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Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Titel: Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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Neugierigen zu entgehen, die plötzlich von allen Seiten auf uns zukamen. »Er sah Hurst nicht mal ähnlich«, sagte ich »Nur das Alter und die Größe stimmten.«
    Zehn Minuten später saßen wir in der kleinen, erschreckend häßlichen Garderobe von Lydia Craig. Die junge Frau rauchte eine Zigarette. Sie trug noch die Schminke vom letzten Auftritt und sah, aus der Nähe betrachtet, ziemlich marionettenhaft aus. »Ich kenne keinen Cliff Anderson«, erwiderte sie auf meine Frage, »Und auch keinen Mann, der Ihrer Beschreibung entspricht.«
    »Er kommt aber ziemlich häufig in das Lokal«, stellte ich fest.
    Lydia Craig zuckte mit den runden, glatten Schultern. »Schon möglich. Wir haben viele Stammgäste. Viele von ihnen kommen meinetwegen her. Ich sehe sie meistens nur von der Bühne herab als weiße, konturenlose Gesichtsflecke im abgedunkelten Raum. Wenn man von Scheinwerfern angestrahlt wird, ist es nicht leicht, Einzelheiten zu erkennen.«
    »Vielen Dank für Ihre Auskunft«, sagte ich und verließe mit Phil die Garderobe. Als wir ein paar Minuten später in meinem Jaguar saßen, fragte Phil verwundert: »Warum hast du dich mit diesem Schmus zufriedengegeben?«
    »Es ist besser, sie in dem Glauben zu lassen, daß wir ihr ihren Vers abgenommen haben. Wir lassen sie ab sofort beobachten und beantragen die Überwachung ihres Telefons.«
    Ich griff nach dem Hörer des Wagentelefons und gab meine Anweisungen. Kurz darauf wußten wir, daß der rote Ford, dessen Nummer ich mir eingeprägt hatte, der Leihwagenfirma Hertz gehörte. Er war tatsächlich auf den Namen Anderson ausgeliehen worden. »Der Kunde hat sich ordnungsgemäß ausgewiesen«, erläuterte mir der Angestellte am Telefon.
    »Sobald Sie den Wagen zurückerhalten, bitte ich um Ihren Anruf«, sagte ich und gab ihm meine Nummer. »Sorgen Sie dafür, daß das Fahrzeug bis zu unserem Eintreffen von niemand berührt wird!«
    »Geht in Ordnung, Sir.«
    Ich legte auf und meinte: »Alles, was wir wissen, ist, daß er einen Ausweis auf den Namen Cliff Anderson besitzt. Ich möchte wetten, sein Paß ist so echt wie ein Rubens auf dem Pariser Flohmarkt!«
    Wir fuhren zurück in die Dienststelle. Mr. High war noch in seinem Office. Um diese Zeit pflegte er normalerweise zu Hause zu sein, aber die Bomben-Drohung erforderte seine Anwesenheit.
    Unser Chef hatte sein Jackett ausgezogen und die Ärmel seines weißen Oberhemdes hochgekrempelt. Vor ihm auf dem Schreibtisch stand eine Kanne mit Kaffee, den ihm die fürsorgliche Helen zurückgelassen hatte. Im Ascher häuften sich die Kippen.
    Phil und ich erstatteten dem Chef Bericht. Er hatte eine überraschende Antwort für uns: »Chicago hat angerufen. Ein älterer FBI-Beamter hat sich unser Band angehört. Er ist ziemlich überzeugt davon, daß Hurst darauf spricht.« Wir unterhielten uns noch kurz über Lydia Craig und die Rolle, die sie augenblicklich in Hursts Leben zu spielen schien, als das Telefon klingelte. Mr. High griff danach. Ich schnappte mir den Zweithörer.
    »Haben Sie das Geld verpackt?« fragte der Anrufer.
    »Ja, es ist abholbereit«, sagte Mr. High.
    »Sie werden einen Hubschrauber beschaffen und die Geldkanister hineinpacken«, erklärte der Anrufer. »Der Hubschrauber muß genügend Benzin haben, um eine Strecke von rund zweihundert Meilen zurücklegen zu können. Die Maschine wird morgen früh um zehn Uhr in. Queens starten. Ich teile Ihnen vorher noch die exakte Wellenlänge mit. Während des Fluges erhält der Pilot genaue Fluganweisungen. Ich erwarte, daß dem Hubschrauber keine Maschine folgt. Sie wissen, was passiert, wenn Sie mich auf den Rücken zu legen versuchen!«
    Es knackte in der Leitung. Der Teilnehmer hatte aufgelegt.
    Selbstverständlich war auch dieses Gespräch mitgeschnitten worden. Wir hörten es uns aufmerksam ein zweites Mal an. Mr. High fragte mich: »Ist der Anrufer möglicherweise mit diesem Cliff Anderson identisch?«
    »Das läßt sich nicht mit Sicherheit behaupten, Sir«, erwiderte ich. »Die Stimme klingt verstellt, aber es ist denkbar, daß es sich dabei um denselben Mann handelt,«
    Dann ging ich in mein Büro, um die leere Patronenhülse, die ich in der Kellergarage des Hauses Somerset Road 144 gefunden hatte, per Rohrpost an die ballistische Abteilung zu schicken. Nach der Rückkehr zu Phil und Mr. High erfuhr ich, daß der Anruf des Unbekannten aus einer Telefonzelle der U-Bahn-Station am Post Authority Building erfolgt war. Die City Police war bereits dorthin

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