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Jerry Cotton - 0530 - Mein grausamster Partner

Jerry Cotton - 0530 - Mein grausamster Partner

Titel: Jerry Cotton - 0530 - Mein grausamster Partner Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fenster. Es lag nach vorn hinaus.
    »Lösch das Licht!« befahl ich.
    Im nächsten Augenblick war es dunkel. Ich öffnete den Vorhang. Durch den Spalt konnte ich auf den Parkplatz sehen. Er lag im hellen Licht des Mondes, denn seit einer halben Stunde hatte sich der Himmel von den Wolken befreit.
    Dort, wo die Straße durch den Wald schnitt, tanzten Scheinwerferstrahlen. Der Wagen rollte langsam. Er kam auf den Parkplatz, und ich sah, daß es ein Polizeifahrzeug war.
    »Der Sheriff«, knurrte ich. »Kider versucht es auf scheinbar legalem Wege.«
    »Das ist doch großartig, dann können wir ihm erzählen, was passiert ist.« Fred war neben mich getreten. »Es wird zwar nichts nützen. Aber Anzeige sollten wir erstatten.«
    »Das führt zu nichts. Außerdem kommt er, um mich zu verhaften.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Denke an den Doppelmord an der Tankstelle. Ich war dort zur Tatzeit. Eine Frau hat mich gesehen. Sie war heute abend im Restaurant. Sie gehört zu den Campern drüben und hat mich erkannt. Das Verbrechen ist vermutlich in aller Munde. Und die Frau hat mich, wie es ihre Pflicht ist, beim Sheriff angezeigt.«
    »Verdammt«, knurrte Fred. »Was machen wir jetzt?«
    »Mal sehen, wie hartnäckig sie sind. Wahrscheinlich muß ich Farbe bekennen. Sonst locht er mich am Ende noch ein.«
    Der Wagen hielt. Das Scheinwerferlicht erlosch. Drei Männer stiegen aus. Sie trugen breitrandige Hüte. Auf den dunklen Jacken schimmerte der Sheriffstern. Sie hatten Gurte um die Hüften geschnallt. Beim Gehen schlugen die Revolverhalfter an die Oberschenkel.
    Ein Langer rannte sofort ums Haus. Wahrscheinlich, um mir den Fluchtweg hinten hinaus zu versperren. Die beiden anderen kamen zum Eingang.
    »Wie heißt euer Sheriff?«
    »Jeff Holbrock. Er ist meistens betrunken. Dann wird er gewalttätig. Landstreicher schlägt er eigenhändig zusammen.«
    »Der Redakteur Miller hat behauptet, es sei ein Trottel.«
    »Der kennt ihn offenbar nicht.«
    Die Türglocke schrillte.
    »Ihr bleibt hier«, sägte ich zu den Frauen. Aber Irma protestierte.
    »In der Küche, Jerry, sind wir nicht in Gefahr. Dort können wir jedes Wort hören, wenn ihr im Restaurant verhandelt.«
    »Verhandeln ist gut. So ungefähr wird’s sein.«
    Mit Fred ging ich zur Eingangstür. Ich hatte mich umgezogen, trug den 38er wieder in der Schulterhalfter und den FBI-Ausweis in der Brusttasche. Versteht sich, daß ich die MP nicht mitnahm.
    Es schrillte zum dritten Male, als wir an der Eingangstür standen. Fred schloß auf. Im Flur brannte kein Licht, so daß ich die beiden Gesetzesvertreter gegen den hellen Mondschein Silhouettenhaft sehen konnte. Beide waren groß, breit und massig.
    »Was gibt’s?« fragte Fred. »Ach, Sie sind es, Sheriff…«
    »Wir suchen einen Mann, der sich bei Ihnen aufhält«, antwortete eine rauhe Stimme. Ihr war anzuhören, daß sie regelmäßig mit Whisky gepflegt wurde. »Ist der Kerl hier? Ein großer Dunkler?«
    »Wenn Sie meinen Vetter meinen… Aber was wollen Sie denn von ihm?«
    »Ob er hier ist, habe ich gefragt«, schnarrte die Stimme. Fred antwortete nicht sofort. Ich ahnte, daß er seine Wut hinunterschluckte.
    »Hier bin ich«, sagte ich aus der Dunkelheit. »Kommen Sie ’rein, Sheriff. Kann mir denken, was Sie wollen.«
    Ich öffnete die Restauranttür und knipste das Licht an. Mich beruhigte, daß die Vorhänge an allen Fenstern geschlossen waren. So bestand wenigstens nicht Gefahr, daß man mich von draußen abschoß.
    Ich ging ein paar Schritte in den Raum hinein und drehte mich um. Wie ein Bagger walzte Sheriff Holbrock über die Schwelle. Daß er und nicht der andere Sheriff war, sah ich an dem geröteten Trinkergesicht. Die wäßrigen Augen schwammen, waren klein und verschlagen. Das grobe Gesicht wirkte stupide und gedunsen.
    Sein Gehilfe war groß und athletisch. Das Dutzendgesicht verriet Härte und dreckige Gedanken. Sonst war nichts bemerkenswert an dem Kerl.
    Holbrock glotzte mich an. Dann sagte er zu seinem Gehilfen: »Hol Hunter. Hier wird er gebraucht.«
    Der Athlet verschwand.
    »Also, Sheriff, was gibt es?«
    »Ich verhafte Sie wegen Mordes an Lester Guide und…«
    »Machen Sie sich nicht lächerlich. Guide und Wood wurden nicht von mir umgebracht.«
    »Ha«, brüllte er. »Sie wissen also, daß es auch Wood erwischt hat.«
    »Natürlich, ich war ja dabei. Außerdem habe ich Ihr Office benachrichtigt. Leider hatte ich inzwischen noch keine Gelegenheit, Sie aufzusuchen. Ihr Freund Nap Kider hat mich

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