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Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan

Titel: Jerry Cotton - 0544 - Atombomben gegen Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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denken!
    Arwell stellte, wie immer um zehn Uhr, die Abendnachrichten an. Im Anschluß an diese Sendung kam eine Polizeidurchsage, die ziemlich vage war und nicht genau erkennen ließ, worum es eigentlich ging: »Die Polizei sucht einen Erpresser, von dem nur der Klang seiner Stimme bekannt ist«, erklärte der Sprecher. »Sie hören jetzt einige Sätze, die der Unbekannte am Telefon äußerte. Falls Sie glauben, den Mann zu kennen, werden Sie gebeten, sofort das nächste Polizeirevier zu benachrichtigen.«
    Es folgten ein paar Sätze des Gesuchten. Sie stammten offenbar aus einem längeren Gespräch, gaben aber keinerlei Aufschluß über die konkreten Forderungen des Unbekannten.
    Arwell schüttelte den Kopf und stellte das Radio ab. In diesem Moment klingelte das Telefon. Sein Instinkt sagte ihm, daß der Anruf Linda betraf.
    »Arwell«, meldete er sich kurzatmig.
    »Hallo, alter Freund«, sagte der Anrufer. »Haben Sie das Geld bereitgelegt?«
    »Ja.«
    »Warum haben Sie das FBI eingeschaltet?«
    »Ich habe zu keinem Menschen über unsere Abmachung gesprochen!« sagte Arwell barsch.
    »Das ist brav«, lobte der Anrufer. »Legen Sie das Geld in eine schwarze Aktenmappe. Sie haben doch so etwas im Hause, denke ich?«
    »Ja… aber nicht in schwarz. Sie ist dunkelbraun.«
    »Macht nichts«, meinte der Anrufer. »Legen Sie die Tasche mit dem Geld in den roten Ford, der vor dem Hause 984 West 59te Straße steht. Es ist ein Galaxy-Modell.«
    »Was ist, wenn die Tasche aus dem Wagen gestohlen wird, ehe Sie eintreffen?«
    »Legen Sie die Tasche auf den Boden des Wagenfonds. Da sieht sie niemand.«
    »Okay, nur noch eine Frage…«
    »Keine Fragen!« unterbrach der Anrufer barsch. »Es genügt, wenn Sie die Adresse wiederholen!«
    »Ich spreche heute zum erstenmal mit Ihnen«, meinte Arwell, der sich nicht einschüchtern ließ. »Woran liegt es, daß Ihr — äh — Kollege nicht wieder angerufen hat? Er hatte mir versprochen, Linda ans Telefon zu holen! Ich muß mich vor der Zahlung doch davon überzeugen können, daß es meiner Tochter gutgeht!«
    »Mein Freund hat Zusagen gemacht, zu denen er nicht berechtigt war«, erklärte der Anrufer. »Ihnen bleibt keine Wahl, Arwell. Entweder Sie zahlen, oder Sie sehen Ihre Tochter erst auf dem Totenbett wieder.«
    »Okay, ich zahle«, sagte Arwell heiser und resignierend.
    »Sie legen die Tasche in den Wagen und fahren sofort nach Hause zurück«, befahl der Anrufer. »Sobald ich das Geld nachgezählt habe und überzeugt sein kann, daß Sie mir keine Falle zu stellen versuchten, schicke ich Ihnen Linda.«
    »Was soll das heißen? Ich wünsche einen konkreten Termin…«
    Arwell hielt inne, als er feststellte, daß der Teilnehmer bereits aufgelegt hatte. Er spürte, daß sich sein Puls beschleunigt hatte. Wer war der Anrufer?
    Wie kam es, daß er glaubte, diese Stimme zu kennen? Plötzlich wußte er es. Er hatte sie erst vor wenigen Minuten im Radio gehört! Sollte er jetzt die Polizei informieren? Nein, dazu war keine Zeit mehr. Er war ein Mann, dem Millionen gehörten. Er konnte hunderttausend Dollar verschmerzen. Schließlich ging es um sein Kind!
    Lester Arwell holte das Geld aus dem Tresor und stopfte es in eine braune Aktentasche. Zehn Minuten später war er mit seinem Wagen unterwegs. Er fand den roten Ford ohne Mühe. Er ging darauf zu und öffnete den Wagenschlag, als sei es sein eigenes Fahrzeug. Er stellte die Tasche in den Fond, warf die Tür wieder zu und entfernte sich sehr kühl und selbstbewußt. Dann fuhr er auftragsgemäß wieder nach Hause.
    ***
    Am frühen Morgen des nächsten Tages starteten wir eine Großaktion.
    Eine Hundertschaft verkleideter G-men war mit Geigerzählern ausgerüstet worden und durchkämmte nach einem genau festgelegten Plan Manhattan. Die meisten von ihnen hatten sich als Angestellte der Gas- und Elektrizitätswerke getarnt. Mit ihren Geigerzählern tasteten sie Keller, verlassene Lagerhäuser, Baugrundstücke und Brücken ab. Binnen weniger Stunden waren Tausende von Schwerpunkten untersucht und abgestrichen worden. Ohne Erfolg.
    Dann kam der Anruf. Der Fremde teilte uns mit, auf welche Frequenz das Funkgerät des Hubschraubers eingestellt werden mußte, und warnte uns nochmals, eine Verfolgungsaktion zu starten. Es war elf Uhr zehn.
    Der Helikopter startete um elf Uhr einundzwanzig vom La Guardia Airfield. Während er sich knatternd in die Luft erhob, rollten einige unauffällige Lieferwagen, die Peilstationen enthielten, durch den

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