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Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fensterkurbel und versenkte die Scheibe.
    »Nein!« Vivs Stimme klang, als lägen Steine auf ihren Stimmbändern. Im nächsten Moment kreischte sie: »Nein! Sie Lump! Sie verdammter. Mich kriegen Sie nicht.«
    Das glühende Ende ihrer Zigarette schoß durch die Dunkelheit auf mich zu. Blitzschnell nahm ich den Kopf zur Seite. Meine Augen wurden nicht getroffen. Die Glut landete auf der rechten Schulter und wurde dort durch die Wucht von Vivs Hand ausgedrückt. Dennoch stank es augenblicklich nach versengtem Stoff.
    Viv warf sich herum, griff nach dem Türhebel und ließ sich gegen den Schlag fallen. Aber die Tür war verriegelt.
    Ich packte Viv bei den Oberarmen. Aber blitzartig bäumte sie sich auf. Ihre Hände zuckten empor. Ich spürte, wie sich zwei lange Fingernägel tief in meine rechte Wange bohrten. Es war ein scheußlicher Schmerz. Wuchtiger, als ich es beabsichtigt hatte, stieß ich die Frau zurück. Sie prallte mit dem Kopf gegen die Scheibe. Ihre Arme wurden schlaff. Ich ließ sie los, rutschte in meine Ecke und fühlte, wie warmes Blut an der Kinnlade entlanglief. Ich knipste die Innenbeleuchtung an.
    Viv war nicht ohnmächtig, aber völlig fertig. Zusammengesunken und mit blicklosen Augen hing sie in der Ecke zwischen Tür und Lehne. Ihre Hände zitterten im Schoß. Die nackten Arme waren mit einer Gänsehaut bedeckt. Viv fröstelte.
    Im Rückspiegel sah ich mein Gesicht an. Zwei kleine Hautlappen fehlten. Die Wunden bluteten heftig. Aber sie waren nicht tief. Ein paar Tropfen Jod würden genügen.
    »Nehmen Sie sich zusammen«, sagte ich. »Sie haben nichts mehr zu gewinnen.«
    Ich schaltete das Licht aus, drehte den Zündschlüssel und ließ die Scheinwerfer aufleuchten. Langsam lenkte ich den Wagen vom Parkplatz — zurück nach Fort Lauderdale.
    ***
    Das FBI-Büro war in einem neuen Hochhaus untergebracht. Ein junger Kollege von der Nachtbereitschaft machte Dienst. Ich übergab ihm Viv Dawson. Sie war jetzt offiziell für die Dauer von 24 Stunden festgenommen. Bis sie abgelaufen waren, mußte ein Richter den Haftbefehl, unter Angabe von Gründen, unterschrieben haben. Es gab Gründe genug.
    Claar hatte vor seiner Entführung im Marlin Beach Hotel gewohnt. Über sein Zimmer war noch nicht verfügt worden. Er war total erschöpft und mächtig froh, nach den Schrecken und Strapazen endlich wieder in ein bequemes Bett kriechen zu können. Ich sorgte dafür, daß sich das Kidnapping nicht wiederholen konnte. Mein Kollege hatte rasch einen fähigen Marin von der Detektivabteilung der Stadtpolizei ausgeborgt. Es war ein Sergeant. Er hieß Fenner, war knapp zwei Meter groß, bewegte sich aber flink und elastisch wie ein Baseball-Spieler. Vor Claars Zimmer bezog er Posten. Ich war überzeugt, daß kein Gangster an ihm vorbeikommen würde.
    Beruhigt iuhr ich zum Beach Club Hotel. '
    Ich merkte, daß ich am Ende meiner Kräfte war. Die Zigarette schmeckte nicht. Mein Mund war trocken. Als ich mit der Zunge über die Lippen fuhr, fühlte ich, daß sie rissig und aufgesprungen waren. Schwer saß die Müdigkeit über meinen Augen. Sie drückte die Lider herab und machte mich benommen. Ich hatte Mühe, den Wagen richtig zu lenken. Langsam ließ ich ihn durch die Straßen rollen. Es war halb sechs. Durch das Fenster strich Morgenkühle herein. Der Himmel war grau wie Griessuppe. Als ich am Jachthafen vorbeifuhr, sah ich, daß die Wellen klatschend und heftig gegen die Kaimauern prallten. Über dem Atlantik zogen sich die Wolken zusammen. Es konnte kein schöner Tag werden. Wahrscheinlich gab es Sturm und Regen. Mir war es gleichgültig. Ich wollte mich in die Falle hauen und schlafen. Wehe dem, der es wagen sollte, mich vor Anbruch der Nacht zu wecken.
    Ich parkte vor dem Beach Club Hotel und stelzte müde zum Eingang. In der Halle döste der Nachtportier. Sein schwarzes Gesicht war eingesunken. Er blinzelte müde. Er hatte sich meine Zimmernummer gemerkt und gab milden Schlüssel.
    Ich ging zum Lift und fuhr in den zweiten Stock. Im Hotel war es sehr still. Die Gäste schliefen noch. Auch Penny. Ich überlegte. Sollte ich sie wecken? Vielleicht war es besser, wenn sie ohne Unterbrechung durchschlief. Andererseits… Ich wollte mich wenigstens davon überzeugen, daß es ihr gutging.
    Leise klopfte ich an ihre Zimmertür. Aber es rührte sich nichts. Das war nicht verwunderlich, denn jedes Zimmer hatte einen Vorraum. Eine zweite Tür führte in das Apartment. Wenn die geschlossen war, konnte Penny das Klopfen nicht

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