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Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Titel: Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte sich zwar von dem Girl schriftlich bescheinigen lassen, daß die Entführung nur ein Scherz sein sollte, aber es war sehr zweifelhaft, ob die Behörden, falls etwas schiefgehen sollte, den gleichen Standpunkt einnehmen würden. Schon das ganze Drum und Dran war, wie er wußte, strafbar. Er hatte, um nicht erkannt zu werden, einen Wagen gestohlen. Es war natürlich nicht seine Absicht, den 65er Dodge zu behalten, aber das konnte er im Falle einer Verhaftung kaum als Entschuldigung angeben.
    Er blickte auf die Uhr. Noch drei Minuten bis zur abgesprochenen Zeit! Ob das Girl pünktlich sein würde? Linda hatte ihn vor zwei Stunden angerufen. Sie hatte Geburtstag, und ihr Vater war bereit, ihr ein Schmuckstück zu kaufen, das sie in einem Antiquitätengeschäft entdeckt hatte. Es handelte sich um eine Brosche, die mit Brillanten und Saphiren besetzt war. Es war kein besonders wertvolles Stück; Linda hatte es nur ausgesucht, weil das Geschäft in einer schmalen stillen Nebenstraße lag, die alle Voraussetzungen für die geplante Entführung bot.
    Flint trug eine Sonnenbrille. Er hatte den Kragen seines hellen Regenmantels hochgestellt und außerdem einen Schal umgebunden. Selbstverständlich trug er dünne Baumwollhandschuhe. Er stand so, daß er vom Besitzer des Antiquitätenladens nicht durch das Schaufenster gesehen werden konnte. Vielleicht würden sich später ein paar Leute daran erinnern, ihn wartend in dieser Straße gesehen zu haben, aber daraus konnten ihm kaum Gefahren erwachsen. Er war ein etwas über mittelgroßer Mann ohne besondere Kennzeichen; rein äußerlich glich er Millionen gleichaltriger Bürger.
    Flint warf die Zigarette weg, als er den großen silbergrauen Cadillac in die Straße einbiegen sah. Der Wagen stoppte kurz vor dem Laden, in der einzigen Parklücke, die sich in der Nähe befand.
    Lester Arwell stieg als erster aus. Er war ein hochgewachsener grauhaariger Mann von gesunder Gesichtsfarbe und gerader disziplinierter Haltung. Mit seinem dezenten grauen Flanellanzug und dei Nelke im Knopfloch ähnelte er einem pensionierten englischen Gardeoffizier.
    Flint spürte, wie sich sein Magen zusammenkrampfte. Flint war nicht ängstlich, aber er fürchtete sich ganz instinktiv vor diesem Mann. Seit, dem Vorabend wußte Flint, daß Linda Arwell die Tochter eines millionenschweren Bankiers war. Flint war sich im klaren darüber, daß er es mit einem Gegner zu tun hatte, der klug, hart und ohne Skrupel vorgehen würde.
    Ein Glück, daß er, Roger Flint, das schriftliche Eingeständnis der Tochter hatte. Wenn etwas schiefging, konnte er sich noch immer hinter den Wünschen seiner jungen Klientin verstecken!
    Jetzt stieg Linda aus dem Cadillac. Sie trug ein knallrotes Kostüm mit kniefreiem Rock und sah sehr jung und schick aus.
    Die beiden betraten das Geschäft. Nach genau sieben Minuten kamen sie zurück. Linda hatte sich bei ihrem Vater eingehängt und trug ein kleines, rot verschnürtes Päckchen in der Hand. Sie lachte gelöst, während Lester Arwell väterlich lächelte. Flint schüttelte den Kopf. Er wußte nicht, ob er die Verstellungskunst des Girls bewundern oder verurteilen sollte. Dieses kleine raffinierte Biest!
    Flint hatte die beiden mit wenigen Schritten erreicht. Ehe er den Mund auf machte, um die Arwells anzusprechen, warf er einen kurzen Blick über seine Schulter. Weit hinter ihm schleppte eine ältere Frau eine prall gefüllte Einkaufstüte zu ihrem Wagen. Zwei Kinder spielten mit ihrem Ball, von einem kleinen Hund bellend umsprungen.
    »Stop!« sagte Flint scharf.
    Die Arwells blieben stehen und wandten sich um. Flint hatte sich blitzschnell den zusammengeknoteten Schal bis unter die Augen geschoben. Er hielt eine Pistole in der Hand und sagte mit leiser befehlender Stimme: »Das ist ein Hold-up! Kein Aufsehen, oder es knallt!«
    Linda stieß einen halblauten erschreckten Ruf aus und klammerte sich zitternd an ihren Vater. Flint hatte erneut Gelegenheit, die Verstellungskünste der jungen Dame zu begutachten.
    »He, was soll das bedeuten?« fragte Arwell stimrunzelnd. Er verlor keine Sekunde seine Haltung. Seine Blicke schweiften über Flint hinweg, aber sie suchten vergeblich nach Hilfe.
    »Lassen Sie das Girl los… ein bißchen dalli, kapiert?« fuhr Flint ihn an.
    Arwell gehorchte. »Ich habe genau siebzig Dollar bei mir… und das Scheckheft, junger Mann. Wenn Ihnen damit gedient ist?«
    »Umdrehen!« befahl Flint. Er schwitzte. Es dauerte ihm alles viel zu lange. Arwell

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