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Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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das Glitzern in seinen Augen.
    »Durchladen!« sagte ich. »Nur auf den Arm zielen!«
    Das war gefährlich, verdammt gefährlich. Aber was blieb mir übrig.
    Als Keatons Handkante sausend die Luft durchschnitt, hatte Claar kapiert. Ich hörte metallisches Schnappen. Das Geräusch war laut, viel zu laut, um in der gespannten Stille nicht wie ein Peitschenschlag zu wirken.
    Gedankenschnell fiel ich in mich zusammen. Zischend wie ein Sensenblatt fuhr Keatons Hand über mich hinweg.
    In derselben Sekunde krümmte er sich stöhnend zusammen. Wie ein Rammbock war mein linker Ellenbogen in seine Magengrube gefahren. Jetzt mußte die Frau schießen. Ich warf mich zu Boden. Eine lächerliche Vorsichtsmaßnahme, denn die Frau war nur drei Schritte entfernt.
    Heiser belferte die Waffe auf. Nein, nicht ihre — meine Pistole entlud sich.
    Ich riß den Kopf herum. Die Frau stand noch immer mit dem Rücken zu Claar. Sie stand starr, wie angeschmiedet. Die Waffe war auf mich gerichtet.
    Vor mir war Keaton in die Knie gesackt. Er versuchte, hochzukommen. Ich sprang auf und schmetterte ihm meine Rechte, die sich wieder bewegen ließ, an den Kopf. Er kippte nach hinten, fiel auf den Rücken und blieb reglos liegen.
    Im gleichen Augenblick fiel die Frau um. Steif wie ein Pfahl stürzte sie aufs Gesicht.
    Ich sah Claar an. Er war taumelnd aufgestanden. Zitternd streckte er den Arm aus. Er richtete die Pistole auf Keaton. Mit zwei Schritten war ich bei der Frau. Neben ihr kniete ich nieder. Der Mond beschien die schmale Gestalt. Unterhalb des linken Schulterblatts war der Pulli zerrissen. Stoßweise quoll das Blut aus der Wunde. Ich fühlte nach dem Puls der Frau. Aber ich spürte ihn nicht mehr. Vorsichtig hob ich sie etwas an, so weit, daß ich die Ausschußöffnung sehen konnte. Sie war riesig. Hier gab es keine Rettung mehr. Der Schußkanal verlief so, daß die Kugel das Herz getroffen und es zerfetzt haben mußte.
    Ich nahm die Waffe an mich, die neben der Frau im Sand lag. Es war eine 9 mm Parabellum. Der Kolben war noch warm von ihrer Hand. Ich schob die Pistole in meinen Hosenbund.
    Keaton bewegte sich nicht.
    Torkelnd, als wären seine Beine aus Gummi, kam Claar auf mich zu.
    »Sie ist tot«, sagte ich.
    Sein Gesicht schien grün anzulaufen. Er öffnete die Lippen. Aber sie zitterten so sehr, daß er die Worte nicht formen konnte. Schließlich brachte er es heraus. »Das wollte ich nicht. Töten… wollte ich sie nicht. Ich habe auf ihren Arm gezielt.«
    Ich erwiderte nichts. Ich nahm ihm die Waffe ab und steckte sie in meine Schulterhalfter. Im selben Augenblick schob sich eine schwarze Wolke vor den Mond. Schlagartig wurde die Nacht so schwarz, daß ich Claar kaum erkennen konnte. Sofort drehte ich mich in Keatons Richtung. Aber ich sah ihn nicht mehr. Ich machte zwei Schritte. Dann noch einen. Ich beugte mich vor. Meine Nackenhaare stellten sich auf. Ich griff zur Schulterhalfter.
    Aber die Stelle, an der Keaton eben noch gelegen hatte, war leer. Gebückt und stocksteif blieb ich stehen. Ich versuchte die Finsternis mit Blicken zu durchdringen. Aber die Dunkelheit war wie eine Wand. Mit angehaltenem Atem lauschte ich. Leise rauschte das Meer. In der Palmenkrone über mir piepste ein Vogel. Sonst war nichts zu hören.
    »Er ist weg«, flüsterte ich.
    »Weg?« Claars Stimme war anzuhören, daß er nicht mehr lange 'durchhalten konnte. »Und wenn,pr…«
    »Los! Ins Haus. Dort sind wir sicher. Er ist unbewaffnet. Außerdem müssen wir die Polizei verständigen.«
    Wir liefen um das Haus und kamen an die Terrassentür. Sie war nur angelehnt, so daß ich die Tür aufstoßen konnte. Ich hielt meine Pistole in der Hand, denn möglicherweise war Keaton in seine Behausung zurückgeschlichen. Mit der Linken knipste ich mein Feuerzeug an. Die kleine Flamme beleuchtete einen dürftig möblierten Raum. Ich fand den Schalter. Die Deckenleuchte verbreitete trübes Licht. Auf dem Boden vor einer kardinalroten Couch standen zwei hohe Gläser. Es roch schal nach Whisky. Auf dem Cocktailtisch entdeckte ich eine Flasche. Die Eiswürfel in einer Wasserkaraffe waren fast geschmolzen.
    Claar schloß die Tür. Ich durchsuchte rasch die anderen Räume. Es gab eine kleine schmutzige Küche, ein muffiges Schlafzimmer, ein Bad und eine winzige Diele. Keaton war nicht im Haus. Von der Diele aus führte eine Treppe in den Keller. Ich schloß die Kellertür. Dann ging ich in den Terrassenraum zurück. Es gab ein Telefon. Players konnte ich nicht anrufen,

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