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Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Titel: Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami Kostenlos Bücher Online Lesen
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Turner seine Strafe bekommen hat. Dir biete ich die Zusammenarbeit an. Vorausgesetzt, daß du mitmachen willst.«
    Rondelli tat etwas, was nur höchst selten geschah. Er nahm die ausgefranste Zigarre aus dem Mund und beugte sich nach vorn. »Zusammenarbeit?« staunte er. Seine Augen weiteten sich. Dann wurden sie schmal und klein. »Machst du Witze, Guy? Ich bin kein Mann, dem man Fallen stellt!«
    »Wenn ich von Zusammenarbeit spreche, meine ich die Aktion Whitacker«, fuhr Lasky fort. »Wir brüten das Ei gemeinsam aus. Dann machen wir halbe-halbe. Ich muß nur eine Bedingung stellen.«
    »Und die wäre?«
    »Du sorgst dafür, daß Vivian Dorsey beseitigt wird. Sie gab uns den Tip, und nun hat sie das große Zittern. Wir müssen sie zum Schweigen bringen, ehe sie ihr Talent für den Gesang entdeckt.«
    »Und das soll ich übernehmen?«
    »Deine Leute«, nickte Lasky. »Gewissermaßen als Gegenleistung dafür, daß du mich aus dem Wege räumen wolltest.«
    »Was versprichst du dir davon?«
    »Gewinn. Wenn wir uns gegenseitig ins Handwerk pfuschen, hat keiner etwas davon.«
    »Klingt immer noch vernünftig«, meinte Rondelli und schob die Zigarre wieder in den Mund. »Unterhalten wir uns darüber!«
    ***
    Vivian Dorsey blickte während der Fahrt wiederholt in den am Armaturenbrett béfestigten Spiegel. Sie konnte keinen Verfolger entdecken. Sie hatte mit ihrem Wagen nicht die Hauptausfahrt benutzt, sondern die sogenannte Hofausfahrt, die eigentlich für Lieferantenfahrzeuge bestimmt war.
    Vivian Dorsey fühlte sich elend. Sie hatte diese Aufregungen gründlich satt. Wo waren die strahlenden Tage ihres Ruhms geblieben? Wo die Anrufe, die Briefe und Angebote, die sich um ihre Mitarbeit in Hollywood bemühten? Wo die Waschkörbe voller Verehrerpost?
    Sie erreichte die Chambers Street und fuhr mit ihrem Wagen in die Tiefgarage des Hauses 427. Sie lenkte ihren Thunderbird in eine leere Box und wartete. Sie steckte sich eine Zigarette an und setzte die große Sonnenbrille auf.
    Vivian wartete. Sie war zur vereinbarten Zeit gekommen. Jetzt reihte sich Minute an Minute. Bald war es schön eine Viertelstunde über die Zeit. Vivian wurde unruhig und etwas ärgerlich. Warum kam Crafton so spät?
    Ein Schatten tauchte neben ihrem Wagen auf. Vivian wandte den Kopf. Zwischen ihren Augen bildete sich eine steile Falte. Sie kannte den Mann nicht, der sie frech angrinste. »Hallo, Puppe«, sagte er und beugte sich zu dem herabgekurbelten Fenster hinab. »Da bin ich schon!« Sein Atem roch nach Whisky, aber er war nicht betrunken.
    »Was wollen Sie von mir?« fragte Vivian wütend. Sie war froh, daß sie die Türen von innen verriegelt hatte. Im nächsten Moment griff der Mann durch das offene Fenster und löste die Verriegelung. Er öffnete den Schlag. »Rutsch mal zur Seite, Honey!« forderte er sie auf.
    Vivian starrte ihn an. Er hatte ein hageres Gesicht. Genau wie sie trug er eine Sonnenbrille. Die dunklen Gläser auf dem ledern anmutenden Gesicht ließen ihn unheimlich erscheinen. Er hatte eine Halbglatze, die von dunklem schütterem Haar eingerahmt wurde. Er trug es quer gekämmt, um die Kopfblöße zu verdecken. Er mochte 35 sein.
    Der Fremde schwang sich in den Wagen. Vivian mußte auf den Beifahrersitz ausweichen, er wäre sonst auf ihrem Schoß gelandet. »Ich schreie, wenn Sie nicht sofort aussteigen!« keuchte sie empört und mit bebender Stimme.
    Er lachte und schloß den Schlag. »Ed schickt mich«, erklärte er. »Genügt das?« Vivian stieß die Luft aus. »Warum sagen Sie das nicht gleich?«
    »Weshalbso aufgeregt? Ich bin eine einfache, geradlinige Natur, Mädchen. Umwege liegen mir nicht.« Er drückte auf den Starter. Die Maschine sprang sofort an.
    »Was geschieht jetzt?« wollte Vivian wissen. Der Mann gefiel ihr nicht. Sie hatte Angst vor ihm.
    »Wir machen einen kleinen Trip«, sagte der Mann.
    Vivian beschloß, kein Wort mehr mit diesem ungehobelten Burschen zu sprechen. Sie steckte sich eine zweite Zigarette an, aber sie war außerstande, sich damit zu beruhigen.
    Der Mann summte leise vor sich hin. Sie fuhren in östlicher Richtung an der City Hall vorbei auf die Brooklyn Bridge zu. Vivian bemerkte, daß der Fahrer immer wieder in den Rückspiegel blickte. Sein anhaltendes Summen verriet, daß er mit seinen Beobachtungen zufrieden war. Offenbar gab es auch jetzt niemand, der dem Wagen folgte.
    Wenig später fuhren sie den Brooklyn Queens Expressway hinab, Richtung South Brooklyn. Sie erreichten das

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