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Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Titel: Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami Kostenlos Bücher Online Lesen
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Geld verdienen, nicht wahr?«
    »Ja, schon - aber wenn ich gewußt hätte, was daraus entsteht, wäre ich lieber in den Hudson gesprungen!«
    »Hören Sie auf mit diesem Blödsinn! Wir wollten von Ihnen nur das Geld, das uns zusteht. Sie konnten nicht zahlen und mußten uns was anderes dafür bieten. Um Ihnen entgegenzukommen, haben wir den Vorschlag akzeptiert. Aber der Plan hat ein Loch bekommen. Darüber möchte ich mit Ihnen sprechen. Nicht in Ihrer Wohnung. Wir treffen uns in der Chambers Street. Haus Nummer 427. Fahren Sie mit Ihrem Wagen in die Kellergarage, und warten Sie dort, bis ich mich zu Ihnen setze! Klar?«
    »Meinetwegen«, seufzte Vivian Dorsey. »Wann soll ich dort sein?«
    »In einer halben Stunde. Brummen Sie am besten gleich ab, damit Sie von keinem aufgehalten werden! Achten Sie darauf, daß Ihnen niemand folgt! Können Sie das Haus durch einen Seiten- oder Hinterausgang verlassen?«
    »Ja.«
    »Gut - in einer halben Stunde also!«
    Crafton legte auf und blickte Lasky an. Der Syndikatsboß saß an seinem Schreibtisch. Er hatte die Füße hochgelegt und die Daumen unter seine karierte Weste geschoben.
    »Sie kommt«, sagte Crafton.
    »Eigentlich ist es schade um sie«, spöttelte Lasky.
    Crafton zog seine Pistole aus der Schulterhalfter. Er nahm das Magazin heraus und überzeugte sich davon, daß es gefüllt war. »Sehr sogar«, gab er zu. »Wirklich ein Jammer! Aber sie ist schon völlig durchgedreht.' Der FBI sitzt ihr auf den Fersen. Die Burschen ahnen die Zusammenhänge. Wenn sie erst einmal dem Girl die Daumenschrauben anlegen, wird Vivian singen, und zwar in den höchsten Tönen. Das können wir uns nicht leisten.«
    »Ich weiß«, nickte Lasky.
    Die Tür öffnete sich. Cunnings kam herein. Er sah verdutzt aus. »Nick Rondelli ist draußen. Er will Sie sprechen, Boß.«
    Lasky grinste. »Soll reinkommen.«
    »Da bleibe ich lieber hier«, meinte Crafton und zog sich einen Stuhl heran.
    Lasky schüttelte den Kopf. »Du hast deine Aufgabe. Es genügt, wenn du ihn begrüßt.« Er spitzte die Lippen. »Oder halt! Warte mal, ich habe eine bessere Idee.«
    Rondelli schob sich über die Schwelle, feist, gedrungen und selbstbewußt, viel zu elegant in einem anthrazitfarbenen Seidenanzug, die unvermeidliche Zigarre zwischen den wulstigen Lippen und einen steifen komischen Hut auf seinem Kopf. »Hei«, sagte er und blieb vor Laskys Schreibtisch stehen.
    Crafton erhob sich. Lasky traf keine Anstalten, dem Besucher Respekt zu erweisen. Er nahm nicht einmal die Füße vom Schreibtisch. Er hob nur lässig eine Hand und brummte: »Hallo!«
    Rondelli nahm unaufgefordert in dem Besucherstuhl Platz. Den Hut behielt er auf dem Kopf. Er glotzte Lasky an. Lasky erwiderte den Blick. Crafton setzte sich. Ihm war unbehaglich zumute. Die Syndikatsbosse maßen einander mit Blicken. Lasky sprach zuerst. »Ich habe dich lange nicht gesehen«, sagte er. Er sagte es langsam, fast lauernd. »Bist du allein gekommen?«
    »Sicher«, nuschelte Rondelli. »Oder meinst du, ich liefe immer mit einem Gorilla herum?«
    »Ich dachte es«, sagte Lasky. »Ein Mann in deiner Position muß auf sich achtgeben.«
    »Willst du mir drohen?«
    »Nicht die Bohne«, meinte Lasky. »Du bist stärker als ich. Du kommandierst die größere Organisation. Aber das ist nicht der Grund, weshalb ich deine Leute heute nachmittag geschont habe. Ich hätte sie abservieren können, genau wie Peppermint-Joe. Statt dessen gab ich mich damit zufrieden, sie der Reihe nach zu verprügeln. Ja, und ich habe ihnen aufgetragen, dich herzubestellen. Ich freue mich, daß du gekommen bist.«
    »Du hast nicht auf meine Leute geschossen, weil du Angst vor mir hattest«, behauptete Rondelli. »Du wußtest verdammt genau, daß ich dir eine solche Tat heimgezahlt hätte, mit Zins und Zinseszins. Also los, was willst du von mir? Erwartest du, daß ich dich um Verzeihung bitte? Das kann ich leider nicht. Ich konnte dich noch nie ausstehen, Guy -daran hat sich nichts geändert.«
    Lasky grinste. »Immerhin bist du von erfrischender Offenheit. Das ist wohltuend. Für mich bist du eine kleine giftige Kröte. Mir wäre es am liebsten, wenn dich jemand zertreten würde - aber da ich von Bandenkriegen wenig halte, überlasse ich das lieber anderen.«
    »Bist du fertig?«
    »Nicht ganz. Du wolltest mich heute aus dem Verkehr ziehen lassen. Du kannst nicht erwarten, daß ich das so schnell vergesse. Ich hätte mich an deinen Leuten rächen können, aber mir genügte es, daß

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