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Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Titel: Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami Kostenlos Bücher Online Lesen
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fragte: »Hat er Ihren Wagen aufknacken wollen? Der Flitzer hat ihn gereizt, was? Ich sah, wie er sich an dem Schloß zu schaffen machte!«
    »Kannten Sie ihn?«
    »Wen, Bill? Aber ja! Bisher hielt ich ihn für einen harmlosen jungen Mann.« Der Alte schüttelte den Kopf. »Autonarren machen vor nichts halt, was?«
    »Wie heißt er, und wo wohnt er?« fragte ich.
    »Keine Ahnung - ich weiß nur, daß er im ,Globe‘ als Aushilfskellner arbeitet.«
    »Und Sie sind ganz sicher, daß es der Aushilfskellner aus dem ,Globe‘ war?« fragte ich.
    »Aber ja! Ich kenne ihn doch. Er hat mich erst gestern mittag bedient!«
    »Danke, Sir«, sagte ich. »Dürfen wir Ihren Namen erfahren? Sie werden als Zeuge gebraucht.«
    »Farray«, antwortete er. »Dave Farray. Ich bin hier Hausmeister.« Er wies mit dem Daumen über seine Schulter auf ein etwa zehnstöckiges Bürogebäude.
    Ich überquerte mit Phil die Fahrbahn. »Der Kellner aus dem ›Globe‹«, sagte ich.
    »Deshalb hat er den Ladenbesitzer gleich niedergeschlagen. Er wollte von ihm nicht erkannt werden.«
    »Schon wieder zurück?« fragte uns der Geschäftsführer, als wir auf ihn zugingen.
    »Wir hätten gern ein paar Worte mit Bill gesprochen«, sagte ich.
    »Mit Bill Wright, dem Aushilfskellner? Er müßte eigentlich in der Nähe sein.« Suchend schaute er sich um. Phil und ich nahmen an einem Fenstertisch Platz. »Er ist im Moment unterwegs.«
    »Ist er mit Lester Shure gut befreundet?« wollte ich wissen.
    »Die beiden verstehen sich prima, mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    Fünf Minuten später kreuzte Wright auf. Er trat an unseren Tisch. »Sie wollen mich sprechen?« fragte er ruhig.
    Entweder erkannte er uns nicht, oder er hatte sich prächtig in der Gewalt.
    »Wir hätten gern den Schürhaken zurück«, meinte Phil mit sanfter Stimme.
    Bill Wright schoß das Blut in die Wangen. Er war ein knapp Über mittelgroßer Bursche mit einem ovalen, glattrasierten Gesicht und semmelblonden Haaren. Er konnte nicht viel älter als 20 sein.
    »Schürhaken?« fragte er schwach. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Sie sind dabei beobachtet worden«, informierte ich ihn. »Sie haben ein Auto aufgebrochen und dann einen Mann mit dem gestohlenen Schürhaken niedergeschlagen. Dafür müssen Sie sich verantworten. Wenn Sie es wollen, können Sie jetzt Ihren Anwalt rufen…«
    »Nein, nein«, sagte er rasch. »Ich habe nichts zu verbergen. Das Ganze tut mir sehr leid. Es war dumm von mir, ihm den Gefallen zu tun. Aber er bot mir für den Job 100 Bucks, und da fiel ich eben um.«
    »Lester Shure?« fragte ich ihn.
    Wright nickte. »Ja, Lester Shure«, bestätigte er.
    ***
    Wir fuhren zu Lester Shure, aber er war nicht zu Hause. In der Nähe seiner Wohnung fanden wir ein manierlich aussehendes Restaurant. Wir gingen hinein und bestellten uns jeder ein Steak auf Toast. Phil war nachdenklich. Er taute erst auf, als die Steaks anrollten. Beim anschließenden Kaffee meinte Phil: »Als Shure von der Ermordung seiner Verlobten erfuhr, muß er geahnt oder gewußt haben, daß Vivian Dorsey für das Geschehen mitverantwortlich war. Claire kann ihn ja angerufen haben, ehe sie mit dir gesprochen hat.«
    »Das würde bedeuten, daß er Vivian und ihre Hin’terleute in der Hand hat«, sagte ich. »Wir müssen versuchen, uns in seine Lage zu versetzen. Claire kann er nicht wieder lebendig machen. Aber er kann ihre Mörder dazu zwingen, sein Schweigen mit klingender Münze zu honorieren. Das reizt ihn vielleicht. Ein paar 100 000 Dollar wären für ihn ein Trostpflaster, das ihn über den Verlust seiner Braut hinwegtrösten könnte.«
    »Wenn das zutrifft, spielt er ein gefährliches Spiel. Sicher ist bisher nur, daß er bei seinem Besuch in Vivians Wohnung von uns gestört wurde. Er schärfte dem Girl ein, niemand ein Sterbenswörtchen von seinen Absichten zu sagen. Er unterstrich diese Worte mit ein paar kräftigen Schlägen. Dann schnappte er sich den Schürhaken und rüstete sich zu unserem Empfang.«
    »Den wir so schnell nicht vergessen werden«, sagte ich und griff nach der Beule an meinem Kopf.
    Phil setzte unsere Überlegungen fort: »Shure flitzte nach der gelungenen Aktion aus dem Haus. Erst auf der Straße wurde ihm klar, daß er es versäumt hatte, den Schürhaken mitzunehmen. Er sah deinen Jaguar vor dem Hause parken -und er sah ihn ein zweites Mal, als wir gegenüber dem ,Globe‘ stoppten und ins Freie kletterten. Shure wußte, daß der Haken in dem Wagen sein mußte. Er

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