Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder

Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
High weiter. Der Chef durchblätterte die Akte. »In Ordnung«, entschied er. »Wir werden Nick Capron auf die interne Fahndungsliste setzen.«
    ***
    Der Beamte der City Police öffnete die Tür zu Grace Biggarts Apartment. »Danke für die Bewachung, Sergeant«, sagte ich. »Sie können sich bei Ihrem Revier zurückmelden.«
    Ich kann nicht behaupten, daß Grace mich besonders freundlich empfing. »Hallo, G-man«, grüßte sie kühl. »Hat das FBI etwas dagegen einzuwenden, daß ich meinen Dienst so bald wie möglich aufnehme?« Sie hatte sich die Jodtupfer v aus dem Gesicht gewaschen. Ihr Make-up überdeckte die meisten Schrammen. Lediglich das Pflaster über der Nase hatte sie nicht zu entfernen gewagt.
    »Ihre Gesellschaft wird nicht damit einverstanden sein, daß Sie mit Ihrem zerkratzten Gesicht die Passagiere erschrecken«, antwortete ich. »Immerhin könnten die Fluggäste auf den Gedanken kommen, die Schrammen rührten von Ihrem letzten Flugzeugabsturz her.«
    »Überlassen Sie diese Entscheidung ruhig Mr. Byron!« fauchte sid Ich reagierte nicht, als sie Byron erwähnte. Entweder spielte sie gutes Theater, oder sie wußte wirklich nichts von Byrons Ermordung. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir über Graces Rolle völlig unklar. Ich wußte nicht, ob sie eine Mitarbeiterin der Gangster oder ein unschuldiges Opfer war. Auf jeden Fall rechnete ich, daß sich einiges in ihrer Umgebung ereignen mußte. Edward DeValk hatte sein Ziel nicht erreicht. Die Leute, die ihn und Byron töteten, würden nicht aufgeben.
    Grace trug die Uniform der »Round-World-Airways«, aber selbstverständlich nicht die Kluft, in der sie den Unfall erlitten hatte, sondern die zweite Garnitur, die ihr von der Wäscherei und Reinigung geliefert worden war. »Ich dachte, sie bevorzugten während Ihrer Freizeit Kleider«, sagte ich.
    »Ich will mit Mr. Byron über meinen Einsatz sprechen. Er haßt es, wenn die Stewardessen nicht die Uniform der Gesellschaft tragen. Ich will mir nicht seinen Zorn zuziehen.«
    Ich riskierte es, ihren Arm zu berühren. Sie runzelte zwar die Augenbrauen, zog aber den Arm nicht zurück. Unsere Beziehungen schienen sich zu bessern.
    »Sie haben noch eine Einladung zum Dinner bei mir gut. Wandeln wir sie in eine Einladung zum Lunch um! Gehen wir zusammen essen!«
    Zum ersten Mal, seitdem ich sie der Komplicenschaft mit DeValk verdächtigt hatte, sah ich wieder ein Lächeln in ihren Mundwinkeln.
    »Einverstanden, G-man«, sagte sie. »Werden Sie mir während des Essens erzählen, was Sie über diese schrecklichen Dinge herausgefunden haben?« Die Türklingel schlug an. »Gehen Sie dorthin!« Ich wies auf die linke Ecke des Zimmers. Die Tür öffnete ich selbst mit der linken Hand, und meine rechte lag unterdessen auf dem Griff des 38ers.
    Vor der Tür stand ein schmächtiger Junge in einem weißen Overall und einer zu großen Mütze, die nur von den abstehenden Ohren daran gehindert wurde, über seine Augen zu rutschen. Auf dem Mützenband standen die Worte »Expreßreinigung Lee Wong«.
    Der Junge, dessen schrägstehende Augen seine chinesische Abkunft verrieten, tippte an die Mütze. »Abholdienst Expreßreinigung, Sir«, schnarrte er.
    »Was willst du abholen?«
    Die Frage verwirrte ihn. Er zwinkerte mit den Augen. »Uniform, Sir!«
    Ich schob ihn ein wenig zurück und blickte in den Flur hinaus. Außer dem Bpy befand sich niemand auf der Etage. »Komm ’rein!« befahl ich. Ich führte ihn in den Wohnraum. »Er will Ihre Uniform holen, Grace!«
    Der Boy grinste sie voller Vertrauen an und riß die Mütze ab. »Guten Tag, Miß!«
    »Hallo, Jimmy!« antwortete Grace. »Waren Sie mit unserer Arbeit zufrieden, Miß?«
    Grace strich über die Uniformjacke. »Alles in tadelloser Ordnung, Jimmy!« Er verneigte sich. »Vielen Dank im Namen der Firma«, sagte er gravitätisch, als säße er bereits auf dem Direktorensessel. »Darf ich Ihre gebrauchte Uniform mitnehmen?«
    Grace sah sich um. »Das Paket?« Sie fand es in der Nähe des Fensters, hielt aber mitten in der Bewegung inne. »Ah, diese Uniform kann ich dir nicht mitgeben, Jimmy. Ich muß sie bei der ,Round-World‘ abliefern, damit sie von meinem Ausrüstungskonto gestrichen wird. Sie ist unbrauchbar geworden. Ich hatte einen Verkehrsunfall.«
    In meinem Gehirn blitzte ein Gedanke auf. Nein, ich fand in dieser Sekunde nicht die Lösung des Falles, aber mir stieg wie einem Jagdhund die Witterung einer neuen Fährte in die Nase. Ich nahm Grace das Paket aus den

Weitere Kostenlose Bücher