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Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder

Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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bis zur Mitte ihres Wagens, als der erste schon vor mir auftauchte. Er ließ einen pfeifenden Karatehieb gegen mich los. Ich warf mich zurück, und als er mir folgte und zum zweiten Mal zuschlagen wollte, feuerte ich einen ehrlichen knallharten Haken ab, gegen den seine ganzen Karatekünste nutzlos waren. Er kassierte den Brocken voll und wurde von den Beinen gefegt. Es klatschte, als er ebenfalls im Wasser landete.
    Die beiden anderen gaben nicht auf. Ich sah das Aufblitzen einer Dolchklinge, und zum ersten Mal schrie einer der Gangster ein paar Worte, die ich verstand. »Go to hell, ami!« Ich wich zurück, und als er angreifen wollte, riß ich die Wagentür auf. Seine Faust mit dem Messer krachte gegen den Fensterrahmen. Er jaulte auf. Mit einem Satz sprang ich auf die zerbeulte Kühlerhaube des Gangsterautos, und damit befand sich die Mauer in Reichweite. Zwischen Mauer und Wagen sah ich die Gestalt des vierten Gangsters. Er warf sich nach vorn und versuchte meine Beine zu fassen. Ich landete einen Kick. Er prallte gegen die Mauer und ging zu Boden.
    Ich sprang, bekam den oberen Mauerrand zu fassen, schwang mich hinüber und ließ mich fallen. Ich fiel jenseits der Mauer in totale Dunkelheit hinein, und ich hätte mich nicht gewundert, wenn ich zum schlechten Schluß doch noch in einem Kanal gelandet wäre, aber hinter der Mauer war fester Boden. Ich rannte in die Dunkelheit hinein, stoppte, hielt den Atem an und lauschte. Kein Geräusch deutete darauf hin, daß die Schläger mich verfolgten. Offenbar hatten sie genug und gaben auf.
    Ich versuchte mich zu orientieren. Gegen den Nachthimmel sah ich die Umrisse niedriger Häuser. Sobald ich nahe genug herangekommen war, sah ich Licht durch die Bambusmatten schimmern, mit denen die Fenster verhängt waren. Trotzdem verzichtete ich darauf, die Bewohner herauszurufen. Wohl eine halbe Stunde irrte ich zwischen Hütten, schmalen Straßen und Kanälen umher, bis ich endlich auf einen Mann stieß, der mit einer primitiven Laterne in der Hand an der Außenseite seines Hauses herumhantierte. Sein Gesicht verriet die Überraschung beim Anblick eines Weißen.
    »Ich will zum ,King-Ton-Ke-Hotel‘!« sagte ich. Ich weiß nicht, ob er mein Englisch verstand. Auf jeden Fall kapierte er die Bedeutung der Fünf-Dollarnote, die ich ihm unter die Nase hielt. Er dienerte und gab eine Menge Worte von sich, die sich für mich wie Gänsegeschnatter anhörten. Er setzte sich in Trab. Ich hielt mich auf seinen Fersen. Und er brachte mich in eine Gegend zurück, in der wenigstens einige Straßenlaternen brannten. Von dort aus erreichte ich die breite Allee, auf der das Gangsterauto mein Taxi überholt hatte. Fünf Minuten später stand ich vor dem Eingang des Hotels, und ich hatte den Eindruck, daß sich die kleine Mitternachtsschlägerei gar nicht sehr weit entfernt von meinem Standquartier abgespielt hatte. Der Laternenträger kassierte die fünf Dollar und verschwand.
    »Geben Sie mir ein Telefongespräch mit Captain Aro Dong!« bat ich den Nachtportier. Er warf einen Blick auf die Wanduhr, »Jetzt, Sir?« vergewisserte er sich.
    »Jetzt!« beharrte ich. Sichtlich erschüttert von meiner amerikanischen Rücksichtslosigkeit gegen die Nachtruhe hoher Beamter begann er zu telefonieren. Nach einer Weile flüsterte er: »Zelle eins, Sir!« Ich ging in die Zelle und nahm den Hörer ab. »Hallo, Mr. Dong! Tut mir leid, Sie zu stören, aber Sie sind der einzige Polizist, den ich in Bangkok kenne. Einige Ihrer Landsleute haben versucht, mir Anschauungsunterricht in einheimischen Gangstermethoden zu erteilen. Ich würde es nicht wichtig nehmen, aber es könnte ein Zusammenhang mit dem Mordfall Hogland bestehen.«
    »Ich komme sofort, Mr. Cotton. Bitte, warten Sie im Hotel! Ich bin entsetzt, Mr. Cotton. Wir werden sofort alle Schritte unternehmen.«
    Ich ging zum Hotelportier zurück. »Wissen Sie, ob sich Mr. DeValk in seinem Zimmer aufhält?«
    »Nein, Sir! Er verließ das Hotel am frühen Abend und kam noch nicht zurück.«
    »Können Sie mir trotz der späten Stunde noch einen Whisky besorgen?«
    »Selbstverständlich, Sir!«
    Ich ließ mich in einem Sessel nieder und vertrieb mir die Zeit bis zum Erscheinen des Captains mit zwei Whiskys. Dong kam mit großer Besetzung. Vier uniformierte Polizisten stürzten hinter ihm in die Halle. Draußen warteten weitere acht Mann in zwei Jeeps. Dong und ich enterten seinen Dienstwagen. Ich versuchte, ihm zu beschreiben, wo die Sache stattgefunden hatte.

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