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Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Titel: Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
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Chef hat eine feine Hausbar«, versprach der Viereckige.
    »Los!« knurrte der zweite Gorilla. Für ihn war die ganze Sache offensichtlich nicht besonders wichtig, denn er stand in der Nähe der Tür und sah keinen Grund zum Eingreifen.
    »Ich muß noch zahlen«, versuchte ich einen weiteren Einwand.
    Meine neuen Bekannten waren dickköpfig. »Schon erledigt«, gab der Viereckige bekannt und warf dem Bohnenstangen-Wirt ein paar Münzen auf die Theke. »Wenn es so ist«, murrte ich und glitt von meinem Barhocker. Phil, jetzt mußt du aufpassen, dachte ich. Ich war, viel schneller als ich es gedacht hatte, am Ziel meiner Wünsche. Zum Glück wußten die Gorillas nicht, daß ich selbst am meisten darauf brannte, den Boß kennenzulernen.
    »Komm! Das Taxi steht vor der Tür. Im Halteverbot, deshalb können wir dir auch nicht lange erzählen, was los ist. Die Cops verstehen da keinen Spaß, und unser Driver hat keine Zeit, jetzt zum Schnellrichter zu gehen. Los!« Ein nicht gerade freundschaftlicher Stoß in den Rücken zeigte mir, daß meine Partner keine Lust mehr zu weiteren Verhand-I ungen hatten.
    Ich dachte an Phil. Hoffentlich merkte er, was hier geschah.
    Als mich die Gorillas auf die Straße schoben, wußte ich, daß ich Pech gehabt hatte. Ich sah den Menschenauflauf um Phils Lieferwagen. Ein eisiger Schreck durchfuhr mich. Sollte Phil etwa… Nein. Ich sah, wie Phil gerade wieder seinen Wagen erkletterte. Los, dachte ich, beeil dich!
    »Los«, brummte der Gorilla und gab mir einen neuen Stoß, »so schnell bekommst du um diese Tageszeit nie wieder ’n Taxi!« Wie von Geisterhand bewegt, öffnete sich die Taxitür. Daß ich schnell auf den Polstern saß, war das Verdienst des zweiten Gorilla. Er hatte mich kurzerhand hineingestoßen.
    Sofort setzte sich das Taxi in Bewegung. Der Fahrer wußte offenbar, wohin es ging. Ich sah sein Gesicht im Rückspiegel. Ein echter Taxifahrer war der Mann bestimmt nicht, das Gefühl hatte ich gleich.
    Ich drehte mich schnell um und sah nach Phils Lieferwagen. Er stand immer noch an der alten Stelle. Und wir fuhren um eine Ecke.
    »Los, setz das auf!« herrschte mich der eine Gorilla an und reichte mir eine schwarze Haube. »Es geht dich nämlich einen feuchten Dreck an, wo wir hinfahren.« Dieser Umstand war wenigstens ein Hoffnungsschimmer. Leute, die man umbringen will, dürfen das in Gangsterkreisen durchaus mit ansehen.
    ***
    »Na ja«, sagte Arnie Flowing, »der Kerl aus dem Fischauto ärgert sich noch in 1000 Jahren, daß er wegen dieser paar Bucks sterben mußte.«
    »Wieviel ist es denn?« erkundigte sich Roberto Nosso.
    »53 Dollar und 82 Cent«, sagte Charly Cornell.
    »Mist!«
    »Schon«, sagte Arnie Flowing. »Aber das war Pech heute. Es war ja auch nur die Probe aufs Exempel.«
    »Wieso?« wollte Hat wissen.
    »Wieso, wieso«, äffte der Boß den Mann mit dem gelben Hut nach. »Du hast es doch eben gehört. Es ist verdammt besser, die Kerle immer sofort zu erschießen. So kommen sie nicht mehr auf die Idee, um Hilfe zu rufen und uns etwa Verfolger auf den Hals zu hetzen. Im Gegenteil. Die Wagen mit den erschossenen Kerlen blockieren die halbe Kreuzung. Bis der Cop Ordnung geschaffen und gemerkt hat, was los ist, sind wir über alle Berge. Die Kreuzung keilt sich dann so zu, daß selbst das FBI nicht mehr durchkann.«
    »Das ist aber jedesmal ein Mord!« gab der Senior der Bande zu bedenken.
    »Na und?« fragte Charly Cornell spöttisch. »Ob wir nur ein paar Raubüberfälle begehen oder ob ein paar Kerle ins Gras beißen müssen, bleibt sich gleich. Uns schnappen sie ohnehin nicht. Unser Laden ist okay. Nichts zu machen.«
    »Ja, aber…«
    »Nichts — aber«, fuhr Flowing dem mißtrauischen Nosso ins Wort. »Ich habe heute etwas herausgefunden. In den nächsten Tagen werden wir uns einen Wagen schnappen, aus dem Wir mindestens 10.000 Dollar herausholen. Dann können wir wieder ein paar Tage Pause machen. Und dann wieder 10.000 oder so was. Bis jetzt — das war erst der Anfang.«
    ***
    Plötzlich kippte ich nach vorne. Zwei kräftige Hände hielten mich an den Schultern fest. »Nicht so stürmisch!« sagte eine Stimme. Der Motor dröhnte nun hallend. Wir waren in einer Tiefgarage. »Nimm ihm das Ding wieder ab«, sagte eine andere Stimme.
    Der Gorilla neben mir zog mir die Kapuze vom Kopf. Einen Augenblick war ich geblendet. Der Übergang von der Dunkelheit unter der Kapuze in das gleißende Licht einer neonbeleuchteten Tiefgarage kam zu unvermittelt. Doch in ein

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