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Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Titel: Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami Kostenlos Bücher Online Lesen
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beauftragte Wright damit, das Ding aus dem Jaguar zu holen und verschwinden zu lassen.«
    »Inzwischen haben wir den Haken wieder«, sagte ich und rieb mir das Kinn. »Was aber ist mit Claire Baker? Was ist mit dem angeblich geplanten Flugzeugraub? Hatte das Mädchen heute nachmittag tatsächlich frei, oder war das nur eine Schutzbehauptung von Vivian Dorsey?«
    »Diese Fragen wird uns Lester Shure beantworten müssen«, sagte Phil, »und zwar noch heute abend!«
    ***
    Das Telefon klingelte.
    Vivian Dorsey schreckte zusammen, als habe ein Stromstoß sie getroffen. Sie ärgerte sich Über ihre Nervosität. Jetzt kam es darauf an, nicht die Beherrschung zu verlieren! Natürlich war die Panne mit Claire schrecklich, aber der Mord verschaffte ihr die Publicity, die sie seit langem vermißt hatte. Die Leute sprachen wieder von Vivian Dorsey.
    Vivian nahm den Hörer ab. »Dorsey«, meldete sie sich.
    »Hallo, mein Schatz!« dröhnte ihr eine dunkle, vitale Männerstimme entgegen. »Es ist soweit, der Termin steht fest! Halte dir den 19. auf dem Kalender frei - es ist ein Donnerstag. Am darauffolgenden Montag kommen wir zurück. Du hast doch hoffentlich keine Drehverpflichtungen?«
    »O Johnny, mein Engel!« flötete Vivian Dorsey. »Natürlich habe ich Verpflichtungen. Gleich dutzendweise! Aber die werden mich nicht davon abhalten, mit dir und deinen Freunden nach den Bahamas zu fliegen und mich auf deinem himmlischen Ball zu amüsieren!«
    »Das ist brav«, lobte John Whitacker. »Du erhältst noch genauen Bescheid, wann wir abfliegen. Wahrscheinlich irgendwann zwischen fünf und sechs Uhr abends vom La Guardia.«
    »Fein!« freute sich Vivian. Aber der vielbeschäftigte Millionär hatte schon wieder aufgelegt.
    Am 19. also. In einer Woche. Vorausgesetzt, daß alles gutging.
    Es klingelte. Vivian blickte auf ihre Armbanduhr. 11.20 Uhr! Lester Shure! durchzuckte es sie. Es war zu erwarten gewesen, daß er noch einmal zurückkommen würde.
    Vivian ging zur Tür. In der Diele roch es nach frisch gehobeltem Holz. »Oh, ich dachte mir, daß Sie es sind«, meinte die Schauspielerin. Sie blickte über Lester Shures Schulter in den Treppenflur. Es war niemand außer ihm zu sehen.
    Shure trat ein. Er riß Vivian die Tür aus der Hand und warf sie ins Schloß. »Marsch, ins Zimmer!« kommandierte er grob. »Waren die Bullen noch einmal hier?«
    »Nein, aber ein Cop«, erwiderte Vivian. »Er hielt in der Diele Wache, bis der Hausmeister die Tür repariert hatte.«
    Er sah sich im Wohnzimmer um. »Ich bin übrigens nicht durch den Vordereingang gekommen. Man kann nicht wissen. Vielleicht lassen sie Ihre Wohnung beobachten!«
    »Wer ist ›sie‹?«
    »Die Polypen. Die G-men bringen Sie mit Claires Tod in Verbindung«, sagte er.
    »Das ist doch Unsinn!«
    Shure steckte sich eine Zigarette an. Er ließ die Schauspielerin keine Sekunde aus den Augen. »Kommen wir zur Sache. Wer hat Claire umgebracht?«
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung!« sagte Vivian Dorsey.
    Shure machte einen tiefen Zug aus seiner Zigarette. Dann ging er mit raschen Schritten auf die Schauspielerin zu. Sie wich vor ihm zurück. Er hob blitzschnell seine Hand und schlug ihr ins Gesicht.
    »Wir sind heute abend unterbrochen worden«, erklärte er hart. »Jetzt geht es weiter.«
    »Ja«, sagte in diesem Moment eine Männerstimme, »aber den Dialog bestimme ich!«
    Shure zuckte herum. Der moosgrüne Vorhang hatte sich geteilt. Ein Mann trat zwei Schritte nach vorn ins Zimmer. Er hielt eine Pistole mit Schalldämpfer in der Hand. Shure schluckte. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber die Nachwirkung des Schocks lähmte seine Zunge.
    Vivian ließ sich in einen Sessel fallen. »Gehen Sie mit ihm hinaus!« sagte sie heiser. »Tun Sie es nicht hier, nicht vor meinen Augen!«
    Peppermint-Joe grinste. »Sie müssen dafür zahlen«, sagte er.
    Shure hatte sich gefangen. Er wußte, worum es für ihn ging. Rund ein halbes Dutzend Yard trennten ihn von dem Mann mit der Pistole. Shure spannte seine Muskeln. Im nächsten Moment stieß er sich ab. Peppermint-Joe sah, wie der Mann auf ihn zuflog. Er schoß genau in dem Moment, als Shure etwa die Hälfte des Zwischenraums überbrückt hatte.
    Peppermint-Joe schoß. Vivian schlug die Hände vors Gesicht. Lester Shure brach in die Knie. Sein Blick irrte hilflos von Vivian zu dem Gangster. Er verstand es noch immer nicht. So konnte sein Leben doch nicht enden! Dann brach sein Blick. Er kippte mit dem Oberkörper vornüber.

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