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Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Titel: Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami Kostenlos Bücher Online Lesen
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einen Filmstar arbeiten zu können - aber diese Art von Begeisterung legte sich rasch, nachdem sie hinter die Kulissen geblickt hatte.«
    »Interessant«, sagte ich, »und was sah sie dort?«
    »Vivian Dorsey ist nicht mehr das, was sie einmal war.«
    »Kommen wir zu dem Mord…«
    »Hören Sie!« sagte Shure scharf. »Wenn ich etwas wüßte, was den Mord aufklären könnte, würde ich’s Ihnen mitteilen. Lassen Sie mich jetzt gehen, bitte! Ich bin nicht in der Stimmung, dumme Fragen zu beantworten! Kommen Sie meinetwegen morgen noch einmal wieder. Das Geschehen geht mir wie ein Mühlrad im Kopf herum. Ich möchte jetzt allein sein!«
    »Wo waren Sie vor 20 Minuten?« fragte ich ihn.
    Er starrte mich an. »Hier im Lokal natürlich!«
    »Dafür gibt es Zeugen?«
    »Klar, Mann!« Er schlüpfte in seinen Mantel und stellte den Kragen hoch. In seinen Augen schimmerte es plötzlich feucht. »Für Sie bin ich bloß ein Exhäftling, was? Das ist richtig. Aber Claire, verdammt noch mal, hatte mich umgekrempelt. Sie hat einen anderen Menschen aus mir gemacht. Jetzt ist alles kaputt. Ich weiß nicht, wie es mit mir weitergehen soll…«
    Wir gingen mit ihm hinaus.
    Als wir auf der Straße standen, zuckte Phil plötzlich zusammen. Instinktiv folgte ich seinem Blick. Auf der anderen Straßenseite machte sich jemand an meinem roten Jaguar zu schaffen. Ich rannte los, quer über die breite Fahrbahn.
    Bremsen quietschten, und kreischende Pneus radierten über die Fahrbahn. Irgendein Fahrer bedachte mich mit wenig schmeichelhaften Ausdrücken.
    Der Kerl an meinem Wagen schreckte hoch. In seiner rechten Hand hielt er den Schürhaken von Miß Dorseys Kaminbesteck. Nur für den Bruchteil einer Sekunde starrte er mich an. Dann sprang er auf und…
    Ein Bus kam auf mich zu und hupte wie besessen. Ich sprang zur Seite und mußte warten, bis das Ungeheuer an mir vorbeigerollt war. Als ich mich wieder in Trab setzte, war der Kerl mit dem Schürhaken verschwunden.
    Phil tauchte jetzt neben mir auf. »Du nimmst den Tabakladen«, sagte er, schon wieder rennend. »Ich knüpfe mir die Wäscherei vor!«
    Er hatte recht. Es war klar, daß der Bursche mit dem Haken nur in einem der beiden Eingänge verschwunden sein konnte.
    Sekunden später stand ich in dem Tabakladen. Ein Verkäufer war nicht zu sehen, aber die Tür zum Hinterzimmer war weit offen. »Hallo!« rief ich.
    Ein Stöhnen antwortete mir.
    Mit einer Flanke schwang ich mich über den Verkaufstresen. Auf dem Boden lag ein grauhaariger Mann. Er hielt sich mit beiden Händen den Kopf. Durch seine Finger sickerte Blut. Ich sah, daß es nur eine schmerzhafte Platzwunde war, und griff nach dem Telefon, das neben der Registrierkasse stand. Ich wählte den Notruf und alarmierte die Polizei und die Ambulanz. Das kostete mich gut und gern eine halbe Minute. Ich schmetterte den Hörer auf die Gabel zurück und flitzte in das Hinterzimmer, eine Kreuzung von Lager und Wohnbüro. Das Fenster stand weit offen. Ich sprang Über die Brüstung in den Hof und schaute mich um. Das kleine trostlose Steinquadrat war von einer mannshohen Ziegelmauer begrenzt. Ich sprang sie an und zog mich daran hoch, um einen besseren Überblick zu bekommen.
    Den jungen Mann entdeckte ich nicht.
    Sekunden später hastete ich durch das Hinterzimmer und den Laden zurück. Der Besitzer hatte sich inzwischen erhoben. Er starrte mich entsetzte an. Offenbar hielt er mich für den Täter. »Das ist der Kerl - das muß er sein!« stieß er hervor.
    Zwei Männer, die bei ihm standen, traten mir in den Weg und nahmen eine drohende Haltung ein.
    »Ich würde wohl kaum am Tatort bleiben, wenn ich den Ladenbesitzer niedergeschlagen hätte«, sagte ich. »Außerdem habe ich telefonisch die Polizei und die Ambulanz verständigt. Sie müssen gleich hier sein.«
    »Mein Kopf!« jammerte der Ladenbesitzer.
    »Haben Sie den Kerl nicht gesehen?« fragte ich.
    »Nein. Ich stand mit dem Rücken zum Tresen. Alles ging viel zu rasch! Ich ordnete gerade ein paar Stangen Zigaretten ein. Plötzlich bekam ich diesen Schlag über den Schädel. Mehr weiß ich nicht! Seltsamerweise hat der Bursche nichts gestohlen. Die Kasse ist unberührt.«
    Ich trat auf die Straße. Phil trabte heran.
    »Wir kriegen ihn schon noch«, erklärte ich und ging auf meinen Jaguar zu. Phil folgte mir. Das Türschloß auf der Fahrerseite war beschädigt.
    Jemand trat von hinten an uns heran. Wir wandten uns um. Ein glatzköpfiger Alter, der sich auf einen Besen stützte,

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