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Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder

Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fingern und warf es dem Boy zu. Er fing es geschickt auf. »Warum wollen Sie sich selbst mit den Fetzen abschleppen? Irgendwie werden Sie den Verwaltungsbürokraten klarmachen können, daß sie eine Stewardeß-Ausrüstung abschreiben müssen. Wären Sie beim letzten Flug in den Atlantik gefallen, könnte auch niemand von Ihnen verlangen, die Uniform zurückzugeben, selbst wenn sie schon von Haien angeknabbert wäre.«
    »Ja, aber, Mr. Byron sagte, ich…« protestierte Grace. Jimmy kicherte leise über die Haifische. Ich drückte ihm einen Dollar in die Hand. »Verschwinde, mein Junge!« Er verbeugte sich, drehte sich um und verließ die Wohnung.
    Ich wartete, bis die Tür ins Schloß gefallen war. Dann faßte ich Graces Handgelenk und zog sie in die kleine Diele. »Der Lunch fällt aus!« flüsterte ich. Ich öffnete die Tür und spähte hinaus. Der Boy pfiff. Er stand im Treppenhaus vor der Lifttür. Ich hörte das Summen des Aufzugmotors. Als die Kabine die vierte Etage erreicht hatte und stoppte, öffnete Jimmy die Schachttür und betrat die Kabine.
    Ich zog Grace in den Korridor hinaus. »Kommen Sie!« Wir rannten zum Treppenhaus, und ich stürzte hinunter.
    Selbstverständlich konnte ich den Lift nicht einholen, aber ich mußte verhindern, daß Jimmys Vorsprung zu groß wurde.
    »Wollen Sie, daß ich mir' den Hals breche?« kreischte Grace. »Ich habe erst gestern einen Verkehrsunfall gerade noch überlebt!«
    Erst auf dem letzten Podest ließ ich sie zu Atem kommen. Eine Etage unter uns setzte der Lift auf. Jimmy verließ, immer noch pfeifend, die Kabine. Das Paket trug er unter dem linken Arm. Sobald er die Eingangshalle des Apartmenthauses verlassen hatte, zog ich die noch keuchende Grace die Treppe hinunter.
    Die Eingangstür war verglast. Ich konnte sehen, wie Jimmy das Paket in den Transportkasten seines Fahrzeugs warf und sich in den Sattel schwang. Er benutzte eine Art Moped, das hinten zwei Räder besaß. Zwischen den Rädern war ein würfelförmiger Leichtmetallbehälter angebracht, der zum Transport der Wäschepakete diente. Der Behälter und der Rahmen des Mopeds waren weiß lackiert. Auf der Rückseite des Kastens standen die Worte: »Expreß-Reinigung Lee Wong! Tel. 6-3442.«
    Der Boy steuerte das Gefährt vom Bürgersteig hinunter und schleuste es in den laufenden Wagenstrom ein. Noch einmal zwang ich Grace zu einem Spurt bis zum Jaguar. Erst als mein Wagen rollte, konnte sie auf dem Beifahrersitz verschnaufen. Es war nicht schwierig, Jimmys Fährte zu halten.
    »Wie wäre es mit einer kleinen Erklärung, warum Sie mir sportliche Höchstleistungen abzwingen?« fragte Grace, sobald sie über genug Luft zum Sprechen verfügte.
    »Ich möchte wissen, wohin Jimmy Ihre Uniform bringt.«
    Sie stieß einen verzweifelten Seufzer aus. »Sie stellen maßlos dämliche Fragen, G-man! Wohin anders als in seine Firma?« Sie warf mir einen mißtrauischen Seitenblick zu. »Sind Sie wirklich ein berühmter FBI-Agent?«
    Ich lachte. »Jimmy wollte Ihre Uniform holen, und ich gab sie ihm. Wenn ich mich nahe genug ’ranhalten kann, werde ich erfahren, was mit Ihrer Kluft passiert und wer sich dafür interessiert. Falls nichts geschieht, nun, dann war diese Fährte falsch, aber davon kann ich mich nur überzeugen, wenn ich ihr bis ans Ende folge.«
    Grace schnaubte verächtlich durch die Nase. »Sie benutzen eine Menge Worte, um mir schonend beizubringen, daß Sie die Kosten für ein Mittagessen sparen wollen.«
    »Eines Tages werde ich Sie so großartig ausführen, daß den Leuten unserer Abrechnungsabteilung beim Anblick der Spesenrechnung die Tränen in die Augen treten.« Ich fuhr rechts heran und trat auf die Bremse. »Jimmy stoppt«, erklärte ich.
    Fünfzig oder sechzig Yard vor uns schob der Boy sein Moped auf den Bürgersteig. Er ging in ein Haus. Knapp zehn Minuten später kam er zurück. Er schleppte einen Leinensack auf dem Rücken, der offensichtlich schmutzige Wäsche enthielt, und er verstaute ihn in dem Transportkasten.
    »Ganz klar, daß Jimmy eine Leiche in dem Sack transportiert!« stellte Grace bissig fest. »Wie aufregend das Leben eines FBI-Agenten ist!«
    Ich ließ den Jaguar wieder anrollen. »Beißen Sie sich nicht in die eigene Zunge!« warnte ich. »Sie könnten an einer Vergiftung sterben. Geben Sie mir lieber ein paar vernünftige Antworten, statt häßliche Bemerkungen zu machen. Als ich gestern das Kleid aus Ihrer Wohnung holte, hing die neue Uniform schon am Schrank. Wer sorgt für

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