sofort an die Arbeit und bemühten uns, möglichst viel Material über Hedy Simpson zusammenzutragen.
    Wir durchkämmten erst einmal unsere Archive. Ohne Erfolg. Dann sprachen wir mit dem für Miß Simpson zuständigen Polizeirevier. Wir erfuhren nichts Nachteiliges über sie. Schließlich unterhielten wir uns mit ein paar Theaterleuten, um ein recht umfassendes Bild der Dame zu erhalten.
    Gegen elf Uhr zwanzig machte ich mich auf die Socken, um Hedy Simpson im Lunt-Fontane zu besuchen — einem Broadway-Theater an der 205 W. 48ten Straße. Ich wußte, daß sie dort für ein Musical probte.
    Selbstverstänlich vermied ich es, mich als G-man Jerry Cotton einzuführen — eine Fünfdollarnote erwies sich beim Portier als ebenso zugkräftig.
    Im Zuschauerraum war es dunkel. Vor der hellen, undekorierten Bühne sah ich die Konturen von etwa zwei Dutzend Zuschauern. Es waren nur Männer. Sie saßen in Gruppen beisammen, sehr salopp und ungezwungen. Die meisten hatten ihre Füße hochgelegt und die Jacketts ausgezogen.
    Ich setzte mich und fragte einen der Männer, wer von den jungen Damen auf der Bühne Hedy Simpson sei. Er starrte mich an, als ob ich ihn beleidigt hätte. »Die Blonde im fliederfarbenen Pulli«, antwortete er schließlich. »Jetzt kommt sie von links über die Bühne —«
    »Danke«, sagte ich.
    Ich mußte zugeben, daß es eine Bildungslücke gewesen war, Hedy Simpson nicht zu kennen. Sie verstand es, sich zu bewegen. Sie besaß eine starke persöhnliche Ausstrahlung. Sex-Appeal. Sie hatte alles, was den Männern zu schmalen Augen und erhöhtem Blutdruck verhilft. Die anderen Girls wirkten neben ihr klischeehaft und blaß.
    Als sie zu sprechen begann, verlor sie etwas von dem Zauber. Ich entdeckte, daß sie nur eine mäßig begabte Schauspielerin war. Die Rolle war kurz. Offenbar wußte der Regisseur, daß er Iledy Simpson keinen langen Sprechpart zumuten durfte.
    »Schluß für heute«, sagte jemand und klatschte in die Hände. Alles drängte sich lachend und schwatzend zu den Ausgängen. Einige der Männer folgten den Schauspielerinnen über die Bühne. Ich ging den gleichen Weg. Niemand hielt mich auf.
    Die Garderoben lagen in einem mit Bühnenrequisiten vollgestopften Gang. Ich klopfte an die Tür, an der sich Hedy Simpsons Visitenkarte befand.
    »Herein!« Die Stimme klang ärgerlich.
    Ich öffnete die Tür und war erstaunt, wie klein und häßlich die Garderobe war. Das Mädchen stand hinter einem Wandschirm. Sie trat hervor und wandte mir ihren glatten, bloßen Rücken zu. »Schließen Sie den Reißverschluß, bitte«, sagte sie. »Presse?«
    »Nein«, erwiderte ich und trat näher, um ihr zu helfen. »Aber das schließt nicht aus, daß ich in Druck bin.«
    »Danke«, meinte sie und wandte sich um. Sie betrachtete mich prüfend. Ich schien ihr nicht zu mißfallen. Jedenfalls lächelte sie. Aus der Nähe gesehen verlor Hedy Simpson nichts von ihrer Bühnenwirksamkeit.
    Die Schauspielerin hatte hellblondes Haar, mit einem schimmernden Silberglanz. Ihre großen Augen lagen im Schatten langer Wimpern. Der Mund war voll, lockend und weich. Sicherlich weckte er bei den meisten Männern den Wunsch, ihn zu

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