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Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Titel: Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami Kostenlos Bücher Online Lesen
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wartete etwa eine Stunde lang vor dem Haus, dann ließ er sich von einem Taxi zurück ins Office bringen. Mr. High hatte gerade sein Gespräch mit Harry Easton beendet und setzte Phil von der neuen Entwicklung in Kenntnis.
    Ich traf eine Stunde später ein. Nachdem ich mir angehört hatte, was passiert war, ließ ich mir unseren Zeichner kommen.
    Nach 20 Minuten hatten wir gemeinsam eine Skizze erarbeitet, die dem etwa 25jährigen Gangster aus Mr. Whitackers Garten verblüffend ähnlich sah. »Vielen Dank«, sagte ich. »Lassen Sie mir davon zwei Dutzend Abzüge machen, bitte!«
    Der Zeichner nickte und trabte mit seinem Kram davon.
    Phil hatte uns zugesehen. »Ein Dutzendgesicht«, meinte er bekümmert. »Damit kommst du nicht weiter.«
    »Versuchen müssen wir es.« Ich griff nach dem Telefonhörer und bestellte mir den Lieutenant des Polizeireviers ins Office, der für Laskys Bezirk zuständig war.
    »Er trug einen Burberry«, sagte ich nachdenklich. »Heutzutage ist das kein Exklusivmantel mehr, aber man findet ihn nur in den besseren Stores. Wir lassen uns eine Liste der Verkaufsagenturen geben und schicken morgen unsere Leute mit den Zeichnungskopien los.«
    Phil nickte. »Ob ich nochmal zu Vivian fahre?« fragte er dann.
    Ich grinste. »Es dunkelt schon. Genau die richtige Zeit!«
    Phil verschwand.
    Der Lieutenant betrat das Office. »Oakes«, stellte er sich vor. »Bill Oakes.« Er war in Zivil, knapp 30 Jahre alt, ein bißchen knochig, aber jungenhaft und sympathisch. Wir setzten uns.
    »Sie werden sich denken können, warum ich Sie hergebeten habe, Lieutenant.«
    Oakes nickte. »Joe Turner ist ermordet worden. Er war einer von Laskys Leuten - und Lasky arbeitet in unserem Bezirk.«
    »Was wissen Sie über den Toten?«
    »Er wurde Peppermint-Joe genannt, weil er immerfort Pfefferminz lutschte. Der Name klingt harmlos, aber Turner war nicht so. Ich glaube, daß er gute Aussichten hatte, Ed Craftons Nachfolger zu werden. Crafton ist Laskys rechte Hand. Es wird vermutet, daß Crafton für Lasky die schmutzige Arbeit macht. Mit anderen Worten: Er ist Laskys Killer.«
    »Haben Sie sich schon den Kopf über ein mögliches Tatmotiv zerbrochen?«
    »Ja«, meinte Oakes zögernd und fast ein wenig verlegen, »aber, offengestanden, ist mir keines eingefallen.«
    »Glauben Sie, daß Lasky einen Grund hatte, sich von Turner zu trennen?«
    »Genau kann man das nicht sagen«, meinte Oakes. »Aber ich bezweifle es. Lasky ist ein sehr vorsichtig operierender Typ. Er haßt das Risiko, glaube ich. Ihm muß klar sein, daß Turners Tod ihm einen Haufen Fragen und Verdächtigungen bescheren kann. Wenn Lasky einen Mitarbeiter über die Klinge springen läßt, wird man die Leiche so rasch nicht finden - das ist meine Theorie.«
    Es klopfte. »Herein!« rief ich. Ein Bote brachte die bestellten Kopien. Ich schob eine davon Oakes zu. »Kennen Sie den Mann, Lieutenant?«
    Er betrachtete sich das Bild genau. »Schwer zu sagen. Es ist ja nur eine Zeichnung. Auf Anhieb muß ich die Frage verneinen.«
    »Könnte es einer von Laskys Leuten sein?«
    »Bestimmt nicht«, sagte Oakes. »Die kenne ich - es sei denn/er hat in den letzten Tagen einen neuen Mann eingestellt.«
    »Turner steht im Verdacht, gestern den Geldtransport von Harpers Supermarket überfallen zu haben - zusammen mit zwei anderen Männern. Wenn der Verdacht zutrifft, muß es sich bei den beiden anderen um Gangster aus Laskys Truppe handeln. Setzen Sie sich bitte mit Lieutenant Easton zusammen. Vielleicht können Sie ihm helfen.«
    »Ich fahre sofort zu ihm«, sagte Oakes.
    ***
    Crafton griff nach dem Telefonhörer. Er wählte Vivian Dorseys Nummer. Das Freizeichen ertönte fast ein dutzendmal.
    Crafton wollte gerade auflegen, als er Vivians atemloses »Ja, bitte?« hörte.
    »Ich bin’s«, sagte er. »Sind Sie allein?« Vivian atmete heftig. Sie war soeben zur Tür hereingekommen. »Ja.«
    »Ich muß Sie sprechen.«
    »Lieber nicht. Der FBI geht hier ein und aus.«
    »Angst?« fragte Crafton spöttisch. »Nicht zu knapp!« gab Vivian zu. »Ich bin den ganzen Abend in der Gegend umhergefahren, um mich zu beruhigen. Es hat nicht viel geholfen, fürchte ich.«
    »Ich muß Sie sprechen«, wiederholte Crafton. »Es hat eine kleine Panne gegeben.«
    »Um Himmels willen! Schon wieder? Mir reicht schon das, was gestern und heute geschehen ist.« Vivian Dorseys Stimme wurde dünn und brüchig.
    »Fangen Sie nicht an zu jammern!« unterbrach Crafton sie scharf. »Sie wollen doch das

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