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Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Titel: Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Krankenzimmer, an das Auto, an die beiden angeblichen Polizisten…
    »Nach Ihrem Namen brauche ich wohl nicht zu fragen«, sagte sie spöttisch. »Ich nehme an, Sie haben mich entführen lassen.«
    »Mein Kompliment. Sie sind sehr scharfsinnig.«
    Evelyn war ein mutiges Mädchen. Ihr Vater hatte sie frühzeitig mit dem Leben vertraut gemacht. Sie stand einer Situation nicht hilflos gegenüber wie vielleicht andere Mädchen in ihrem Alter. Evelyn hatte viel bei ihrem Vater gelernt, an dem sie mit großer Liebe gehangen hatte. Seit seiner Ermordung war sie noch selbständiger geworden. Es überraschte sie nicht einmal, daß man sie entführt hatte. Nach den bisherigen Ereignissen hatte sie dauernd auf einen erneuten Schlag der Gegenseite gewartet.
    Sie richtete sich auf und stützte sich dabei auf ihren linken Ellbogen. Eindringlich musterte sie den Mann, der vor ihr stand. Ihr Urteil lautete: kalt, grausam, ein intelligenter Verbrecher. Dann sagte sie:
    »Was wünschen Sie von mir? Geld?« Lemmy verzog sein Gesicht zu einem knappen Lächeln. »Nein, so einfach machen wir es uns nicht.«
    »Wer ist ,uns’?« stellte Evelyn sofort die Gegenfrage.
    »Sie haben es nur mit mir zu tun. Fragen stelle nur ich.«
    »Und?«
    »Wir wollen kein Geld von Ihnen. Wir sind keine Erpresser, wenn Sie das meinen«, sagte Jo Lemmy. »Sie dürfen alles behalten, das ganze Vermögen, das Sie von Ihrem Vater geerbt haben. Auch den Club!«
    »Wie freundlich.«
    Lemmy grinste. »Wir werden ausgezeichnet miteinander auskommen, wenn Sie vernünftig sind.«
    »Und was nennen Sie vernünftig?«
    »Wenn Sie einen Mann heiraten, den wir Ihnen präsentieren.«
    Evelyn hatte alles mögliche und unmögliche erwartet. So etwas nicht! Ihre Verblüffung wandelte sich zum Entsetzen. Denn ihr Gegenüber, das erkannte sie an seinem Gesicht, machte keine Späße.
    Trotzdem versuchte sie ihre Ruhe wenigstens äußerlich zu bewahren. »Darf man erfahren, wer der Glückliche sein soll?«
    »Ein Mann, ein sehr gut aussehender sogar.«
    »Und haben Sie keine Angst, daß ich nach der erzwungenen Heirat Schwierigkeiten machen könnte?«
    »Auch daran haben wir gedacht«, sagte Jo Lemmy. »Ich kann Sie abermals beruhigen, Sie werden keine Schwierigkeiten machen. Unsere Druckmittel sind absolut zuverlässig.«
    In Evelyn zog eine eisige Kälte herauf. Sie glaubte dem Gangster alles, was er gesagt hatte. »Man wird nach mir suchen«, wandte sie schwach ein. »Don hat miterlebt…«
    Jo Lemmy lachte auf. »Richtig, Donald Harper! Das ist ja wohl der Mann, den Sie lieben. Machen Sie sich keine Sorgen um ihn. Er wird nicht plaudern.«
    Evelyn starrte ihn an. In ihren Augen lag Haß. »Sie wollen ihn töten«, sagte sie atemlos.
    »Aber nein wir brauchen ihn noch. Als Druckmittel!«
    ***
    Mit schleppenden Schritten ging ich in die Kneipe zurück. Phil folgte mir und ließ es sich nicht entgehen, mir ab und zu einen kräftigen Tritt zu versetzen.
    Ich stolperte in die Gaststube.
    »Na?« brüllte der Riese. »Hat er das Geld mit?«
    Phil zeigte mit überlegener Siegermiene auf mich.
    Ich holte die Dollarnoten aus der Tasche und legte sie auf den Tisch.
    Die Gangster rückten näher.
    »Es… es sind genau tausend«, sagte ich stockend. »Den Rest erhalten Sie, wenn der Auftrag ausgeführt ist… und…« Die Männer wieherten vor Lachen. Nur der einäugige Wirt hielt sich zurück und beobachtete mich mißtrauisch.
    »Wie ein Profi!« brüllte der Riese. »Er macht es wie ein Profi!« Die anderen wollten sich auf das Geld stürzen, doch der Riese legte seine schwere Pranke darauf. »Stop! Das Geschäft mache ich.« Er drehte sich zu mir herum. »Also los, Mister! Reden Sie schon. Was soll’s denn sein?«
    »Meine Frau…« sagte ich tonlos.
    »Und wann?«
    »Am besten heute noch…«
    ***
    Die Schwester rollte den chromglänzenden Küchenwagen den Flur entlang. Vor der Tür des Krankenzimmers, in dem Donald Harper lag, blieb sie stehen. Sie stellte mehrere Schalen auf das Tablett, balancierte es vorsichtig auf der linken Hand und öffnete die Tür.
    Und dann schrie sie auf!
    Ein Krankenpfleger stürzte herbei. »Was ist los, Schwester Mary?« rief er.
    Mary zitterte am ganzen Körper und deutete stumm auf das Bett. Es war über und über mit Blut bespritzt… und es war leer.
    Der Krankenpfleger alarmierte sofort den Stationsarzt und der gleich darauf die Polizei.
    Das Resultat der Untersuchungen blieb mehr als mager. Es wurde lediglich festgestellt, daß eine Dame in

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