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Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder

Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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jetzt gut auf, Grace!« sagte ich hastig. »Vorhin wollte ich sagen, daß eine Stewardeß-Uniform nicht so kostbar sein könnte, daß sich ein Dieb für sie interessierte. Ich irrte mich. Sie muß so wertvoll sein, daß ihretwegen Morde begangen werden.«
    Im Rückspiegel sah ich, daß der Boy aus dem Laden kam, sich wieder in den Mopedsattel schwang und das Fahrzeug in eine Toreinfahrt links neben dem Laden steuerte. Ich stoppte. »Können Sie den Jaguar fahren?«
    »Ich hoffe es? Warum?«
    »Der Wagen muß aus dieser Straße verschwinden. Er ist zu auffällig. Außerdem will ich, daß Sie sich aus der Gefahrenzone halten. Fahren Sie zur Amsterdam Avenue zurück. Einige Straßenblocks weiter finden Sie ein Revier der City Police. Parken Sie davor und bleiben Sie dort, bis ich komme.« Ich stieg aus. Grace rutschte auf den Fahrersitz. »Verdächtigen Sie mich nicht mehr?« fragte sie.
    »Ich riskiere es mal. Verschwinden Sie jetzt!«
    Der Jaguar ruckte, als sie anfuhr, aber sie bekam ihn rascfo in ihre Gewalt. Sie steuerte ihn in die nächste Querstraße. Ich ging zum Haus, in dem sich der Wäschereiladen befand, zurück. Ich zwang mich, langsam zu gehen. Als ich die Höhe der Toreinfahrt erreicht hatte, schlug ich einen Haken. Die Einfahrt war schmal und relativ dunkel. Sie mündete in einen Hof, der mit flachen Werstattschuppen fast zugebaut war. Ich roch den Dunst von Waschlaugen und hörte das gleichmäßige Walken von Maschinen.
    Jimmys weißes Transportmoped stand vor einem Anbau, dessen Doppeltür weit geöffnet war. Offenbar war in diesem Schuppen die Reinigungsabteilung der Firma untergebracht, denn es roch hier nicht nach Laugen, sondern stank nach Lösungsmitteln und Benzin.
    Ich betrat den Bau. Drei Leute, ein Mann und zwei Frauen, bedienten die halbautomatischen Anlagen. Sie füllten Kleidungsstücke in die Trommeln, setzten die Apparaturen in Gang. Der Mann füllte eine Maschine mit Lösungsmitteln.
    Jimmy kam, als ich den Raum betrat, durch eine Tür auf der linken Seite. Er stutzte bei meinem Anblick, lächelte dann und fragte: »Hat Miß Biggart etwas in ihrer Uniform vergessen?«
    »Ja«, log ich. »Sie vermißt einen Schlüssel. Wo ist die Uniform?«
    »Mr. Wong bearbeitet die Uniformen der ,Round-World‘ immer selbst. Die Fluggesellschaft ist unser bester Kunde. Ich lasse nachsehen.« Er wollte abzischen. Ich erwischte ihn am Träger des Overalls und hielt ihn fest. »Bring mich zu Mr. Wong!«
    »Gern, Sir!« er führte mich durch die Tür, die er selbst benutzt hatte. Wir gelangten in die eigentliche Wäscherei. Ungefähr drei Dutzend Mädchen arbeiteten in dem Raum. Der Boden war glitschig von Waschpulver und Seifenlauge. Ich rutschte. Einige Mädchen in der Nähe kicherten.
    Im Hintergrund des Raumes wurde eine weißlackierte Tür aufgerissen. Ein dicker Mann, der einen weißen Kittel trug, erschien in der Öffnung. Er hatte glattes schwarzes Haar, eine gelbliche Haut und schrägstehende Augen. Zornig schrie er ein paar nur halbverständliche Sätze in den Raum. »… bezahl euch nicht für Gelächter…! Werfe jeden ’raus, der seine Arbeit nicht…«
    Er erblickte mich und brach ab. »Dieser Sir möchte Sie sprechen, Mr. Wong!« krähte Jimmy. Ich stand schon vor dem Dicken. »Cotton vom FBI«, sagte ich. Er verfärbte sich ins Aschgraue und begann zu zittern. »Was wollen Sie?« stotterte er.
    »Ich muß Ihnen einige Fragen stellen.« Langsam wich er in den Raum zurück, der ihm offenbar als Büro diente. Ich folgte ihm.
    Plötzlich kam Bewegung in den Mann. Er stürzte zu einem Tisch, auf dem ein paar Kleidungsstücke lagen. Ich erkannte die blaue Farbe der Round-World-Uniformen. Wong fegte das Zeug mit einer Armbewegung vom Tisch.
    Mit zwei Sprüngen stand ich vor ihm und schob ihn zur Seite. »Was soll dieser Unsinn?« Ich bückte mich und hob die Uniform auf. Es war Graces Jacke. Ich erkannte sie an dem aufgeschlitzten Ärmel und den Blutflecken, aber außerdem waren die Schulternähte und das Innenfutter aufgetrennt worden.
    Ich verstehe wenig von Mode und schon gar nichts von Schneidertechnik. Ich weiß nicht, wie man das Zeug nennt, mit dem die Kleider und Jacken von Ladys ausgestopft werden, damit sie den richtigen Sitz haben und die richtigen Kurven betonen. Aber ich sah, daß fingerlange Plastikfolien sorgfältig in das Futtermaterial eingebettet worden waren. Ich zog eine dieser Folien heraus. Sie war mit weißem Pulver so prall gefüllt, daß sie die Form eines kleinen Kissens

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