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Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord

Titel: Jerry Cotton - 0548 - Bei Rotlicht Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht der echte bist!«
    »Ein Glück«, murmelte ich und dachte dabei an die Zylinderkopfdichtung. »Ich wollte mir schon immer einen roten Jaguar kaufen«, fuhr ich fort. »Was wäre denn passiert, wenn so ’ne Rakete in der Nähe gestanden hätte?«
    Booster grinste wieder wie eine Kobra. »Dann hätten Tom und Al dich auf deinem Barhocker in ein Sieb verwandelt, selbst auf die Gefahr hin, daß Gary und noch ein Dutzend anderer Gäste mitkrepiert wären.«
    »Du hast ja einen tollen Haß auf diesen Cotton!« sagte ich.
    »Und ob! Und verlaß dich darauf, dieser Kerl krepiert!«
    Ich nickte nachdenklich und beschloß, mir diese Ankündigung gut zu merken.
    Jimmy Booster stand aus seiner Drehwurmfabrik auf und gab mir ein Zeichen. »Los, Cotton. Es wird Zeit. Du wirst dich jetzt fein kämmen und dir den Schlips geradeziehen. Ich helfe dir dabei. In fünf Minuten siehst du so aus, daß selbst der echte Cotton staunen würde!«
    ***
    »Steig vorne ein, G-men machen das immer so«, sagte der Gorilla Al in der Tiefgarage.
    »Okay, ihr müßt es wissen«, antwortete ich. Ich ließ mich auf den vorderen Beifahrersitz des dunkelblauen Buick gleiten. Tom setzte sich neben mich und startete den Motor.
    »Wie?« fragte ich. »Keine Kapuze?« Die beiden Gorillas wechselten per Rückspiegel einen schnellen Blick.
    »Nein«, sagte dann Al von hinten. »Du gehörst ja jetzt zu uns. Es ist nicht mehr nötig!«
    Alarm! klingelte es in mir. Bis jetzt war es für Booster noch nicht sicher, ob das Unternehmen funktionieren würde. Und daß ich damit ein vollwertiges Mitglied der Gang würde. Bis jetzt nicht. Wenn er mir keine Kapuze mehr verpassen ließ, gab es nur einen Grund dafür: Es war nicht vorgesehen, daß ich noch einmal hierher zurückkäme. Oder irgendwo die Adresse Boosters ausplaudern könnte. Daß Booster über Leichen ging, hatte er rtiir vor wenigen Minuten erst deutlich genug zu verstehen gegeben. Den echten Cotton hätte er von den Gorillas in ein Sieb verwandeln lassen, selbst auf die Gefahr hin, Gary mitkrepieren zu lassen. Das waren seine Worte gewesen.
    Der Buick rollte aus der Tiefgarage heraus. Draußen schien die Sonne. Sie fiel auf die riesigen Wohnblocks der Grant Houses im oberen Manhattan. Mit einem einzigen Blick wußte ich Bescheid. Ich prägte mir die Lage des Blocks ein, und in der gleichen Sekunde wußte ich die genaue Adresse: 19th Floor, letzte Wohnung auf der Südseite.
    Raffiniert ausgesucht — im 19. Stock. In den 20. und obersten hätte man vom Dach aus eindringen können. In den 19. aber nicht. Von unten war auch kaum etwas zu machen. Höchstens mit der Feuerwehr. Aber bis eine Leiter bis zum 19. Stockwerk ausgefahren war, wäre oben der äußere Notstand ausgerufen. Und die Notstandsgesetze hatte mir Booster ja bereits verkündet.
    Die Gedanken schwirrten mir durch den Kopf, und ich mußte mich zusammenreißen, um mich wieder zu konzentrieren.
    Es würde im Grunde ganz einfach sein. Hinein zu Mr. Grey, kurze Aufklärung, Telefon, 535-7700, Hallo, hier Jerry, Alarm, schickt mir Leute. Aus.
    »Du mußt bei fiesem Grey reden«, sagte Al. »Ich halte ganz das Maul und stehe nur dabei, falls etwas schiefgeht.«
    »Was soll denn schiefgehen?« fragte ich.
    »Falls er es merkt, daß du nicht Cotton bist. Oder falls er mit dem FBI telefoniert. Du weißt ja, je mehr Geld die Kerle haben, um so mißtrauischer sind sie. Die bringen es glatt fertig und glauben einem G-man nicht, daß er ein G-man ist.«
    »Verflucht!« sagte ich. ’
    »Reg dich nicht auf. Wenn etwas schiefgeht, schießen wir die ganze Bande zusammen und gehen wieder!« sagte er mit dem Gemüt eines Dinosauriers. »Ich habe keine Kanone!« betonte ich. »Meine reicht!« erwiderte er freundlich.
    Der schwarze Gangster-Buick, in dem zu sitzen ich das seltene Vergnügen hatte, fuhr über die Verrazano-Brücke. In spätestens fünf Minuten mußten wir Greys Haus erreichen.
    ***
    »Chef«, sagte Phil unruhig.
    »Phil?«
    »Ich habe das verteufelte Gefühl, daß in dieser Kneipe mit dem spindeldürren Wirt der Schlüssel zu der ganzen Geschichte liegt. Wissen Sie, als Jerry mich gestern abend fragte, ob ich auch kassieren müßte, fiel dem Wirt vor Schreck oder vor Überraschung ein Glas aus der Hand. Der weiß bestimmt etwas!« Phil schaute Mr. High an, als ob er ihn hypnotisieren wollte.
    »Es kommt häufiger vor, daß ein Gastwirt ein Glas fallen läßt. Frischgespülte Gläser sind naß und glitschig!« gab der Chef zu bedenken.

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