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Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Titel: Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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aber wir warteten vergebens auf den Anruf des Unbekannten. Er meldete sich weder um zehn noch um zwölf. Auch während des Nachmittags hörten wir nichts von ihm. Wir waren eher enttäuscht, als überrascht Der Gangster hatte Zeit. Er wußte, daß es taktisch klug war, uns zappeln zu lassen. Das mußte uns verwirren und nervös machen und unsere Abwehrmaßnahmen durcheinanderbringen. Tatsächlich litt unsere Laune unter dem enervierenden Warten ganz erheblich.
    Der Hubschrauber stand startklar auf dem La Guardia Airfield in Queens. Das Geld befand sich an Bord. Ein Dutzend Beamte in Zivil überwachten die Maschine, um einen Diebstahl des Geldes auf dem Flugplatz zu verhindern.
    Während des Tages erhielten wir einige interessante Informationen. Der Tote, den man in der vergangenen Nacht in der Nähe der Barcley Fähre am Pier 21 gefunden hatte, war identifiziert worden. Er hieß Roger Flint und war Privatdetektiv gewesen. Da er keine Angestellten hatte, wußte niemand, mit welchem Fall er sich zuletzt beschäftigt hatte.
    Ich hatte sofort nach dem Eintreffen dieser Nachricht veranlaßt, einen Beamten in die Kellergarage des Hauses Somerset Road 144 zu schicken. Er sollte Proben des eingetrockneten Bluts sicherstellen und nachprüfen, ob das Blut mit dem von Roger Flint übereinstimmte. Falls das zutraf, erhob sich die Frage, was Flint in der Garage gesucht hatte und weshalb er von Hurst-Anderson entführt worden war. Am Spätnachmittag rief mich das Labor an. Ich erfuhr, daß die Blutgruppen miteinander identisch waren.
    Eine telefonische Rückfrage bei der Leihwagenfirma ergab, daß der rote Ford noch nicht wieder abgeliefert worden war. Gegen Abend rief uns der G-man an, der Lydia Craig beschattete. »Sie ißt gerade zu Abend«, teilte er uns rftit. »Ich bin in der Telefonzelle des Lokals und kann sie von hier aus an ihrem Tisch sehen. Am Nachmittag war sie beim Friseur und in einem Warenhaus. Sie hat sich Strümpfe, Parfüm und einen Hut gekauft. Besucher hat sie nicht empfangen, sie hat auch mit keinem Menschen gesprochen… ausgenommen mit ihrer Friseuse und den Verkäuferinnen im Warenhaus.«
    Dann beschäftigte uns erneut die Frage, was Roger Flint im Hause Somerset Road 144 gewollt hatte und womit Hurst, falls er noch lebte, sich in den vergangenen drei Jahren über Wasser gehalten hatte. Uns lag eine Liste der Leute vor, die er in früheren Zeiten in New York gekannt hatte. Ein paar G-men waren unterwegs, um herauszufinden, ob sich hier Ansatzpunkte ergaben.
    Es lag in diesem Zusammenhang nahe, an den ermordeten G-man Hank Payne aus Chicago zu denken. Was hatte ihn veranlaßt, mit Hursts Führerschein nach New York zu fahren? Er hatte keinem einzigen Kollegen gegenüber von seinem Vorhaben gesprochen. Und doch mußte er in Chicago den Anstoß dafür bekommen haben!
    Dann, abends um halb zehn, rief endlich der Unbekannte an. »Haben Sie alles vorbereitet?« fragte er.
    »Ja… wie kommt es, daß Sie sich erst jetzt melden?« fragte Mr. High.
    »Ich wünsche nicht, daß Sie Fragen stellen. Das kostet nur Zeit. Es genügt, daß Sie sich strikt an meine Forderungen halten! Ich verschiebe das Unternehmen bis morgen.«
    Aus! Mr. High ließ den Hörer auf die Gabel sinken. Kurz darauf meldeten sich die Kollegen vom Abhördienst. Sie erklärten, daß das Gespräch zu kurz gewesen sei, um den Standort des Anrufers zu ermitteln.
    »Kaffee?« fragte Mr. High und hielt uns einladend die Kanne entgegen. Phil und ich nickten schweigend. Kaffeetrinken war im Moment das einzige, was wir tun konnten.
    ***
    Lester Arwell bemühte sich, seinen Tagesablauf völlig normal abrollen zu lassen. Er war ein Mann, der an Selbstdisziplin glaubte. Er wußte, daß weder ihm noch Linda geholfen werden konnte, wenn er sich in eine Panikstimmung treiben ließ. Trotzdem war es geradezu unerträglich schwer, zu warten und dabei die Nerven zu behalten. Er hatte darauf verzichtet, das FBI einzuschalten. Wenn sich der Entführer mit hunderttausend Dollar zufriedengab, war Arwell bereit, den Anordnungen des Gangsters Folge zu leisten. Er tat es nur mit Rücksicht auf Linda. Später konnte man immer noch das FBI einschalten und versuchen, dem Entführer das Geld wieder abzujagen.
    , Ihn fröstelte, wenn er an das »Später« dachte, denn er wußte sehr wohl, welche Gefahren seiner Tochter drohten. Würde man »später« nur den Entführer… oder den Mörder seiner Tochter suchen? Arwell schloß die Augen. Nein, daran wollte er nicht

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