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Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Titel: Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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bedeutete nicht, daß sein Verstand nicht präzise arbeitete und daß man ihn nicht so ernst nehmen mußte wie die schwarze Pest.
    Mr. High schlug sein Telefonbuch auf, dann wählte er eine Nummer und nannte seinen Namen. »Hallo, Professor«, sagte er. »Ich hätte gern eine Auskunft von Ihnen. Sie mag ein wenig verrückt klingen, aber wir haben nun einmal oft genug mit verrückten Leuten zu tun. Wäre es, um ein Beispiel zu nennen, in der Praxis möglich, Downtown-Manhattan mit ein paar Atomsprengsätzen in die Luft zu jagen?«
    »Kein Problem, Mr. High!« meinte der Professor und lachte. »Das ist sogar mit einer bestimmten Zahl strategisch richtig verteilter Sprengkörper normalen Zuschnitts erreichbar. Wie Sie wissen, besteht Manhattan aus solidem Felsen. Dieses Material begünstigt jede Sprengung… man muß nur tief genug bohren und die einzelnen Sprengsätze miteinander verbinden.«
    »Danke. Noch eine Frage. Kann ein Mann, der theoretisch die Struktur und den Aufbau der A-Bombe kennt, ohne weiteres eine solche Bombe hersteilen, gewissermaßen in der Waschküche?«
    »Völlig ausgeschlossen, Mr. High! Dazu braucht man ein Werk von der Größe einer mittleren Maschinenfabrik… ganz zu schweigen von den komplizierten Armaturen, die dazu erforderlich sind.«
    »Vielen Dank, Sir«, sagte Mr. High und legte auf. Er sah erleichtert aus, als er die zweite Nummer wählte. Ich kannte sie. Sie gehörte dem CIA. »Hausapparat 77, bitte«, sagte Mr. High. Er mußte einige Sekunden warten, dann hob er das Kinn und rief: »Hallo, Dexter, alter Junge!« Er deutete auf den Zweithörer. Ich vernahm die dröhnende Antwort des CIA-Sektionschefs. »Wie ich dich kenne, verdanke ich diesen Anruf nicht /deinem Hang zur Geselligkeit. Stimmt’s? Also, was gibt es?«
    »Ich hätte gern ein paar Auskünfte über einen gewissen Yen-Carter. Er war Professor in…«
    »Genügt!« unterbrach ihn Dexter Howard. »Ich weiß Bescheid. Yen-Carter verließ Amerika im September 1959. Angeblich hatte er vor, mit ein paar chinesischen Wissenschaftlern über Hongkong nach China einzureisen, aber dazu kam es nicht. Er setzte sich in Hongkong von der Gruppe ab und verschwand.«
    »Wohin?«
    »Wir wissen es nicht, obwohl es eine Reihe plausibler Versionen für sein Verschwinden gibt. Ich nenne dir davon die drei glaubhaftesten. Version eins: Er wurde von der nationalchinesischen Spionageabwehr entführt. Version zwei: Er hatte sich vertraglich an einen uns bekannten Staat gebunden, dem daran lag, eine eigene A-Macht aufzubauen, und Version drei: Yen-Carter kriegte plötzlich kalte Füße und zog es vor, nicht nach China einzureisen. Wir haben seit damals nichts mehr von ihm gehört.«
    »Kann er nicht das Opfer eines Verbrechens geworden sein?«
    »In Hongkong ist alles möglich. Ihr müßt doch auch eine Akte über ihn haben!«
    »Ich sehe sie mir noch heute an. Bis später!« Mr. High legte auf. Wieder schrillte das Telefon. »Man kann nicht behaupten, daß das ein sehr ruhiger Morgen ist«, meinte Mr. High. Ich hielt noch immer den Zweithörer in der Hand. Der Erpresser war wieder an der Strippe.
    »Das ist vorläufig mein letzter Anruf… für heute jedenfalls«, sagte er. »Meine Gesamtforderung beläuft sich auf fünfzehn Millionen Dollar.«
    »Vorhin sprachen Sie noch von neun Millionen!« sagte Mr. High.
    »Neun Millionen sind für mich bestimmt, der Rest geht an den Professor«, sägte der Anrufer. »Fahren Sie vorher zur Graham Road in Brooklyn. Auf dem Grundstück 372 werden Sie eine meiner Bomben entdecken. Ich benötige nur sieben, um Manhattan hochgehen zu lassen. Die achte soll Sie davon überzeugen, daß ich nicht spaße.«
    Es klickte in der Leitung. Der Anrufer hatte aufgelegt. Mr. High blickte erst Phil und dann mich an. »Leiten Sie sofort das Notwendigste in die Wege!« sagte er. »Benachrichtigen Sie das Verteidigungsministerium. Die sollen uns sofort ein paar Experten mit Geigerzählern und allem, was sonst noch dazu gehört, schicken. Postieren Sie ein paar Leute in der Graham Road unter Leitung Steve Dillaggios. Vielleicht ist unser großer Unbekannter in der Nähe, um den Ablauf der Aktion zu beobachten!«
    Als wir schon an der Tür waren, blieb Phil stehen. »Und was wird aus dem Fall Hank Payne?«
    »Der bleibt auf der Tagesordnung«, erwiderte Mr. High, »aber das Leben von drei Millionen Menschen hat Vorrang vor allem anderen.«
    Roger Flint steckte sich eine Zigarette an. Es war schon seine neunte. Er war nervös. Er

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