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Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle

Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle

Titel: Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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kenne ich nicht.«
    Griffith warf mir einen kurzen, erstaunten Blick zu. »Sind Sie sich Ihrer Sache völlig sicher?« hakte er noch einmal nach.
    »Völlig sicher!« meinte sie kopfnickend. Im nächsten Moment verzerrte sich ihr Gesicht. Die heftige Bewegung rächte sich offenbar durch Schmerzen in ihrem verletzten Kopf. »Es ist besser, Sie lassen mich jetzt allein«, bat sie mit leiser Stimme.
    Griffith und ich folgten der Aufforderung. »Damit bleibt uns nur noch die Chance, daß sie bei der Gegenüberstellung anders reagiert«, meinte er. »Oder glauben Sie, daß Mrs. Monelli bewußt gelogen hat?«
    »Ja, das glaube ich, Lieutenant - auch auf die Gefahr hin, daß sich Ihre geringe Achtung vor der Glaubwürdigkeit der Patientin noch weiter verflacht. Sie wollte nur wissen, wer der Bursche war, dem sie den Mordanschlag verdankt. Sie wagte es nicht anzugeben, daß Tony Carter sie niederschlug. Barbara Monelli fürchtet, daß wir ihn verhaften und dabei das Marihuana finden. Monellis Frau wird bestimmt versuchen, einen Gangster des Syndikats zu mobilisieren, um Carter das Rauschgift wieder abzujagen.«
    »Was machen wir jetzt?« fragte Griffith. »Ohne Barbara Monellis Zeugenaussage können wir Carter nichts am Zeug flicken!«
    »Da bin ich anderer Ansicht.«
    »Das werden Sie beweisen müssen. Für mich hat sich der Fall sowieso erledigt. Ich übergebe die Akte den Kollegen von der City Police. Für mich steht fest, daß hier kein Mordanschlag vorliegt. Der Täter wollte von der jungen Frau bloß erfahren, wo sie das Rauschgift versteckt hält. Nur aus diesem Grund hat er sie so schrecklich zugerichtet.«
    »Stimmt, Lieutenant«, sagte ich und gab Griffith die Hand. »Ihre Arbeit an dem Fall hat sich zunächst erledigt. Vie-Dank für Ihre Mühe!«
    Als ich in meinem Jaguar saß, rief ich das Office an. Phil meldete sich und teilte mir mit, daß Tony Carter spurlos verschwunden sei. »Er ist nicht nach Hause zurückgekehrt«, sagte Phil. »Ich habe mit seiner Wirtin gesprochen. Carter besitzt keinen schwarzen Koffer. Er hat das Ding also entweder unterwegs gekauft, was wenig wahrscheinlich ist, oder er hat ihn mit dem Marihuana aus Barbara Monellis Wohnung geholt. Ich habe mir Carters Kleiderschrank angesehen. Die Wirtin stellte fest, daß drei Anzüge, ein paar Hemden und seine Toilettensachen mitsamt einer karierten Reisetasche fehlen. Es ist also anzunehmen, daß Carter nicht die Absicht hat, in sein Zimmer zurückzukehren. Ich lasse das Haus trotzdem von einem Revierdetektiv beobachten. Ich habe gleichzeitig ein Rundtelegramm an alle Polizeidienststellen durchgegeben - die Fahndung nach Carter läuft bereits auf Hochtouren!«
    ***
    Henry Hopkins ging ein letztesmal durch die drei Räume seines spärlich möblierten Büros. Im Vorzimmer machte er halt. Es war lange her, daß hier eine Sekretärin gesessen und seine Klienten empfangen hatte.
    Henry Hopkins riß das Kalenderblatt ab. Samstag, der 20. Juni. Für ihn war der Tag der Entscheidung angebrochen. Er nahm Abschied von einem Leben, das für ihn zwar hart, aber doch glücklich gewesen war.
    Henry Hopkins, der sich dem Strafgefangenen Monelli gegenüber als Mark Robbins ausgegeben hatte, konnte auf ein paar turbulente Tage zurückblicken. Er hatte mit Gangstern und Notaren verhandelt. Das Telefonproblem galt als gelöst - aber erst die kommenden Stunden würden zeigen, ob Monellis Vertrauensmann tatsächlich in der Lage war, die Verbindung für einige Zeit zu unterbrechen. Henry Hopkins hatte einen Kostümschneider aufgesucht und sich - angeblich im Aufträge einer Firma, die Fernsehfilme herstellte - eine naturgetreue Kopie der Gefangenenmontur schneidern lassen.
    Vor zwei Tagen hatte er tatsächlich die halbe Million kassiert. In gewisser Hinsicht war er jetzt ein reicher Mann - aber er wußte, daß er keine Wahl hatte, als für diesen Reichtum mit seinem Leben zu bezahlen.
    Henry Hopkins hatte das Geld bei einem Notar hinterlegt und genaue Anweisungen über die Verwendung der Riesensumme erteilt. Seine Frau sollte eine monatliche Zuwendung von 1000 Dollar bekommen. Das war mehr, als er ihr jemals hatte geben können. Für Robby, seinen Sohn, standen zwei Erziehungsbeihilfen von je 20 000 Dollar bereit: einmal für den Tag, an dem er ins College kommen würde, und dann für den Fall, daß er eine Universität zu besuchen wünschte. Am Tag seiner Volljährigkeit sollten er und seine Mutter je 100 000 Dollar in bar erhalten. Der Rest sollte fest angelegt

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