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Jerry Cotton - 0531 - Todesdrohung fuer New York

Jerry Cotton - 0531 - Todesdrohung fuer New York

Titel: Jerry Cotton - 0531 - Todesdrohung fuer New York Kostenlos Bücher Online Lesen
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am Sattelzug entlang. Der Schein seiner Lampe erreichte das Tor der Lagerhalle. Auch hier öffnete er den Riegel.
    Vollgas, dachte er, dann fliegt das Tor auf. Dann kann ich alles niederwalzen, was draußen auf mich wartet. Vielleicht passiert es dabei schon.
    Hastig kletterte Fratelli auf den hohen Fahrersitz des Sattelschleppers. Er drehte den Zündschlüssel um. Die Kontrollampen flammten auf.
    ***
    »Die hat es glatt zerfetzt!« sagte Phil.
    »Ja«, bestätigte ich. »Aber mehr sind es nicht, und in dem Moment, als wir schossen, sah ich, daß die Ratten von uns wegrannten.«
    »Du glaubst, daß sie es nicht waren?«
    »Ich bin fast sicher«, gab ich zu. »Wir wissen, daß die Teufelsbestien, die wir suchen, unbedingt angreifen. Diese hier flüchteten vor uns.«
    »Mann«, sagte Phil aufatmend. »Lieber eine komplette Gang, die mit Maschinenpistolen bewaffnet ist. Da weiß man doch wenigstens…«
    Ein starker Motor heulte auf. Ganz in der Nähe. Und trotzdem irgendwie fern.
    Wir fuhren beide zur gleichen Zeit herum. Und dann sahen wir durch die Ritzen eines morschen Tores die gleißende Helligkeit der Scheinwerfer.
    Im gleichen Moment schon flogen' die Breiter des Tores wie von einer ungeheuren Gewalt zerschmettert auseinander. Ein brüllendes Untier brauste auf uns zu.
    Der Sattelzug.
    »Achtung!« brüllte Phil und hob seine Waffe.
    »Nicht schießen!« schrie ich zurück.
    Ich konnte mir denken, was passieren mußte, wenn der Mann am Steuer des Zuges oder auch nur ein Reifen getroffen würden. Das Risiko durften wir nicht eingehen.
    Der Zug gewann schnell an Geschwindigkeit. Wir standen genau in seiner Bahn.
    »Weg!« brüllte ich.
    Phil sprang ein paar Yard zur Seite. Ich auch. Der Zug donnerte heran.
    Ich sah den Mann hinter dem Steuer und erkannte ihn trotz der Dunkelheit. Er hatte die Führerhausbeleuchtung eingeschaltet. Sein verzerrtes Gesicht grinste mich an.
    Dann ging ein dröhnender Schlag durch die Nacht.
    Ich sah, wie einer der riesigen Flügel des Laderaumtores aufflog und von außen gegen die Seitenwand knallte.
    In diesem Sekundenbruchteil wurde mir die Absicht des Verbrechers am Steuer klar.
    Ich sprang einfach, ohne zu wissen wie. Ich spürte den harten Anprall. Meine Hände fanden irgendein vorstehendes Teil, an dem ich mich festhalten konnte. Mein 38er rutschte bei diesem Sprung aus der Halfter.
    Egal, dachte ich, und zog mich weiter hoch.
    »Jerry!« hörte ich Phil schreien.
    Er rannte aus Leibeskräften hinter dem Zug her. Doch er konnte es nicht schaffen.
    Fratelli stand auf dem Gaspedal, und rücksichtslos schaltete er jetzt hoch. Dar Sattelzug gewann an Geschwindigkeit. Es kam mir rasend vor. Ich hatte nie gewußt, wie schnell ein so schweres Fahrzeug sein kann. Bisher hatte ich sie nur kriechend kennengelernt.
    Ich stand jetzt auf dem Trittbrett neben der Fahrertür. Versuchte, die Tür zu öffnen. Es ging nicht.
    Fratelli grinste mich höhnisch an.
    Auch die Seitenscheibe der Tür war verschlossen. Ich schlug mit der Faust wild dagegen. Zwecklos. Verbundglas. Wieder zerrte ich an der Tür. Um eine Kleinigkeit gab sie nach. Fratellis Gesicht verzerrte sich zur Fratze.
    Ich war stärker. Hatte vielleicht auch von außen die bessere Hebelwirkung.
    Fratelli erkannte es.
    Plötzlich ließ er die Tür los.
    Sie flog auf, und ich wurde fast vom Wagen geschleudert.
    In diesem Moment riß Fratelli den schweren Zug herum. Wild knallte das Laderaumtor zurück.
    Ich blickte nach vorne. Eisiges Entsetzen packte mich. Zehn, fünfzehn Yard vor mir endete der Kai. Dahinter lag die dunkle Fläche des nächtlichen East River.
    »Fratelli!« brüllte ich.
    Dann ließ ich los, stürzte vom Wagen, prallte hart auf, kam wieder auf die Beine, fäumelte weiter und fiel plötzlich in eine mir unendlich erscheinende Tiefe.
    Im letzten Sekundenbruchteil, bevor ich in das Wasser eintauchte, sah ich noch die riesige Masse des Sattelzuges ins Wasser klatschen. Das Gewicht riß den Wagen sofort in die Tiefe.
    Ich spürte den ölig-teerigen Geschmack des Wassers und bekam für einen Moment keine Luft. Aber ich schaffte es wieder, meine Hände ertasteten einen eisernen Ring an der Kaimauer.
    Fast war ich mit dem Kopf wieder an der frischen Luft, als mich eine große Welle erfaßte. Sie brandete gegen die Mauer, und als ich mir dann das Wasser aus dem Gesicht gewischt hatte, war vom Sattelzug nichts mehr zu sehen.
    Nur ein paar große Luftblasen kamen blubbernd hoch.
    »Jerry!« rief es über mir.
    »Phil!«
    »Jerry

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