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Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Titel: Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami Kostenlos Bücher Online Lesen
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ermordet wurde!«
    »Das behauptet ja niemand«, meinte Phil. Er sprach mit sanfter Stimme, als müsse er einem Kind gut Zureden. »Wir wollen nur wissen, mit welchen Argumenten er Sie unter Druck setzte.«
    »Er war niemals hier!« behauptete Vivian plötzlich barsch und beleidigt. »Ich kenne ihn nicht.«
    »Sie haben Pech, Miß Dorsey. Der Schürhaken, mit dem mein Freund und ich in Ihrer Wohnung niedergeschlagen wurden, trägt Lester Shures Fingerabdrücke«, sagte ich.
    Vivian starrte mich an. »Das glaube ich nicht«, hauchte sie.
    »Die Laboruntersuchung ist völlig eindeutig.«
    Die Schauspielerin schluckte. Ich sah, wie es hinter ihrer hübschen Stirn heftig arbeitete.
    »Also gut«, sagte sie schließlich. »Er war hier. Er spielte sich auf wie ein Verrückter. Offenbar glaubte er, daß ich an Claires Tod mitschuldig sei. Ich wollte ihn rauswerfen, da ohrfeigte er mich. Er drohte mir, mich zu töten, wenn ich ihn verriete. Er sagte, daß er wiederkommen würde. Ich hatte Angst - nicht vor ihm, sondern vor dem Skandal. Ein Star meiner Größenordnung kann zwar immer Publicity gebrauchen, aber nicht diese Art von Gesprächsstoff. Deshalb habe ich geschwiegen. Ich bin noch immer der Meinung, daß nichts davon veröffentlicht werden sollte. Ich habe mit den Morden an Claire und ihrem Verlobten nichts zu tun!«
    »Wollte er Geld von Ihnen?« fragte Phil.
    »Ja«, bestätigte die Schauspielerin. »10 000 Dollar. Für den Fall, daß ich nicht zahlen würde, drohte er mir mit einem Skandal. Shure nannte keine Details. Er war richtig durchgedreht! Vielleicht sollte man ihn damit entschuldigen, daß ihn der Tod seiner Verlobten verwirrt hat. Er machte auf mich den Eindruck eines Verrückten.«
    »Wo waren Sie heute nachmittag gegen sechs Uhr?«
    »Zu Hause - und zwar allein!«
    »Shure war Ihr erster Besucher?«
    »Nein, vor ihm war die Kriminalpolizei hier. Auf diese Weise erfuhr ich, was der armen Claire zugestoßen war.«
    Vivian Dorsey erhob sich abrupt. Der Glanz in ihren Augen war endgültig erloschen. Ich spürte, daß sie ihren Ärger nur mühsam zu zügeln vermochte. Oder war es die Angst?
    »Ich möchte Sie bitten, mich jetzt allein zu lassen«, sagte sie scharf. »Ich hatte Ihnen mehr Takt und Fairneß zugetraut! Von Ihrem Besuch erhoffte ich mir ein bißchen Ablenkung nach den Schrecken dieses Tages - aber offenbar wissen Sie das Vergnügen meiner Gesellschaft nicht zu schätzen. Gute Nacht, meine Herren!«
    Sie machte kehrt und ging zur Tür. Ich zog blitzschnell mein Taschentuch aus der Hose und legte es um das Glas mit dem Pfefferminzlikör. In der nächsten Sekunde ließ ich es in meiner Jackettasche verschwinden. Ich behielt es jedoch in der Hand, um ein Umkippen oder Auslaufen verhindern zu können.
    Phil und ich marschierten zur Tür, Vivian nickte kühl. »Ich wünsche Ihnen eine angenehme Nachtruhe, meine Herren!«
    Wir fuhren zum Distriktgebäude. Es war inzwischen halb drei Uhr morgens geworden. Ich brachte das Glas ins Labor und wickelte es behutsam aus. Wir hielten es gegen das Licht. Einer der Prints - ein Daumenabdruck - war messerscharf.
    Phil suchte das Office auf. Er veranlaßte, daß die Computer mit einer Lochkarte gefüttert wurden, die nach einer typischen Eigenschaft der registrierten Gangster fragte. Wir interessierten uns für einen Pfefferminzfan. Zehn Minuten später erfuhren wir aus der Synonym-Kartei, daß ein gewisser Joe Turner in einschlägigen Kreisen als Peppermint-Joe bekannt war. Phil und ich knöpften uns seinen strafauszug vor. Er war lang und gewichtig. Joe Turner war ein Mann, der vor nichts zurückschreckte. Es wurde vermutet, daß er für Guy Lasky arbeitete. Vermutlich zweiter Mann hinter Ed Crafton, notierte die Akte.
    »Warten wir ab, was uns das Labor berichtet«, sagte ich. »Wenn sich auf dem Likörglas Turners Fingerabdrücke finden, ist der Film gelaufen.«
    Phil blickte auf seine Uhr. »Mit dem Warten bin ich diesmal einverstanden«, erklärte er, »vorausgesetzt, daß jeder von uns es in seinem Bett tut.«
    Daraus wurde jedoch nichts, nicht so schnell jedenfalls, wie Phil es wünschte. Denn Mr. High kreuzte auf. Noch während wir mit ihm sprachen, traf der Laborbericht ein. Es stand fest, daß der Daumenabdruck auf dem Glas von Joe Turner stammte. »Jetzt kommt es nur noch darauf an, sein Alibi für die Tatzeit zu überprüfen«, meinte Phil.
    »Das wäre der direkte Weg, Turner zu überführen«, nickte Mr. High, »aber er wird sich möglicherweise

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